Am Freitag geht es los

Burning Beach ist zurück: Tausende Electro-Fans kommen an den Brombachsee

Jan Stephan

Weißenburger Tagblatt

E-Mail zur Autorenseite

17.6.2022, 06:32 Uhr
Der Allmannsdorfer Strand wird am Wochenende wieder zum Treff der Electroszene. Bei besten Wetterbedingungen hoffen die Veranstalter auf viele Besucher.  

© Burning Beach Festival / Florian Trykowski Der Allmannsdorfer Strand wird am Wochenende wieder zum Treff der Electroszene. Bei besten Wetterbedingungen hoffen die Veranstalter auf viele Besucher.  

In dem Genre steckt viel Fantasie, weil die Besucherzahlen deutschlandweit wachsen, allerdings steckt in dem Genre auch viel Konkurrenz, weil entsprechend viele neue Festivals aus dem Boden schossen und bestehende ihr Programm ausbauten. "Der Markt ist eigentlich übersättigt, und Corona hat hier noch zu keiner Bereinigung geführt. Auch weil noch viel Altkarten im Umlauf sind", stellt Bernhard Chapligin vom Concertbüro Franken fest. Gut möglich, dass die Bereinigung aber in den kommenden ein, zwei Jahren komme.

Mit Blick auf den Burning Beach macht man sich für die kommenden Jahre aber keine Sorgen. Chapligin: "Wir fürchten uns da nicht. Wir haben hier so ein einmaliges Angebot, mit diesem Gelände direkt am Strand und am Wasser, dass wir uns da behaupten können." Letztlich führe die Zugänglichkeit der Gewässer, die ein Wesensmerkmal des Seenlands ist, erst dazu, dass man ein solches Event mit überregionaler Strahlkraft entwickeln könne. "Das gibt es im Osten immer wieder, in Österreich zum Beispiel gar nicht. Wenn ich da an den Wörthersee fahre, da komme ich an den See überhaupt nicht ran", erzählt Chapligin.

Bernhard Chapligin vom Concertbüro Franken freut sich über die einmaligen Gegebenheiten für den Burning Beach in Allmannsdorf.  

Bernhard Chapligin vom Concertbüro Franken freut sich über die einmaligen Gegebenheiten für den Burning Beach in Allmannsdorf.   © Jan Stephan, WT

So kann der Strand bei Allmannsdorf in Absprache mit dem Zweckverband Brombachsee nun für wenige Tage für ein außergewöhnliches Festival genutzt werden. Das hilft auch der ganzen Region, ist Chapligin überzeugt. "Wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Leute, die über unser Festival diesen schönen Landstrich entdecken, gerne zum Urlaub machen wiederkommen." Der Bekanntheit des Seenlands – die zuletzt erst wieder als ausbaufähig eingestuft wurde – tun solche Events also durchaus gut.

Das ist sicher auch der Grund, warum der Zweckverband Brombachsee das Areal zur Verfügung stellt. Inzwischen kommen auch zahlreiche Besucher des Festivals direkt aus der Region. Allerdings hat das Festival nicht nur Fans. Einige Anwohner beklagten sich in der Vergangenheit über Lärm. Der Veranstalter hat hier genaue Vorgaben, was Spielzeiten und Schallimmissionen angeht, die auch mit Messungen überprüft werden. Unter anderem wurden die Spielzeit vor einigen Jahren um eine Stunde verkürzt. Mittlerweile ist um 4 Uhr morgens Schluss. Gemessen an "normalen" Musikveranstaltungen ist das immer noch außergewöhnlich spät, aber im Electrobereich ist ein Festival ohne Tanzen bis in die frühen Morgenstunden undenkbar.


So war das Burning-Beach-Festival 2019


Nach der Corona-bedingten Pause ist 2022 das Jahr der Rückkehr. Deswegen wird man weitgehend das Konzept von 2019 umsetzen und verzichtet auf große inhaltliche Veränderungen. "Wir hatten ja 2019 schon einen ordentlichen Aufschlag, und das nach drei Jahren Pause und kurzem Vorlauf wieder so hinzukriegen, ist Herausforderung genug", erklärt Chapligin.

Das Burning-Beach-Festival ist ein heiteres Fest, das selbst Menschen in den bann zieht, die sonst wenig mit Electro-Klängen anfangen können.

Das Burning-Beach-Festival ist ein heiteres Fest, das selbst Menschen in den bann zieht, die sonst wenig mit Electro-Klängen anfangen können. © Burning Beach Festival / Florian Trykowski

Man spiele wieder mit den Elementen Wasser und Feuer und der Lage direkt am Strand. Die Bühne wird erneut mit gigantischen Flammenwerfern bestückt, die für eindrucksvolle Lichteffekte sorgen. Dazu gibt es Feuershows und "zahlreiche Artefakte", die quer über das Festivalgelände verstreut sind. "Das ist hier nicht Rock im Park, wo es auf großen Bühnen auf dem Asphalt allein um die Bands geht, wir wollen hier eine einmalige Atmosphäre und Flair hinbekommen", so Chapligin.

Die Vorzeichen immerhin stehen gut, die Kartenverkäufe entwickeln sich ähnlich wie 2019, als man rund 5000 Besucher zählte – allerdings sind darunter auch noch zahlreiche Alt-Tickets. Chapligin: "Da hatten wir bei anderen Veranstaltungen zuletzt die Erfahrung, dass da nicht mehr alle kommen." Auf der anderen Seite erwarten die Veranstalter aufgrund der glänzenden Wetterlage für das Wochenende eine gute Entwicklung an der Abendkasse.

Am Donnerstag werden bereits die ersten Festivalgäste am Brombachsee erwartet. Dann öffnet um 12 Uhr der Campingplatz. Ein Shuttlebus bringt Besucher vom Pleinfelder Bahnhof zum Gelände. Das eigentliche Festival startet am Freitag um 12 Uhr. Dann wird auf drei über das Gelände verteilten Bühnen bis Sonntagabend Programm geboten. Headliner sind unter anderem die internationale Techno-Ikone Sven Väth (Freitag, 22 Uhr), Oliver Huntemann (Samstag, 21 Uhr) oder Monika Kruse (Samstag, 23 Uhr).

Unter www.burningbeach.de gibt es weitere Informationeen zum Festival ebenso wie Tickets.

Keine Kommentare