"Endlich haben sie an uns gedacht"
Kein 2G Plus in der Gastronomie: Wirte in der Region erleichtert
13.1.2022, 12:00 Uhr"Es ist das erste Mal, dass eine bundesweite Entscheidung zu Corona in Bayern nicht durchgezogen wurde", resümiert Wirtin Foteini Batzaka von Fey’s Restaurant in Pegnitz. "Endlich haben sie mal an uns gedacht." Fast zehn Monate Lockdown hätten in vielen Gastronomiebetrieben tiefe Spuren hinterlassen.
Und auch das Weihnachtsgeschäft sei zuletzt nicht so gewesen, wie in den Jahren vor der Pandemie. Trotz 2G, wie Batzaka zu bedenken gibt. Viele ihrer Gäste hätten angekündigt, wenn die Testpflicht für Restaurants käme, nicht mehr kommen zu wollen. Und die Wirtin hätte es verstanden: "Man will doch spontan essen gehen, nicht vorher planen und einen Test organisieren."
Batzakas Meinung nach sollten die Regeln wieder lockerer werden: "Wir müssen mit dem Virus leben, das geht nicht mehr weg. Die meisten sind doch jetzt geimpft und da sind die Verläufe meistens milder", sagt die Griechin. "Wir können nicht unser ganzes Leben eingeschränkt leben." Viele Gäste täten das aber derzeit und nähmen vor allem Speisen mit oder ließen sich diese liefern.
Bis sie es schwarz auf weiß lesen konnte, hat auch Birgit Schuster vom Gasthaus Zur Traube in Plech nicht erwartet, dass Bayern tatsächlich einmal einen milderen Sonderweg einschlagen könnte. "Ich habe es zwar gehofft, aber erst geglaubt, als es durch die Medien ging." Nun sei sie "sehr, sehr erfreut" und schaue schon sehr viel positiver gestimmt auf die Zeit nach ihrem Betriebsurlaub, der am 27. Januar endet. Aus ihren Erfahrungen im Weihnachtsgeschäft könne sie sagen, dass "viele Menschen gemerkt haben, dass ein gemütliches Beisammensein mit Familie oder Freunden oft wichtiger ist", sagt Schuster. "Wir brauchen nicht immer ein großes Bierzelt."
Auf die leichte Schulter nähmen ihre Gäste die Pandemie nicht. Viele hätten sie vor Reservierungen in ihre Überlegungen einbezogen und mit sich gehadert, ob sie wirklich das Geburtstagsessen oder die Weihnachtsfeier in kleiner Runde machen sollen, berichtet Schuster. "Ich kann ihnen die Entscheidung nicht abnehmen, aber dafür sorgen, dass alles nach Hygienestandards abläuft", sagt die Plecherin. Im Nachhinein seien aber eigentlich alle froh gewesen, die trotz Pandemie zusammengekommen waren.
Dass durch die 2G Plus-Regel weniger Gäste in den Landgasthof Zur Leonie gekommen wären, hat Susanne Trenz hingegen nicht befürchtet. Ihre Besucher seien ohnehin vorsichtig und die meisten bereits zum dritten Mal geimpft. "Ich hätte die 2G Plus-Regel nicht schlimm gefunden", sagt sie. Durch Spezialangebote mit gesonderter Speisekarte sei der Landgasthof bislang gut durch die Pandemie gekommen. Auch das Essen zum Abholen werde gut angenommen, berichtet Susanne Trenz.
An der Beteiligung der Huuzawochen hält sie fest, weil im Landgasthof genug Platz sei, um Abstandsregeln einzuhalten. Normalerweise finden insgesamt rund 80 Personen dort Platz, wegen der Corona-Auflagen sind es nur etwa 50. Zwar werde es Mitte Februar voraussichtlich keine Musik geben, dafür aber das traditionelle Huuzabier und klassische Mahlzeiten.
"Bei den Aktionswochen steht ohnehin die Wirtshauskultur im Fokus", sagt sie. Dieses Mal wird das aber nur mit Reservierung möglich sein. Laufkundschaft könnte wegen des höheren Andrangs schlechte Papiere haben.
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