Die Bayerische Demenzwoche in der Region

Der Demenz die Stirn bieten: Der Landkreis Roth und die Stadt Schwabach helfen

Claudia Weinig

Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung/Hilpoltsteiner Zeitung/Schwabacher Tagblatt

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21.9.2022, 09:00 Uhr
Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, mit Demenz im Alltag leben zu müssen. Das stellt Betroffene und Angehörige vor große Herausforderungen. Die Demenzwoche will dazu beitragen, diesen Alltag besser zu bewältigen.

© Britta Pedersen/dpa Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, mit Demenz im Alltag leben zu müssen. Das stellt Betroffene und Angehörige vor große Herausforderungen. Die Demenzwoche will dazu beitragen, diesen Alltag besser zu bewältigen.

Allein in Bayern sind rund 240.000 Menschen - und damit jeder Zehnte - im Alter über 65 Jahren an Demenz erkrankt. Grund genug, sich mit "Demenz" zu beschäftigen, wie dies aktuell landesweit in der "Bayerischen Demenzwoche" geschieht.

Auch im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach ist die "Allianz Demenz" aktiv dabei und bietet über diese Aktionswoche hinaus hilfreiche Angebote. Ziel ist es immer, als Demenzpatient möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wir stellen die Schwerpunkte aus dem laufenden Programm im Überblick vor:

Vortrag: Mittwoch, 21. September, 18 Uhr, Museum HopfenBierGut Spalt, Thema: "Menschen mit Demenz zu Hause pflegen". Dazu referiert Gisela Maurer, Leiterin der Caritas-Tagespflege Spalt. Sie zeigt Lösungswege auf, wie Pflegende diese Herausforderung gut bewältigen können und erläutert, welche Hilfen von außerhalb zur Verfügung stehen (kostenfrei).

Offene Gesprächsrunde: Freitag, 23. September, 19 Uhr, Mehrgenerationenhaus Wendelstein-Kleinschwarzenlohe, Frankenstraße 25 "Mit Demenz zu Hause leben – "Daham ist Daham". In dieser offenen Runde können Fragen gestellt, diskutiert und Lösungen vorgeschlagen werden. Außerdem stellen die Moderatoren des Abends den Gästen eine sanfte Form von Bewegung, nämlich "Smovey-Fit" vor, ebenso die Betreuungsgruppe "Memory" (kostenfrei).

Sonderführungen werden in diesen Tagen in TABEA, der Musterwohnung des Landkreises in Roth, angeboten. Sowohl vor Ort als auch online.

Sonderführungen werden in diesen Tagen in TABEA, der Musterwohnung des Landkreises in Roth, angeboten. Sowohl vor Ort als auch online. © privat, NN

Tage der offenen Tür in der Musterwohnung Tabea, Gartenstraße 30a, Roth: Sonderöffnungen bis Freitag, 24. September. TABEA steht für "Technik, Alltag, Barrierefreiheit, Erleben für Alle. Führungen sind nach Voranmeldung möglich.

Die Besucher erwarten viele Informationen über das Thema Demenz, barrierefreies, sicheres Wohnen und demenzsensible Gegenstände. Innovationen wie der digitale Aktivitätstisch, demenzgerechte Spiele und sensorisch stimulierende Klangkissen können ausprobiert werden. Anmeldung bei: Carmen Fuhrmann, Landratsamt Roth, Telefonnummer (09171) 812200, Mail: tabea@landratsamt-roth.de.

Kursangebot I: Ab Freitag, 23. September, jeweils 10 Uhr, findet ein sechswöchiger kostenfreier "Life Kinetik"-Kurs für Ältere (60 plus) im Büchenbacher Bürgersaal, Rother Straße 8, statt. Mit dem Programm "Life Kinetik" soll das Gehirn mit einem moderaten Bewegungsprogramm und Wahrnehmungs- und Denkaufgaben auf Trab gehalten werden. Mit dieser Kombination wird das Gehirn animiert, andere neuronale Wege zu suchen und die Zahl der Verknüpfungen zwischen den Gehirnzellen zu erhöhren. Je mehr Verbindungen bestehen, desto leistungsfähiger ist das Gehirn und kann Abbauprozessen entgegenwirken. Wird wöchentlich trainiert, kann diese kognitive Reserve dementielle Symptome hinauszögern. Info und Kontakt: Ariane Winter, Seniorenbüro Gemeinde Büchenbach, Telefon (09171) 97 95 25; Mail: ariane.winter@buechenbach.de

Kursangebot II: Ab Donnerstag, 13. Oktober bis 15. Dezember (zehn Mal), jeweils donnerstags, 18.30 bis 20.30 Uhr, Gesundheitszentrum 1 in Roth, Weinbergweg 16, Referentin: Petra Lobenwein, Edukationstrainerin (Pflegestützpunkt Roth) zu: "Wenn das Gedächtnis nachlässt" – Kurs für Angehörige von demenziell Erkrankten. Die Schulung vermittelt Wissen über Demenzerkrankungen und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben; will dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die Person mit Demenz zu entwickeln und die Beziehung zu verbessern; unterstützt Pflegende darin, Ihre eigene neue Rolle als Betreuungsperson zu erkennen und anzunehmen; zeigt Wege auf, wie Beteiligte alltägliche Situationen besser bewältigen können.

Sportgruppe für Menschen mit Demenz und Ihre Angehörige: Einen entsprechenden Kurs mit speziell ausgebildeter Übungsleiterin hat die TSG Roth derzeit für donnerstags in Planung. Er soll im Herbst in der Rother TSG-Halle, sobald die Mindestteilnehmerzahl erreicht ist, starten. Fachlicher Hintergrund ist, dass sportliche Aktivität gerade im Anfangsstadium der Demenz den fortschreitenden Krankheitsverlauf verlangsamen und dem Abbau von Gedächtnisleistung entgegenwirken kann. "Regelmäßige sportliche Aktivität hilft die Eigenständigkeit zu erhalten, stärkt die Alltagskompetenzen und schafft positive Erlebnisse", erklären die Organisatorinnen. Anmeldungen, Vormerkungen und Informationen ab sofort unter Telefon (09171) 63569; online: fit.aktiv@tsg08-roth.de

Demenzberatung nach Terminvereinbarung in der Fachstelle für pflegende Angehörige im Pflegestützpunkt Roth, Gesundheitszentrum 1, Weinbergweg 16, Telefon (09171) 81-4502, Ansprechpartnerin: Petra Lobenwein, Mail: petra.lobenwein@pflegestuetzpunkt-roth.de. Hier gibt es u.a. Beratung rund um das Krankheitsbild Demenz, Auswirkungen der Erkrankung, Umgang mit dem Kranken, Unterstützungs- und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige und Marte Meo-Beratung.

Hier gibt es alle weiteren Informationen zum Thema.

Veranstaltungen in der Stadt Schwabach

Noch ein Vortrag mit Referentin Ariane Engelhardt-Krahe (Diakoneo Fachstelle für pflegende Angehörige) und ein Demenzparcour werden in der laufenden Demenzwoche in der Stadt Schwabach angeboten:

Vortrag I: Donnerstag, 22. September, 19 Uhr, Evangelisches Haus: Filmvorführung "Eines Tages" mit anschließender moderierter Gesprächsrunde. Der Film beschreibt in drei miteinander verwobenen Episoden die Entwicklung einer Demenzerkrankung in ihren unterschiedlichen Phasen. Der Spielfilm geht von den zentralen Fragestellungen aus: Wie erkennt man frühzeitig, dass jemand an Demenz erkrankt ist? Wie verändert die Krankheit das Verhalten der Menschen mit Demenz?

Beide Veranstaltungen (freier Eintritt) mit Anmeldung beim Evangelischen Bildungswerk, Telefon (09122) 9256-420 oder per mail: ebw.schwabach@elkb.de

Demenzparcours: Noch bis Donnerstag, 22. September, jeweils 14 bis 16 Uhr, Haus der Begegnungen, Auf der Aich 1–3. Wie sich die Symptome einer Demenz anfühlen, lässt sich in diesem Parcour nachempfinden. Ohne Anmeldung. Es stehen jeweils Ansprechpartner/-innen des Bündnisses "Lokale Allianz für Menschen mit Demenz" begleitend für Gespräche zur Verfügung.

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