Hof äußerlich in gutem Zustand

Langes Martyrium: Polizei findet 20 verendete Rinder in Stall in der Oberpfalz

10.5.2022, 17:29 Uhr
Symbolbild

© Foto: ar Symbolbild

Wie das Landratsamt in Amberg weiter mitteilt, mussten drei weitere Tiere in den Folgetagen gekeult werden, drei Tiere wurden zudem bei einem Bauern im Landkreis untergebracht und werden derzeit tiermedizinisch behandelt. Gegen den 62-jährigen Tierhalter bereitet die Polizei Strafanzeige wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor. Von Seiten des Veterinäramts wird ein Tierhalte- und Betreuungsverbot angestrebt. Der Tierhalter befindet sich in freiwilliger fachärztlicher Behandlung.

Am Samstagabend des 30. April fand die Schwester des 62-jährigen Landwirts die toten Tiere im Stall. Gleich am nächsten Tag erschien sie zusammen mit ihrem Bruder bei der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg, wo dieser angab, aus gesundheitlichen Gründen seine Tiere vernachlässigt zu haben und Selbstanzeige erstattete.

Monatelang ohne ausreichendes Wasser

Die vom Veterinäramt am Sonntag darauf vorgefundenen Zustände wiesen darauf hin, dass die Tiere mehrere Monate lang nicht ausreichend mit Wasser und Futter versorgt worden waren, sodass ein Großteil nach und nach verendete. Die genauen Todesumstände werden derzeit vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen untersucht, bevor die Ergebnisse in das amtstierärztliche Gutachten des Landratsamtes einfließen können.

Gegenüber dem Landwirt waren in den vergangenen Jahren amtlicherseits schon kleinere Mängel bezüglich der Tierhaltung angemahnt worden, die daraufhin behoben wurden, sodass keine weiteren amtlichen Maßnahmen notwendig waren. Sowohl die Familie des Tierhalters, die ihn regelmäßig auf dem Hof besuchte, als auch die Nachbarschaft hatte zuvor keine Auffälligkeiten wahrgenommen. Der Bauernhof befand sich äußerlich in einem gepflegten Zustand. Der 62-jährige Landwirt bewirtschaftete zuletzt alleine den Hof.

Keine Kommentare