Bayreuther Waldbauern rüsten auf

Neuer Rückewagen für den Kampf gegen die „Käfer-Misere“ im Landkreis Bayreuth

1.10.2024, 15:00 Uhr
Vertreter der Waldbauernvereinigung und der Hersteller-Firma Schlang und Reichart haben den neuen Rückewagen in Empfang genommen.

© Waldbauernvereinigung Bayreuth Vertreter der Waldbauernvereinigung und der Hersteller-Firma Schlang und Reichart haben den neuen Rückewagen in Empfang genommen.

Rund 82 260 Euro habe der neue Rückewagen der Waldbauernvereinigung Bayreuth gekostet, sagt deren Geschäftsführer Gerhard Potzel. Das bayerische Ministerium für Landwirtschaft und Forsten habe 40 Prozent des Nettobetrags, der bei 69 125 Euro lag, übernommen – den Rest habe die Vereinigung selbst gezahlt. Der neue Rückewagen soll gegen "die Käfer-Misere" helfen, wie Potzel sagt. Er sei vor allem für Mitglieder gedacht, die kleinere Bestände von Käferholz abtransportieren wollen, die sich für Forstunternehmen nicht lohnen. "Ein Unternehmer fährt nicht wegen zehn Bäumen her."

Der Rückeanhänger – Typ SR 1100 des Herstellers Schlang und Reichart – ersetze den früheren Rückewagen, der rund 15 Jahre alt sei. Ein Vorteil des neuen Wagens liegt laut dem Geschäftsführer darin, dass der Kran eine Reichweite von 8,90 Meter hat – eine Steigerung zum alten Kran mit einer Reichweite von 7,80 Meter. Dadurch müsse der Wagen weniger im Wald bewegt werden, er sei bodenschonender. Das sei er auch wegen der größeren Reifen. "Dadurch ist der Bodendruck nicht so groß", sagt Potzel, das Gewicht verteile sich gleichmäßiger.

Etwa 1850 Waldbesitzer gehören der Waldbauernvereinigung Bayreuth an. Sie können sich den neuen Rückewagen mieten, "für 33 Euro pro Zapfwellenstunde", sagt Potzel. "Wenn er auf der Straße läuft, kostet es nichts." Zählen würden nur die Stunden, während derer der Kran in Betrieb ist. Der Rückewagen sei auf Fixlängen von 4,10 Metern und 5,10 Metern ausgelegt, ab zwei Metern sei ein Transport möglich. Er soll laut Potzel auch dazu dienen, das vom Borkenkäfer befallene Holz so schnell wie möglich aus dem Wald rauszubringen, damit er nicht ausfliegt und andere Bäume befällt.

Die Käfersaison ist noch nicht zu Ende

Seit der Anschaffung im August werde der Rückewagen "gut genutzt", sagt Potzel. Er erwartet, dass die Nachfrage in den nächsten Tagen weiter steigt, da die Arbeit auf den Feldern für die Landwirte langsam endet. Die Käfersaison gehe ohnehin noch weiter. "Es ist besser geworden, weil es nicht mehr so heiß ist und geregnet hat. Aber ich kriege immer noch jeden Tag Anrufe wegen Käferholz."

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