Für demokratische Werte

"Bayreuth bleibt bunt!": Bündnis ruft zu einer Demonstration gegen rechts auf

16.2.2024, 09:35 Uhr
Symbolbild: Demonstranten in Nürnberg setzen ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe. 

© Daniel Vogl, dpa Symbolbild: Demonstranten in Nürnberg setzen ein Zeichen des Widerstands gegen rechtsextreme Umtriebe. 

Unter dem Motto „Aufstehen ist jetzt“ ruft ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Gruppen und Institutionen mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu einer Demonstration für Demokratie und gegen Diskriminierung in Bayreuth auf. Wie die Veranstalter mitteilen, beginnt die Versammlung mit Protestzug und Kundgebung am Sonntag, 18. Februar, um 15 Uhr am La-Spezia-Platz, führt in einem größeren Bogen um den Hofgarten herum und endet im Ehrenhof.

Das gemeinsame Anliegen der Veranstalter ist der Erhalt der bundesdeutschen Demokratie mit ihren Rechten und Freiheiten für alle Menschen – bei aller Unterschiedlichkeit ihrer politischen, religiösen oder kulturellen Ausrichtung. Unter den Organisatoren finden sich Namen bekannter Institutionen: „Bunt statt braun“ zum Beispiel. Der Verein setzt sich in Bayreuth schon seit Jahrzehnten gegen neonazistische Umtriebe und für eine vielfältige Gesellschaft ein.

Die Route der Demo für Demokratie und Vielfalt in Bayreuth am 18. Februar. Start ist um 15 Uhr am La-Spezia-Platz.

Die Route der Demo für Demokratie und Vielfalt in Bayreuth am 18. Februar. Start ist um 15 Uhr am La-Spezia-Platz. © Bunt statt Braun - Gemeinsam stark für Flüchtlinge e.V. Bayreuth, NN

Für Toleranz und offene Gesellschaft

Neu ist, dass der Verein nun zum Zentrum eines ganzen Netzwerkes geworden ist, in dem sich Vertreter unterschiedlichster Organisationen zusammengefunden haben, um vor Ort für Toleranz und eine offene Gesellschaft, vor allem aber für die Demokratie einzutreten. Die sieht das Netzwerk in Gefahr: „Die Angriffe Rechtsextremer auf unser Grundgesetz können wir so nicht hinnehmen“, sagt Tina Karimi-Krause vom Verein „Bunt statt braun“. „Die Gleichheit aller Menschen ist ein wichtiges Grundprinzip unserer Verfassung; wer das anzweifelt, wer die Staatsbürgerschaft gegen das Recht der Geburt tauschen will, wer massenhaft Menschen des Landes verweisen will, die hierher gehören, der greift die ganze Gesellschaft an.“

Ein Bericht des Recherchenetzwerks "Correctiv.org" hatte Anfang Januar belegt, dass Mitglieder der AfD, der Werteunion sowie einige Unternehmer zu einem Treffen mit Identitären und anderen Rechtsextremen zusammengekommen sind. Dabei sprachen sie über die massenhafte Ausweisung von Menschen – auch mit deutschem Pass –, die ihrem Bild einer völkisch homogenen Gesellschaft nicht entsprechen. Seither haben verschieden Medien von ähnlichen Treffen berichtet, etwa die "Augsburger Allgemeine" von einer Zusammenkunft in Dasing. Erst kürzlich deckten außerdem "RTL"-Reporterinnen Ideen der AfD-Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“ in Sachsen auf, die Juden und Migranten deportieren und in Arbeitslager stecken will.

Kein zufälliges Datum

Das Datum des 18. Februar ist ungeachtet der aktuellen Entwicklungen bewusst gewählt. Dann wird es nämlich fast vier Jahre her sein, dass ein Rechtsextremer seinem Hass freien Lauf ließ. Am 19. Februar 2020 erschoss er ein Mann in Hanau neun Menschen, die nicht in sein Weltbild passten: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Die meisten von ihnen waren in Deutschland geboren. Zuletzt tötete der Neonazi, der in Bayreuth studiert hatte, seine Mutter und sich selbst.

Info: Zum Netzwerk gehören: Begegnungscampus Immenreuth, Bayreuther Gemeinschaft, Bund Naturschutz, Bündnis 90/Die Grünen, Bunt statt braun e.V., CSU, Deutscher Gewerkschaftsbund DGB Oberfranken, Die Linke, forum1.5, FDP, KHG Bayreuth, Klimaentscheid Bayreuth, LBV Hochschulgruppe, Parents 4 Future, Queer Bayreuth e.V., Radentscheid Bayreuth, SPD, Students for Future, Tierschutzpartei und Transitionhaus.

Hinweis der Veranstalter: Glasflaschen und Tiere sind bei der Demo nicht erlaubt, damit niemand gefährdet wird.

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