Wohnungsnot im ländlichen Raum

Der SPD-Kreisverband besuchte das Bauprojekt „An der Schönau“ in Weißenburg

21.1.2023, 14:00 Uhr
Der SPD-Kreisverband besuchte das aktuelle Bauprojekt der Wohnungsbaugenossenschaft Altmühlfranken e.G., „An der Schönau“ in Weißenburg.

© SPD-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen Der SPD-Kreisverband besuchte das aktuelle Bauprojekt der Wohnungsbaugenossenschaft Altmühlfranken e.G., „An der Schönau“ in Weißenburg.

Harald Dösel, SPD-Kreisvorsitzender und Landtagskandidat, und seine Co-Vorsitzende Bianca Bauer betonten, dass die Kreis-SPD schon seit über zehn Jahren am Thema „bezahlbares Wohnen“ dran sei und frühzeitig darauf aufmerksam machte, dass sich auch im ländlichen Raum Menschen mit einem schmaleren Geldbeutel schwertun, überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Druck auf den ländlichen Raum

Dösel sieht die Gründe dafür unter anderem in einem Verdrängungsprozess, der in den letzten Jahren stattgefunden habe: „Viele Menschen, die die astronomischen Immobilienpreise und Mieten in den Ballungsräumen nicht mehr zahlen können, drängen verstärkt auch in unseren ländlichen Raum und verstärken die Nachfrage vor allem in den verkehrsgünstig angebundenen Kommunen.“

Diesen Befund bestätigte auch Jörg Archinger, geschäftsführender Vorstand der WBG Altmühlfranken: Diesem Trend könne man nur durch weitere Bauprojekte wirksam begegnen. Der ebenfalls anwesende Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) unterstützt die Aktivität der WBG nachdrücklich und sieht sowohl im kommunalen als auch im genossenschaftlichen Wohnungsbau wichtige Bausteine auf dem Weg zu mehr bezahlbarem Wohnraum.

Günstige Mieten, hohe Nachfrage

Anhand der sehr niedrigen Leerstandsquote von lediglich unter zwei Prozent bei den Wohnungen der Genossenschaft lässt sich der hohe Druck auf dem Mietmarkt laut WBG-Vorstand Archinger plastisch belegen. Faktisch könne die WBG die dauerhaft hohe Nachfrage alleine nicht annähernd decken. Letztere werde dabei sicher auch durch die günstigen Kaltmieten in Höhe von durchschnittlich rund fünf Euro erzeugt.

Zufrieden zeigten sich sowohl OB Schröppel als auch Archinger mit den derzeitigen Förderbedingungen für den gemeinwohlorientierten Wohnungsbau für Kommunen und Genossenschaften. Beide begrüßten auch die zusätzlichen 14,5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau, die aktuell durch den Bund zur Verfügung gestellt worden sind.

Bewusstsein schaffen

Doch Geld alleine reiche nicht aus, wenn vor Ort die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft würden. Im gemeinsamen Gespräch bestätigte sich daher die Einschätzung von Harald Dösel, dass in vielen Kommunen ein stärkeres Bewusstsein für die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen wachsen müsse.

Bisher habe sich die SPD sehr engagiert um dieses Thema gekümmert: „Vorbildlich und beispielgebend ist hier etwa das Engagement von OB Schröppel, der bereits ein kommunales Wohnungsbauprojekt im Birkenweg erfolgreich realisiert hat und auf diesem Weg weitergehen will“, sagte Dösel. „Ich vermisse aber ähnliche Anstrengungen in anderen Kommunen des Landkreises, in denen zwar regelmäßig Projekte von privaten Bauträgern realisiert würden, diese können sich aber nur Betuchtere leisten.“ wt

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