Ohne Gegenstimme

Bürgermeisterkandidat: Rother CSU nominiert Hans-Günter Kraetsch

23.10.2021, 06:45 Uhr
Gratulation in Corona-Zeiten: Der einstimmig gewählte CSU-Bürgermeisterkandidat Hans-Günter Kraetsch (Zweiter von rechts) erhält Glückwünsche von Ralph Edelhäußer, Hans-Peter Auer und Daniel Matulla (von links).   

© Carola Scherbel Gratulation in Corona-Zeiten: Der einstimmig gewählte CSU-Bürgermeisterkandidat Hans-Günter Kraetsch (Zweiter von rechts) erhält Glückwünsche von Ralph Edelhäußer, Hans-Peter Auer und Daniel Matulla (von links).  

Dass es so flott ging mit der Wahl des 51-jährigen Rechtsanwalts und zweifachen Familienvater zum Bürgermeister-Kandidaten, hatte sicher mehrere Gründe. Zum einen war der einstimmige Vorschlag des CSU-Vorstands ja schon bekannt: Gesucht hat man vorher intensiv. Dann war man in dem Juristen und ehrenamtlichen Vorsitzenden der Rother Spielvereinigung fündig geworden. Kraetsch wurde dann CSU-Mitglied und machte sich in kommunalpolitischen Themen schlau.

Schnell noch ein paar Tipps

Zum zweiten lief es bei der Nominierung im Awo-Saal „Auf Draht“ dann schnell: Von seinem Vielleicht-Vorgänger und frischgekürten Bundestagsabgeordneten Ralph Edelhäußer erhielt Hans-Günter Kraetsch auf die Schnelle noch ein paar Tipps fürs perfekt sitzende Jackett, dann stellte er sich den 16 anwesenden Mitgliedern vor. Ohne Manuskript und eloquent, aber sichtlich kein Rampensucher: Mehr als fünf Minuten Zeit brauchte Hans-Günter Kraetsch für seine ersten Wahlziel-Pflöcke nicht.

Er wolle der Stadt, in der er mit seiner Familie seit 2007 wohnt und sich wohlfühlt, „etwas zurückgeben“. Zwar sei er kein Berufspolitiker und Stadtrat, aber gerade der Blick von außen könne ihm und den Menschen zugutekommen. Auch komplexe Sachverhalte erfasse er dank seiner beruflichen Erfahrung als Fachanwalt schnell.

Seine Ziele für die Stadt: Erstens die Belebung der Innenstadt, auch mit Renovierungen von Fassaden, Begrünung und Frequenzerhöhung. Zweitens das Schaffen oder Mobilisieren von Wohnraum und Gewerbeflächen, außerdem will er Radwege bauen, die Digitalisierung vorantreiben, dabei auf die Finanzierung schauen. Also: „Ziele nicht nur formulieren, sondern auch finanzieren.“

Gar nicht "unsexy"

Dass der Job des Bürgermeisters "unsexy" sei, wie er jüngst gelesen hat, das kann der smarte Anwalt überhaupt nicht finden. Im Gegenteil: „für unsere schöne Stadt“ lohne sich der Einsatz. Weitere Kandidatenvorschläge für das Amt gab es erwartungsgemäß keine, und die Wahl war schnell ausgezählt. Matulla zählte 17 Ja-Stimmen – 100 Prozent!

Seine Glückwünsche für Kraetsch unterstrich der Ortsvereinsvorsitzende mit einem Korb voller Stärkung für den Wahlkampf: Cola und Energieriegel, Apfel, Halsbonbons und Ingwer sollen ihm in der kurzen, aber knackigen Zeit bis zur Bürgermeisterwahl beim Durchhalten und Gesundbleiben helfen - und danach natürlich auch.

Flyer und Plakate sind im Werden

Los geht’s mit dem Wahlkampf ab sofort: Schon am Samstag nimmt der Kandidat an der CSU-Fraktionsklausur teil, Flyer und Plakate sind im Werden – die Fotos dafür bereits gemacht. Für Betriebs- und Hausbesuche sowie Veranstaltungen (in Coronazeiten nicht ganz einfach) müssen die Terminkalender noch gesichtet werden. „Das Rennen ist offen“, gab Matulla auch als Botschaft an die Mitglieder weiter, drei Monate lang will man Gas geben, „dann können wir als Gewinner dastehen“.

Unterstützung für den Wahlkampf fordert auch der ein, der sie schon drei Mal bekommen hat: Ralph Edelhäußer, der bei drei Bürgermeisterwahlkämpfen (im ersten 2005 hatte er gegen Richard Erdmann noch verloren) die tatkräftige Hilfe der CSU-Mitglieder erlebt hat, weiß: „Wir brauchen jeden Einzelnen von Euch.“ Denn bis zur Wahl warte viel Arbeit: „Wahlkampf ist kein Zuckerschlecken.“ Noch dazu mitten im Winter. Bis zur Wahl am 16. Januar – oder einer Stichwahl zwei Wochen später – sind es gerade mal drei Monate. Kurz und knackig eben.

Viel Zeit bleibt nicht mehr: Anfang Dezember – 52 Tage vor der Bürgermeisterwahl – müssen die Parteien oder Gruppierungen ihre möglichen Kandidaten oder Kandidatinnen nominieren. Bekannt ist, dass die SPD in der nächsten Woche Andreas Buckreus nominieren wird, der als Stellvertreter von Edelhäußer seit dessen Wahl zum MdB als Bürgermeister schon mal im Rathaus amtiert. Gerüchteweise will auch „Die Partei“ mit einem Kandidaten antreten, und der Name eines früheren FDP-Mitglieds wird im Kandidaten-Pool ebenfalls genannt.

Keine Kommentare