Play-downs der Regionalliga Südost

VfL-Baskets Treuchtlingen: Hauchdünner Derbysieg bei der Weißenburg-Premiere

Uwe Mühling

29.3.2022, 08:13 Uhr
Überragend: In seiner Heimatstadt Weißenburg konnte Luca Wörrlein (am Ball) nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback feiern und glänzte dabei in der Landkreishalle mit 32 Punkten und zwölf Rebounds beim Derbysieg gegen Ansbach.

© Uwe Mühling, WT Überragend: In seiner Heimatstadt Weißenburg konnte Luca Wörrlein (am Ball) nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback feiern und glänzte dabei in der Landkreishalle mit 32 Punkten und zwölf Rebounds beim Derbysieg gegen Ansbach.

So aber ging es denkbar knapp in die Abstiegsrunde, die sogenannten Play-downs. Hier haben die VfL-Korbjäger nun einen verspäteten, aber erfolgreichen Start hingelegt. Sie gewannen ein hochspannendes Derby gegen hapa Ansbach glücklich mit 93:92 und beendeten damit zugleich ihre Negativserie. Die Treuchtlinger feierten dabei nicht nur einen Prestigeerfolg, sondern auch das Comeback von Luca Wörrlein, der mit 32 Punkten und zwölf Rebounds glänzte.

"Begeistert" von Logistik-Leistung

Und der VfL konnte sich über eine gelungene Premiere in der Weißenburger Landkreishalle freuen. In diesem Zusammenhang war es Trainer Stephan Harlander auch das „Allerwichtigste“, ein großes Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer sowie an die Organisation zu sagen, die den Umzug von der Senefelder-Halle in Treuchtlingen (derzeit Notunterkunft für Geflüchtete) an die neue Spielstätte so hervorragend gemeistert hat. „Begeistert“ und „tief beeindruckt“ zeigte sich Harlander von der logistischen Leistung, die hinter dem Ganzen steckte. Vor allem Josef Ferschl, der stellvertretende Abteilungsleiter der VfL-Baskets, habe hier einen „Topjob gemacht und massiv Zeit investiert“.


Hier gibt es weitere Bilder vom Derby: Knapper gehts nicht: 93:92-Sieg für den VfL Treuchtlingen gegen Ansbach - Weißenburg | Nordbayern


Stephan Harlander findet es „super, was da in kurzer Zeit hingestellt wurde“ und sprach in organisatorischer Hinsicht von „hohem Regionalliga-Niveau“. Sportlich lief es vor rund 220 Zuschauern hingegen zunächst weniger gut. „Die Umstellung auf die neue Halle entschuldigt nicht die ersten sieben Spielminuten“, musste der VfL-Coach feststellen und vermutete eher „blockierte Köpfe“ hinter der – gelinde gesagt – holprigen Anfangsphase.

Doch die Treuchtlinger fingen sich. Nach dem ersten Viertel stand es 18:21, zur Pause 46:45. Auch in der zweiten Hälfte blieb die Partie eng und spannend. „Ich hätte es mir entspannter gewünscht. Für die Fans war es von der Dramaturgie her hingegen super“, fand Harlander. Mit 69:64 ging es ins Schlussviertel, in dem die „Piranhas“ aus Ansbach zwischenzeitlich nochmals gleichzogen, am Ende aber knapp verloren. Das 93:92 verteidigten die VfL-Baskets in der Schlussminute leidenschaftlich und clever. Die Erleichterung über den Sieg war spürbar, endlich konnten die VfL-Spieler wieder mit ihren Fans feiern. Der Erfolg war umso höher einzustufen, als Ansbach „mit einer Topleistung unterwegs war“, wie Harlander feststellte. „Sie hatten mit ihren acht Mann einen sauguten Tag und waren auch physisch sehr robust“.

"Überragendes" Wörrlein-Comeback

Das Gleiche konnte man auch Luca Wörrlein attestieren. Nach einem Kreuzbandriss hatte der 21 Jahre alte Topscorer über ein halbes Jahr gefehlt und lieferte nun „ein überragendes Comeback“, wie sein Trainer feststellte. Das ließ sich nicht nur an den erwähnten 32 Punkten und zwölf Rebounds festmachen, sondern auch an der Aufnahme durch die Fans. Bei der Vorstellung Wörrleins explodierte die Halle förmlich – ein Moment, der auch Trainer Harlander emotional packte.

Die gut 220 Zuschauer hielten sich am neuen Spielort in der Weißenburger Landkreishalle an die Maskenpflicht und bejubelten am Ende einen 93:92-Erfolg ihrer VfL-Baskets gegen hapa Ansbach.

Die gut 220 Zuschauer hielten sich am neuen Spielort in der Weißenburger Landkreishalle an die Maskenpflicht und bejubelten am Ende einen 93:92-Erfolg ihrer VfL-Baskets gegen hapa Ansbach. © Uwe Mühling, WT

Trotz des Hypes um den 2,04-Meter-Center betonte der Coach aber auch: „Der VfL ist nicht nur Luca Wörrlein.“ Vielmehr stellte Stephan Harlander auch die Leistungen aller anderen Spieler heraus: von Stefan Schmoll und Florian Beierlein etwa mit je 21 Punkten; von Simon Geiselsöder und Claudio Huhn, die sich in den Dienst der Mannschaft stellten; von Arne Stecher, der als Trainer der „Zweiten“ direkt von deren Spiel kam; oder von Aaron Lyuverovych, dessen Form immer besser wird. Und, und, und. . .

Mit ihrer eingeschworenen Truppe, so das Ziel, wollen die VfL-Baskets in den Play-downs kein Spiel mehr verlieren und zeigen, dass sie eigentlich in die Play-offs gehören. Nächste Gelegenheit dazu ist bei den beiden Auswärtsspielen in Würzburg (2. April) und Aschaffenburg (9. April). Dann ist Osterpause, ehe es am 23. April zu Hause mit dem Rückspiel gegen Aschaffenburg weitergeht. „Zu Hause“, das bedeutet für die Treuchtlinger vorerst bis Jahresende die Weißenburger Landkreishalle, die dank der treuen Fans das Zeug hat, einen echten VfL-Heimvorteil zu entwickeln.

Die Spielstatistik

VfL-Baskets Treuchtlingen: Luca Wörrlein (32 Punkte, 12 Rebounds), Stefan Schmoll (21 Punkte, 4 Rebounds, 3 Assists), Florian Beierlein (21 Punkte, 3 Assists), Claudio Huhn (8 Punkte, 7 Assists), Moritz Schwarz (6 Punkte), Tobias Hornn (3), Aaron Lyuverovych (2), Simon Geiselsöder, Jonathan Schwarz, Arne Stecher, Moritz Rettner.

hapa Ansbach: Christian Imberi (24 Punkte), Simon Walter (23), David Kurpiela (19), Predrag Veljkovic (16), Fernando Noblet-Durruthy (4), Emmanuel Lusakivana Ngan (4), Kevin Weibart (2), Finn Nowak.

Die einzelnen Viertel: 18:21, 28:24, 23:19, 24:28; Endstand 93:92.

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