Am Freitag, 23. September

Schalter umlegen für die Natur: Mitmachen bei der "Earth Night"!

RHV-/ST-Redaktion

22.9.2022, 09:00 Uhr
Laternen leuchten, die Scheinwerfer vorbeifahrender Fahrzeuge ziehen Lichtspuren durch die Nacht: Die nächtliche Dauerbeleuchtung ist für viele Tiere eine Qual.

© Robert Michael, dpa Laternen leuchten, die Scheinwerfer vorbeifahrender Fahrzeuge ziehen Lichtspuren durch die Nacht: Die nächtliche Dauerbeleuchtung ist für viele Tiere eine Qual.

Insekten sterben massenweise infolge der menschgemachten nächtlichen Beleuchtung. Wenigstens eine dunkle Nacht im Jahr – dafür setzt sich die "Earth Night" ein. Am 23. September (Neumond) rufen die "Paten der Nacht" als Initiatoren dazu auf, ab 22 Uhr das Licht zu reduzieren oder abzuschalten. Straßenlampen, Autoscheinwerfer, Leuchtreklame, Flutlicht auf Parkplätzen oder Sportanlagen, Strahler auf Baustellen und Baudenkmäler – für Insekten können sie alle Todesfallen werden.

Um das Sterben aufzuhalten, fordern auch der LBV und die BN-Kreisgruppe Roth ein Umdenken. Angesichts der Energiekrise nutze das Abschalten von Kunstlicht nicht nur dem Artenschutz, sondern sei auch ein Beitrag, um Energie zu sparen. "Von den in Deutschland vorkommenden Insektenarten sind etwa 70 Prozent nachtaktiv. Viele sind im Bestand gefährdet", sagt Richard Radle von der BN-Kreisgruppe.

Das Problem nachtaktiver Insekten: Sie fühlen sich von Licht angezogen, kollidieren mit der Quelle oder umfliegen sie bis zur Erschöpfung und fallen dann Fressfeinden zum Opfer. "Ganze Insektenpopulationen können so in kurzer Zeit zusammenbrechen", erklärt Radle. Auch Vögel irritiert künstliches Licht, Bäume in der Nähe von Laternen werfen im Herbst ihr Laub nicht ab.

"Die Umsetzung des Energiespargesetzes auf Bundesebene verdeutlicht uns derzeit, wie einfach wir an vielen Stellen auf künstliche Beleuchtung verzichten können", ergänzt LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer. "Das Gute ist, dass diese Umweltbelastung unglaublich einfach zu beseitigen ist", betont Kathrin Hawelka, LBV-Beauftragte für Lichtverschmutzung. "Es reicht sprichwörtlich, den Schalter umzulegen."

Mehr unter Telefon (09171) 63886 oder online unter roth@bund-naturschutz.de

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