Entscheidungshilfe

Doppeltes Schwabach: Die Stadt bekommt einen digitalen Zwilling

23.3.2023, 14:58 Uhr
Das Projektteam der Stadt Schwabach bei der Startveranstaltung in München (von links): Thomas Schöll (IT und Digitalisierung), Corinna Bauer (stellvertretende Leiterin des Bürgermeister- und Presseamts) und Klimaschutzmanagerin Tanja Helm.   

© Stadt Schwabach, NN Das Projektteam der Stadt Schwabach bei der Startveranstaltung in München (von links): Thomas Schöll (IT und Digitalisierung), Corinna Bauer (stellvertretende Leiterin des Bürgermeister- und Presseamts) und Klimaschutzmanagerin Tanja Helm.  

Welche Auswirkungen haben die Folgen des Klimawandels auf Stadtklima und Katastrophenschutz? Welche Gebiete sind bei Starkregen besonders überflutungsgefährdet, welche Flächen großer Wärmebelastung ausgesetzt? Um solche Fragen besser beantworten und Maßnahmen daraus ableiten zu können, plant die Stadt Schwabach einen sogenannten „digitalen Zwilling“.

Das ist ein komplett digitales Abbild der Stadt Schwabach, das mit den Daten aus dem Stadtklimakonzept und Katastrophenschutz verknüpft werden soll. Für die Planung des komplexen Modells hat die Stadt Schwabach nun eine Summe von 50.000 Euro aus dem Förderprogramm „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales erhalten. Das Geld kann für Planungs- und Beratungsleistungen eingesetzt werden.

Bessere Vernetzung

„Von diesem Projekt verspreche ich mir eine klare Entscheidungsgrundlage für unsere Stadtplanung und den Katastrophenschutz“, freut sich Oberbürgermeister Peter Reiß über die Förderung. „Zum einen können wir auf diese Weise die Ämter der Verwaltung, wie die Stadtplanung, das Referat für Umwelt, Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, den Katastrophenschutz und die IT besser miteinander vernetzen. Und zum anderen können wir damit auch der Bürgerschaft detaillierte Informationen dazu zur Verfügung stellen.“ Die Projektphase begann mit einem Projekttag in München. Die Veröffentlichung des „digitalen Zwillings“ ist für 2024 geplant.

Digitalministerin Judith Gerlach erklärt zum Förderprogramm: „Diese digitalen Modelle werden unseren bayerischen Kommunen helfen, besser auf aktuelle und künftige Herausforderungen reagieren zu können. So bringen wir hochmoderne Planungslösungen in die Rathäuser und Landratsämter und unterstützen dort gute, datengestützte Entscheidungen.“

Digitale Modelle von realen Objekten

Digitale Zwillinge sind aus Daten erstellte digitale Modelle realer Objekte – von Maschinen, Gebäuden, einer Stadt oder einer ganzen Region. Sie sind ein innovatives digitales Werkzeug zur Bewältigung immer komplexerer Herausforderungen. In visualisierten Stadtmodellen können Situationen analysiert und Szenarien simuliert werden, ohne in die reale Welt einzugreifen.

So können Szenarien der Verkehrsplanung, Energieversorgung oder Stadtbegrünung virtuell getestet und ihre Auswirkungen auf Menschen und Umwelt analysiert werden. Urbane digitale Zwillinge können ebenso als Informations- und Beteiligungsplattform für Bürgerinnen und Bürger sowie als Planungsinstrument für die Verwaltung und zur Entwicklung von Städten und Regionen genutzt werden.

Die teilnehmenden Kommunen erhalten bei der Entwicklung der Software bis April 2024 Unterstützung von ausgewählten Dienstleistern. Das Digitalministerium fördert die Projekte mit bis zu 50.000 Euro für einzelne Kommunen und bis zu 75.000 Euro für interkommunale Projekte.

Damit werden individuelle Beratungs-, Coaching- und technische Unterstützungsleistungen zum Aufbau eines jeweils individuellen Digitalen Zwillings in den Kommunen unterstützt. Darüber hinaus wird es ein spezielles Qualifizierungsprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben. Die Kommunen werden so befähigt, ihr Planungsmodell nach dem Programm stetig selbst zu erweitern und ihr Knowhow zur Planung und Simulation weiterer Entwicklungen zu nutzen.

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