Tonnenweise Abfälle geladen

Giftige Flüssigkeit läuft an der A9 in Franken aus: Spezialeinheit muss anrücken

24.3.2023, 15:30 Uhr
Ein LKW am Rasthof Greding- Ost verliert eine zunächst unbekannte Flüssigkeit. 

© vifogra / Haubner, NN Ein LKW am Rasthof Greding- Ost verliert eine zunächst unbekannte Flüssigkeit. 

Am Donnerstagnachmittag, gegen 16 Uhr, verständigte ein Verkehrsteilnehmer die Polizei, weil auf der Rastanlage Greding-Ost aus dem Transportcontainers eines geparkten Sattelzugs eine Flüssigkeit auf die Straße tropfte. Der 43-jährige Fahrer aus Südosteuropa war zuvor mit dem 40-Tonner auf der A9 Richtung Berlin unterwegs gewesen und wollte an der Rastanlage seine Ruhezeit verbringen.

Bei einer folgenden Kontrolle wurde festgestellt, dass der Container mit zirka 24 Tonnen umweltgefährlichen Abfällen beladen und mit orangefarbenen Warntafeln gekennzeichnet war. Der Fahrer sollte die Abfälle von Italien zur Verbrennung nach Schweden bringen. Auffällig war, dass die Ladeklappen am Lastwagen unsachgemäß mit Bauschaum abgedichtet waren.

Einsatz der Gefahrgut-Spezialisten

Die Flüssigkeit floss in Richtung Gully, weshalb Kräfte der umliegenden Feuerwehren alarmiert wurden, um zu verhindern, dass die unbekannte Flüssigkeit in umliegende Gewässer gelangt.

Zahlreiche umliegende Feuerwehren waren vor Ort. 

Zahlreiche umliegende Feuerwehren waren vor Ort.  © vifogra / Haubner, NN

Nachdem die Inhaltsstoffe der Flüssigkeit zunächst unklar waren, wurde die Rastanlage sicherheitshalber vollständig geräumt und abgesperrt. Der Zutritt zum Gefahrenbereich war nur noch mit Gefahren-und Atemschutzanzügen möglich. Atemschutzträger fingen die austretende Flüssigkeit mit Auffangwannen auf.

Mit Atemschutzmasken versuchst die Feuerwehs die Flüssigkeit aufzufangen. 

Mit Atemschutzmasken versuchst die Feuerwehs die Flüssigkeit aufzufangen.  © vifogra / Haubner, NN

Die Frachtpapiere, die der LKW-Fahrer bei sich hatte, wiesen nur die mitgeführten Stoffgruppen aus. Unklar blieb, welche Gefährdung von diesen ausging. Da die Feuerwehr auch keine genauere Bestimmung des Stoffes durchführen konnte, wurde die Task Force der Berufsfeuerwehr aus München hinzugezogen.

Nur mit Schutzanzügen konnten die Einsatzkräfte in die Nähe des LKW. 

Nur mit Schutzanzügen konnten die Einsatzkräfte in die Nähe des LKW.  © vifogra / Haubner, NN

Durch die Spezialisten konnte die Flüssigkeit analysiert werden. Es handelte sich überwiegend um Wasser, jedoch versetzt mit Spuren von Chromat. Auf Grund der geringen Anteile des giftigen Stoffs bestand zu keiner Zeit Gefahr für die Bevölkerung, maximal für Wasserorganismen hätte die Mischung gefährlich werden können.

Was genau der LKW geladen hatte, konnte aus den Papieren nicht entnommen werden. 

Was genau der LKW geladen hatte, konnte aus den Papieren nicht entnommen werden.  © vifogra / Haubner, NN

Ermittlungen eingeleitet

Nach ersten Schätzungen sind etwa 50 Liter in die Kanalisation gelangt und dort auch nur bis zum Ölabscheider. Messungen in anderen Gewässern erbrachten keinerlei Spuren. Die Rastanlage konnte aufgrund der Untersuchungen rasch wieder freigegeben werden.

Der Parkplatz war zwischenzeitlich komplett gesperrt. 

Der Parkplatz war zwischenzeitlich komplett gesperrt.  © vifogra / Haubner, NN

Um weiteres Auslaufen der Flüssigkeit zu verhindern, wurde die Weiterfahrt des Sattelzuges untersagt, bis die Ladung auf ein geeignetes Gefährt umgeladen oder sonst adäquat gesichert wurde. Die Feuerwehren stellten sicher, dass keine weiteren etwaigen austretenden Flüssigkeiten auf den Boden gelangen konnten.

Die Task Force der Berufsfeuerwehr München konnte schleilich die Flüssigkeit analysieren. 

Die Task Force der Berufsfeuerwehr München konnte schleilich die Flüssigkeit analysieren.  © vifogra / Haubner, NN

Von den zuständigen Sicherheits- und Fachbehörden wird noch entschieden, wie weiter mit dem Gefährt und der Ladung verfahren wird. Ermittlungen gegen den Fahrer sowie weitere Verantwortliche wegen Verstöße gegen umweltrechtliche Vorschriften wurden eingeleitet.