Fragen und Antworten

Warum am bundesweiten "Warntag" im Nürnberger Land auch Sirenen heulen – aber längst nicht alle

5.9.2024, 06:00 Uhr
Auf dem Diepersdorfer Feuerwehrhaus steht bereits eine der neuen digitalen Sirenen. Sie heult am „Warntag“.

© Andreas Sichelstiel Auf dem Diepersdorfer Feuerwehrhaus steht bereits eine der neuen digitalen Sirenen. Sie heult am „Warntag“.

Jeden zweiten Donnerstag im September findet der  bundesweite „Warntag“ statt – diesmal ist es am 12. September wieder so weit.

Warum gibt es den bundesweiten „Warntag“?
Laut Landratsamt Nürnberger Land geht es darum, „die Warnsysteme zu erproben und zu überprüfen“ und somit für den Katastrophenfall gut gerüstet zu sein. Von einer „Belastungsprobe“ für die entsprechende technische Infrastruktur spricht das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK). Man wolle aber auch die Bevölkerung sensibilisieren: „Wenn die Abläufe (...) vertraut sind, kann man im Ernstfall besser reagieren.“

Warum findet diese Übung unter der Woche statt und nicht an einem Samstag wie etwa der landkreisweite Probealarm der Feuerwehrsirenen?
Mit dem „Warntag“ wolle man die Menschen „in ihrem alltäglichen Umfeld und Handeln erreichen“, so das BBK. Ziel sei es, einen möglichst großen Teil der Bevölkerung anzusprechen.

Wo ist die Warnung zu hören?
Die Probewarnung wird über Warnapps wie „Nina“ oder „Katwarn“ und den Mobilfunkdienst Cell Broadcast ausgespielt. Damit können Nachrichten auf die meisten modernen Mobilfunkgeräte geschickt werden. Daneben beteiligen sich deutschlandweit Radio- und Fernsehsender am „Warntag“. Digitale Stadtinformationstafeln und das Informationssystem der Deutschen Bahn zeigen ebenfalls einen entsprechenden Text an. Das Landratsamt weist zudem darauf hin, dass im Nürnberger Land auch einige Sirenen heulen werden.

Digitale Ausstattung ist entscheidend

Welche Sirenen ertönen – und warum sind es nicht alle?
Längst nicht alle Sirenen sind auf die notwendige digitale Alarmierung umgerüstet, viele funktionieren noch mit analoger Funktechnik. Ein einminütiger auf- und abschwellender Dauerton wird deshalb nur in folgenden Landkreisorten zu hören sein: Hartenstein, Leinburg, Neunkirchen, Schnaittach, Schwarzenbruck, Simmelsdorf und Röthenbach. Hier haben die Kommunen – in der Regel mit Fördermitteln des Freistaats – die Umrüstung bereits vorgenommen. Um im Ernstfall vor austretendem Wasser aus dem Oberbecken des Happurger Pumpspeicherkraftwerks warnen zu können, gibt es daneben spezielle Sirenen in Hersbruck, Henfenfeld, Engelthal, Pommelsbrunn und Happurg. Auch sie ertönen am Donnerstag, 12. September, heißt es aus dem Landratsamt.

Gibt es auch eine Entwarnung?
Ja, und zwar um 11.45 Uhr. Der ebenfalls einminütige Dauerton ertönt dann aber nicht in den Orten rund um das Pumpspeicherkraftwerk. Auch über Cell Broadcast wird nach Angaben des BBK derzeit noch keine Entwarnung verschickt.

Mein Smartphone hat mich nicht gewarnt, wohin kann ich mich wenden? 
Wer möchte, kann seine Erfahrungen mit dem BBK teilen – das Bundesamt erfasst alle Rückmeldungen in anonymisierter Form über die Website www.warntag-umfrage.de. Wer teilnimmt, hilft der Behörde nach deren Angaben dabei, das Alarmsystem zu verbessern. Die Umfrage geht allerdings nur bis Donnerstag, 19. September. Und was das Smartphone angeht: Der Dienst „Cell Broadcast“ sollte aktiviert sein. In den Geräteeinstellungen (unter „Mitteilungen“ oder „Benachrichtigungen“) finden sich die entsprechenden Menüpunkte.