Neue PV-Anlage montiert

Sonne arbeitet am Dach des Bauhofs für sauberes Wasser

Rosi Thiem

14.9.2022, 18:59 Uhr
Die letzte Platte ist montiert. Klärwärter Reinhard Schrüfer, stellv. Bauhofleiter Reinhard Stenglein, Bürgermeister Thomas Thiem und Projektleiter Thomas Zeilmann sind zufrieden.

© Rosi Thiem, NN Die letzte Platte ist montiert. Klärwärter Reinhard Schrüfer, stellv. Bauhofleiter Reinhard Stenglein, Bürgermeister Thomas Thiem und Projektleiter Thomas Zeilmann sind zufrieden.

„Gerade jetzt lohnt sich die Investition mehr denn je“, sagt Bürgermeister Thomas Thiem. „Wir hatten zwar bereits im vergangenen Jahr die Anlage auf die Bauhofhalle geplant und heuer im Januar und Februar 2022 beraten. Schließlich beschlossen, stellten wir diese mit in den Haushalt, weil wir auch damals schon dachten, die Anschaffung wird sich lohnen. Nun, mit der tragischen Entwicklung in der Welt, sind wir froh, dass wir diese Entscheidung grade jetzt gemacht hatten“, bekennt der Rathauschef.

Großteil Eigenverbrauch

Der Löwenanteil der jährlich prognostizierten 25 200 Kilowatt erzeugten Stroms im Jahr geht in den Eigenverbrauch, der verbleibende Rest fließt ins öffentliche Netz. „Durch den Krieg beschleunigt sich die Notwendigkeit der Eigenversorgung“, stellt stellvertretender Bauhofleiter Reinhard Stenglein fest und Bürgermeister Thomas Thiem sagt: „Dieses Modell ist für unsere stromintensive Kläranlage wie geschaffen, zumal Bauhof und Kläranlage auf einem Gelände sind und beide Einrichtungen damit versorgt werden.“

Dazu Klärwärter Reinhard Schrüfer: „Gerade wenn die Sonne scheint und es am heißesten ist, brauchen wir am meisten Strom. Im Sommer müssen wir wesentlich mehr Sauerstoff ins Abwasser bringen und die Kläranlage zehrt im Betrieb tagsüber mehr Strom, das ist mit der neuen Photovoltaikanlage, die ebenfalls tagsüber läuft, ideal.“ Gekostet hat die Anlage – die nun zeitnah ans Netz geht – mit Stromanschluss rund 38 000 Euro. „Die Kosten amortisieren sich relativ schnell“, ist sich Thomas Thiem sicher.

Nachfrage explodiert

„Bei den 75 Modulen mit 370 Watt kommen wir auf 27,75 kWp (Kilowatt-Peak ist das Maß für die Leistung einer Photovoltaikanlage)“, rechnet Thomas Zeilmann, der involvierte Projektleiter von Elektrotechnik Schmidt, vor. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sei vor der Energiekrise schon immens gewesen, doch nun explodiere sie, so der Fachmann. „Wir sind hier leider bis einschließlich nächsten Jahres ausgebucht“, so Thomas Zeilmann. Auch seien die Preise teilweise um 50 bis 60 Prozent gestiegen.

Ein mögliches, potenzielles Gebäude für die Zukunft einer Photovoltaikanlage, das auch statisch geeignet wäre und eine große Dachfläche besitzt, sieht Bürgermeister Thomas Thiem am Feuerwehrhaus Waischenfeld. „Meiner Meinung nach gehört auch auf jeden Einkaufsmarkt eine Anlage. Hier könnten wir flächenschonend Strom erzeugen – regional produzieren und regional verbrauchen. Wir müssen in Sachen Energie neu denken.“

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