Kommentar

Ukraine-Hilfe: Ehrenamtliche sollten sich von den Szenen in Diepersdorf nicht entmutigen lassen

23.3.2022, 00:46 Uhr
Ukraine-Hilfe: Ehrenamtliche sollten sich von den Szenen in Diepersdorf nicht entmutigen lassen

© Andrea Beck

Es ist ein verheerendes Bild: Helfer sitzen alleine in einer mit viel Aufwand vorbereiteten Notunterkunft – und jene, denen ihre Hilfsbereitschaft gelten soll, ziehen ungerührt von dannen. Ein herber Dämpfer, der die Solidarität ganz schnell bröckeln lässt. Aber das Bild ist nicht repräsentativ. Ehrenamtliche sollten sich davon nicht entmutigen lassen.

Auch wenn in Diepersdorf Sätze fielen, die das nahelegen: Es muss offen bleiben, ob es nur Anspruchsdenken war, das die Ukrainerinnen antrieb. Die Verständigung war trotz hinzugeholter Dolmetscherin schwierig, die Frauen waren nach eigener Aussage zuvor nicht darüber informiert worden, wohin sie gebracht wurden. Sie dürften zumindest unsicher gewesen sein.

Die Gruppe steht nicht für alle Kriegsflüchtlinge

Selbst wenn man aber vom Schlechtesten ausgeht: Die Gruppe steht nicht für alle Kriegsflüchtlinge und schon gar nicht für ein ganzes Land. Die Pegnitz-Zeitung hat in den vergangenen Wochen zig Geschichten von dankbaren Familien erzählt, die im Nürnberger Land untergekommen sind.

Vielleicht blicken die Diepersdorfer zur Aufmunterung einfach ins benachbarte Schwaig: Dort sind am Montag sieben Kinder aus der Ukraine in der Grundschule begrüßt worden – sieben Kinder, die jetzt in Sicherheit sind. Es war ein freudiger Tag.