Existenzangst auf vielen Bauernhöfen
Landwirtschaft in der Pandemie: "Die Stimmung ist extrem schlecht"
17.2.2022, 13:00 Uhr"Corona hat uns wenig beeinträchtigt, die Arbeit in der Landwirtschaft muss schließlich weitergehen", sagte Vorsitzender Bernhard Hack.
Allerdings spielten die Märkte derzeit "extrem verrückt". Die Versorgungssicherheit mit Betriebsmitteln sei auf den Höfen längst nicht mehr gewährleistet, sagt Hack. Dazu komme die immense Teuerung, nicht nur beim Diesel und beim Strom, sondern auch beim Dünger. Der koste beispielsweise das Zwei- bis Zweieinhalbfache im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig würden die Anforderungen an die Effizienz steigen.
"Die Stimmung ist extrem schlecht, kein Wunder, wenn auf vielen Höfen die Existenzangst umgeht", so Appel.
Klassische Aufgabenbereiche der Maschinenringe sind die Maschinenvermittlung und die Betriebshilfe. Größter Umsatzträger sind dabei traditionell Maschinen. Wobei die Bereiche Futterbau, Getreideernte und Transport an erster Stelle stehen. "Wir sind eine Vieh-starke Region mit vielen Grünlandflächen."
Auf stabilem Niveau geblieben seien auch die Einsätze in der Betriebshilfe, wobei die Arbeit mittlerweile hauptsächlich von den festangestellten Kräften erledigt wird. Nebenberufliche gebe es kaum noch, so der Geschäftsführer. Insgesamt sind für den Maschinenring Fränkische Schweiz 15 Helfer und Helferinnen tätig. Zum Portfolio des Maschinenrings Fränkische Schweiz gehört auch die Übernahme der Geschäftsführung für das Biomasseheizwerk Hollfeld, für die Bioenergie Hollfeld und für die Regnitz-Jura-Düngetrac GmbH. Insgesamt kann der Maschinenring Fränkische Schweiz für 2021 trotz Corona eine gute Bilanz vorweisen. Laut Geschäftsführer konnte der Verrechnungswert sogar geringfügig auf 3,14 Millionen Euro gesteigert werden.
Hatz auf den Maiszünsler
Sehr gut funktioniere die Zusammenarbeit nach Aussage von Vorstand und Geschäftsführung mit der Maschinenring Oberfranken Mitte (OMI) GmbH. In der OMI sind beispielsweise die Klauenpflege, die aufgrund verbesserter Förderung immer stärker nachgefragte Maiszünslerbekämpfung oder die Unkrautbekämpfung mit der Heißwasserthermie organisiert. Eine derartige Zusammenarbeit werde in Zukunft noch eine wesentlich stärkere Bedeutung bekommen, sagt Appel. Neu im Team ist dabei der 23-jährige Patrick Munzert aus Trebgast, der künftig für die Bereiche Betriebs- und Düngeberatung zuständig ist und dabei von Aufseß aus auch die Nachbarringe Bayreuth und Kulmbach abdeckt.
Der Maschinenring Fränkische Schweiz stellt ein besonderes Konstrukt dar, weil sich sein Tätigkeitsgebiet gleich auf drei Landkreise erstreckt. Neben zwei Gemeinden aus dem Landkreis Bamberg gehören vier Gemeinden aus dem Landkreis Bayreuth dazu, der Rest gehört zum Landkreis Forchheim. Begründet wird dies mit der Historie des Rings, die auf den ehemaligen Landkreis Ebermannstadt zurückgeht. Dieser wurde während der Gebietsreform in den 1970er Jahren auf Bamberg, Bayreuth und Forchheim aufgeteilt.
Die beiden "Ur-Ringe" wurden vor genau 60 Jahren gegründet. Ob es dazu heuer auch eine Festveranstaltung geben wird, stehe derzeit noch in den Sternen.
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