Ukraine: Schweigeminute im Stadtrat

Weißenburger SPD ruft zu Solidaritätskundgebung auf

Robert Renner

Weißenburger Tagblatt

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25.2.2022, 17:36 Uhr
Weißenburger SPD ruft zu Solidaritätskundgebung auf

© Robert Renner, WT

Es sei „das Unfassbare passiert, in Europa herrscht Krieg“, zeigt sich Ortsvereinsvorsitzende Elisabeth Pecoraro bestürzt. Viele Menschen seien geschockt ob der russischen Aggression, große Sorge treibe sie um. In Weißenburg lebten viele Ukrainer und die Angst um ihre Angehörigen sei „seit Wochen allgegenwärtig“, sagt Pecoraro.

Um den Menschen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Betroffenheit und Solidarität kundtun zu können, organisiert die SPD die Schweigekundgebung. Sie lädt dazu alle Menschen ein, denen es ein Bedürfnis ist, ihre Mitgefühl für die Ukraine und ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen, beschreibt die Ortsvereinsvorsitzende. Es soll die Botschaft an die Menschen in der Ukraine gerichtet werden: „Wir sind in Gedanken bei Euch, wir tragen Eure Sorgen mit Euch, auch wenn Ihr weit weg seid.“

Ein Zeichen gegen die Gewalt

Pecoraro hat auch alle Parteien in Weißenburg sowie die Kirchengemeinden eingeladen. „Es wäre schön, wenn ein Pfarrer ein Gebet sprechen würde“, befand sie. Die Nachmittagszeit sei gewählt worden, um speziell auch Familien mit Kindern die Teilnahme zu ermöglichen. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) rief eingangs der Stadtratssitzung am Donnerstagabend, bei der der städtische Haushalt 2022 einstimmig verabschiedet wurde, zu einer Schweigeminute angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine auf.

Der OB, der ansonsten nicht zu großen Gefühlsausbrüchen neigt, sagte zu den Stadträten und den Zuhörern: „Ich weiß nicht, wie es Ihnen heute Morgen ergangen ist, aber für mich ist dies heute der schwärzeste Tag in der Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg.“ Er bat alle Anwesenden, sich zu erheben, „um den Menschen, die der Gewalt zum Opfer fallen, zu gedenken“.

Tobias Kamm (CSU) dankte dem OB dafür und erinnerte daran, dass die Weißenburger Feuerwehr, deren Vorsitzender er bekanntlich ist, ein Löschfahrzeug, einen Rüstwagen und einen Lichtmastanhänger an die Feuerwehr in Snjatyn im westukrainischen Regierungsbezirk Ivano-Frankivsk gespendet hat. Der Standort sei am Donnerstag ebenfalls unter Beschuss geraten und der Kontakt zu den Feuerwehrleuten in Snjatyn sei abgebrochen, berichtete Kamm im Stadtrat.