Viele Ehrengäste

5,4 Millionen Euro teures Feuerwehrhaus in Creußen eingeweiht

Frauke Engelbrecht

19.9.2022, 14:52 Uhr
Bürgermeister Martin Dannhäußer (Mitte) und die beiden Kommandanten, Marion Tauber (links) und Paul Reichstein (rechts) sind froh, dass das neue Feuerwehrhaus auf dem ehemaligen Suspa-Gelände fertig ist.

© Frauke Engelbrecht, NN Bürgermeister Martin Dannhäußer (Mitte) und die beiden Kommandanten, Marion Tauber (links) und Paul Reichstein (rechts) sind froh, dass das neue Feuerwehrhaus auf dem ehemaligen Suspa-Gelände fertig ist.

Bürgermeister Martin Dannhäußer, zugleich Vorsitzender der Creußener Wehr, sowie den beiden Kommandanten Mario Tauber und Paul Reichstein war die Freude, aber auch die Erleichterung anzumerken, dass das neue Feuerwehrhaus auf dem ehemaligen Suspa-Gelände nun fertig ist.

„Heute ist ein großer Tag für die Feuerwehr, aber auch für die Stadt Creußen und alle Bürger“, nannte es Dannhäußer in seiner Ansprache. Eine Brachfläche sei durch den Bau aufgewertet worden, der sich innerstädtisch gut in die Umgebung einfüge. „Es bringt die Stützpunktfeuerwehr Creußen und alle Ortswehren auf den aktuellen Stand der Technik im Feuerwehrwesen“, so Dannhäußer.

Ein langer Weg

Er ließ den langen Weg bis zur Fertigstellung Revue passieren: Vor über 20 Jahren war der Bedarf festgestellt worden, vor über 15 Jahren wurden schon mal Planungen verfolgt, vor über zehn Jahren wurde ein Um- und Anbau an das bestehende Gebäude an der Alten Schulstraße geplant, vor zehn Jahren gab es kein ‚ausreichend’ mehr, was den Platz angeht bei der Inspektion der Landkreisführung, vor sieben Jahren wurde eine Projektstudie in Auftrag gegeben, die bewerten sollte, ob eine Sanierung mit Anbau oder ein Neubau sinnvoller ist. Das Ergebnis: Ein Neubau muss her. Verschiedene Standorte wurden geprüft, das ehemalige Suspa-Gelände wurde es.

Steigende Kosten

Ende 2018 lagen die geschätzten Baukosten bei 3,8 Millionen Euro für das Gebäude, die Außenanlagen bei 700 000 Euro, die geschätzten Gesamtkosten bei 4,5 Millionen Euro. Das ging dann doch noch mal etwas in die Höhe auf eine gesamte Bausumme in Höhe von 5,4 Millionen Euro, was einer Steigerung von 20 Prozent entspricht. Dies kam zustande, so Dannhäußer, weil viel Bodenaushub auf Deponien gebracht werden musste. Rund 500 000 Euro fielen hierfür an. Auch die Kosten für die Elektroinstallation fielen mit 80 000 Euro höher aus, als geplant, bei den Ausschreibungen waren es 300 000 Euro mehr.

Mit Schlauchpflegeanlage

Großes Lob zollte der Bürgermeister dem Feuerwehrverein, der 15 000 Euro dazugegeben hat. Die Förderung für die Schlauchpflegeanlage beträgt 20 000 Euro, der Freistaat hat die acht Stellplätze mit 591 000 Euro gefördert. Insgesamt gibt es eine knappe Million Euro Förderung. Und auch bei den Anträgen zur Stabilisierungshilfe hat Creußen 1,2 Millionen Euro angegeben. „Der Eigenanteil der Stadt liegt demnach noch bei 3,2 Millionen Euro“, so der Bürgermeister.

„Wir haben hier keinen Luxus und keine Extras“, nennt es Kommandant Mario Tauber, „es ist das, was man für eine gute Arbeit der Feuerwehr braucht. Er und sein Stellvertreter Paul Reichstein waren auch eng in die Planungen eingebunden und konnten ihre Vorschläge jederzeit einbringen. Neben acht Stellplätzen und einer Waschhalle gibt es je einen großzügigen Umkleideraum für Frauen und Männer, eine eigene Wäscherei für die Schutzanzüge – für die Creußener Wehr, die Ortswehren und auch andere Feuerwehren –, eine Atemschutzwerkstatt und eine Schlauchpflegeanlage. Bisher wurden die 500 Löschschläuche aus der gesamten Kommune in Bayreuth oder Pegnitz gereinigt, künftig macht das der extra eingestellte Gerätewart.

Seit dem Umzug in das neue Gebäude gab es bereits 15 Einsätze, so Tauber, 95 waren es dieses Jahr schon insgesamt.

Voll besetzt war bei der Einweihung am Samstag die Fahrzeughalle des neuen Gerätehauses.

Voll besetzt war bei der Einweihung am Samstag die Fahrzeughalle des neuen Gerätehauses. © Frauke Engelbrecht, NN

Lob gab es von Landrat Florian Wiedemann für das neue Haus, aber auch für die Feuerwehr allgemein. „Ich kann mich immer auf die tatkräftige Unterstützung der Wehren verlassen“, sagt er, „meine Feuerwehren im Landkreis sind spitze!

„Wir brauchen eine gute Feuerwehr mit einer guten Technik“, brachte es Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer auf den Punkt. Als gut angelegt in das neue Gerätehaus sah Landtagsabgeordneter Tim Pargent die Zuschüsse des Freistaates Bayern und die Steuergelder der Stadt.

Seinen Dank für die Kraftanstrengung, das Haus zu planen und das dann umzusetzen, richtete Kreisbrandrat Hermann Schreck an den Bürgermeister und Stadtrat. Und auch Architekt Norbert Thiel, selbst ehemaliger Kreisbrandrat im Nürnberger Land, ist zufrieden, was da entstanden ist.

Beförderungen und Ehrungen

Die Einweihung des neuen Gerätehauses war auch der ideale Anlass für Beförderungen und Ehrungen. Und so wurde Kreisbrandmeister Uwe Jacobs zum Oberbrandmeister sowie Paul Reichstein zum Hauptlöschmeister befördert.

Für 20 Jahre aktiven Dienst gingen die Glückwünsche von Kommandant Tauber und Bürgermeister Dannhäußer an Nils Tauber, Christian Dörfler, Paul Reichstein und Susann Fiedler. Und auch eine staatliche Ehrung gab es noch. Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt zeichnete Bernd Küffner für 40 Jahre aktiven Dienst mit Urkunde, Nadel und einem Gutschein für eine Woche im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain aus.

Begonnen hatte die Einweihung mit einer ökumenischen Andacht durch Pfarrer Achim Peter und Pater Samuel Patton. Er hoffe, dass alles den Erwartungen entspricht, so Peter in seiner Predigt. „Es ist schön, dass wir 5,4 Millionen Euro ausgeben konnten“, so der Pfarrer, „in der Ukraine werden Häuserwände weggesprengt, ich könnte immer nur heulen, wenn ich sehe, wie schnell und einfach Dinge zerstört werden, die jahrelang aufgebaut wurden.“ Und an alle am Bau Beteiligten wandte er sich mit: „Es haben viele einen guten Job gemacht.“

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