Stadtrat muss 10.000 Euro sammeln

Schwindelerregende Wette: Pfarrer will sich vom Kirchturm abseilen

30.5.2022, 18:03 Uhr
Schwindelerregende Wette: Pfarrer will sich vom Kirchturm abseilen

Bürgermeister Martin Dannhäußer (ÜWG-FW) hingegen ist zuversichtlich, dass die Summe im Laufe der kommenden acht Wochen zusammenkommt.

Und warum das Ganze? Am 24. Juli wird die evangelische Jakobuskirche nach fünf Jahren Sanierung eingeweiht. Die Idee, zur Wette den Stadtrat herauszufordern, war im Kirchenvorstand geboren worden. Die Idee, sich aus der Glockenstube abzuseilen, hat sich Pfarrer Peter abgeschaut. Wie und warum, das habe er nicht mehr im Kopf: "Aber ein Kollege hat das auch mal gemacht", erklärt der Creußener Pfarrer.

Und gerade weil er mit Klettern so gar nichts zu tun habe, ihm Höhen nicht wirklich geheuer seien, ist der Wetteinsatz – sich als "Flachlandtiroler" abzuseilen – auch eine Herausforderung für ihn. Natürlich in einem Klettergurt, aber was dann die genaue Verkleidung als "Flachlandtiroler" angeht: Diese liegt in den Händen des Kirchenvorstands.

Also sind es eigentlich zwei Überraschungen, die Pfarrer Peter an jenem Sonntag erwarten werden. Vorausgesetzt, dass es dem Stadtrat mit den Bürgern, Vereinen und Gewerbetreibenden tatsächlich gelingt, die 10 000 Euro zu generieren. Denn Einblick in den Kontostand hat der Pfarrer nicht. Ob es zur Halbzeit mal eine Meldung über den bereits gesammelten Betrag geben wird, hat Bürgermeister Dannhäußer noch nicht entschieden.

Erste Anschubfinanzierung

Dass sich der Stadtrat der Wette stellen würde, stand außer Frage. Wie sich die Mitglieder beteiligen: "Darüber haben wir noch nicht gesprochen", sagt Dannhäußer. Der aber positiv gestimmt ist, dass die Summe zusammenkommen wird: "Die Bürger machen das ja vor allem für die Kirche." Eine kleine Anschubfinanzierung habe es schon gegeben, verrät er mit einem Schmunzeln. "Von Kindern, die ihren Vater gerne auf dem Kirchturm sehen würden. . ."

Doch warum eigentlich 10 000 Euro? "Wir müssen damit nicht gegenfinanzieren", erläutert Peter. Es sei ein symbolischer Betrag und eine "schöne runde Summe". Ebenso symbolisch seien die 100 alten Stühle der Kirchengemeinde, die laut Wettbeschreibung mit 100 Euro pro Stuhl ausgelöst werden müssen. Sie sind immer noch in Gebrauch für Veranstaltungen im Freien und verteilt auf den Garten von Peter und den Dachboden der Kirche. Da keine Notwendigkeit besteht, sollen sie so schnell auch nicht ausgetauscht werden.

"Ich habe gar nicht gewusst, dass es genau hundert Stühle sind, die wir haben", berichtet Peter. Das habe er erst bemerkt, als er die Stühle zusammengesucht habe. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen sein wird, wird sich am 24. Juli zeigen.

INFOGeldspenden können im Rathaus oder Pfarrbüro abgegeben werden. Weiter hat die Stadt ein Spendenkonto bei der Gesamtkirchenverwaltung Bayreuth einrichten lassen: Evangelische Bank, Iban DE 84 5206 0410 0501 3038 05. Darin das Stichwort "RT 2117 Stuhlwette Stadt Creußen – Spende Sankt-Jakob" angeben.

Keine Kommentare