1. Regionalliga Südost

Die VfL-Baskets starten verspätet aber mit dem klaren Ziel "Playoffs"

Uwe Mühling

1.10.2022, 13:39 Uhr
Zum Mannschaftsfoto vor Saisonbeginn treffen sich die VfL-Baskets fast schon traditionell bei einem Sponsor – heuer bei Verpa in Gunzenhausen. Unser Bild zeigt das Treuchtlinger Team zusammen mit Physiotherapeutin Christine Kutschera und Trainer Stephan Harlander.  

© Uwe Mühling, WT Zum Mannschaftsfoto vor Saisonbeginn treffen sich die VfL-Baskets fast schon traditionell bei einem Sponsor – heuer bei Verpa in Gunzenhausen. Unser Bild zeigt das Treuchtlinger Team zusammen mit Physiotherapeutin Christine Kutschera und Trainer Stephan Harlander.  

Die Liga

Wie schon in der vergangenen Saison spielt die 1. Regionalliga Südost die Hauptrunde wieder in zwei Gruppen. Im Norden treten mit Aschaffenburg, Weimar/Jena II, Dresden II, Regnitztal, Würzburg II, Veitshöchheim, Breitengüßbach und TTL Bamberg acht Teams an. Die VfL-Baskets sind wieder im Süden (sieben Mannschaften) angesiedelt. Happy ist man bei den Treuchtlingern, dass es das Derby gegen Ansbach diesmal schon in der Gruppe gibt und dass mit dem Aufsteiger TSV Nördlingen ein weiterer Gegner im Süden spielt, gegen den man von Derbycharakter sprechen kann. Ansonsten? Viele alte Bekannte! Vilsbiburg, Schwabing, Rosenheim, Unterhaching. „Eine bockstarke Gruppe“, findet VfL-Trainer Stephan Harlander.

Nach der Hauptrunde, die bis Mitte Januar geplant ist, folgen die Playoffs um die Meisterschaft (für die jeweils vier Erstplatzierten aus dem Norden und Süden) sowie die Playdowns um den Klassenerhalt (für den Rest). Hier geht es im K.-o.-System weiter.

Der Spielplan

Wie eingangs erwähnt, wurden die Treuchtlinger Auftaktspiele verlegt. Am heutigen Samstag, 1. Oktober, hatte der Gastgeber Unterhaching keine Halle zur Verfügung. Neuer Termin ist nun Samstag, 5. November, um 17 Uhr. Für das Derby gegen Nördlingen am Montag, 3. Oktober, bat der VfL um Verschiebung. Der Grund: Trainer Stephan Harlander steht an diesem Tag nicht zur Verfügung, weil er mit der Bayernauswahl des Jahrgangs 2008 beim Bundesjugendlager weilt. Es ist sozusagen seine letzte Amtshandlung beim Bayerischen Basketball-Verband, für den der 53-Jährige ein Jahr lang (parallel zum VfL) im Nachwuchsbereich tätig war. Beim Verband hört Harlander nun auf (wir berichteten). Seit Mitte September unterrichtet er wieder Mathematik an der Senefelder-Schule in Treuchtlingen.

Es geht wieder los: Die VfL-Baskets (links Luca Wörrlein, rechts Jonathan Schwarz im Spiel gegen TTL Bamberg) starten am 8. und 9. Oktober mit einem Spiele-Doppelpack in die neue Saison.  

Es geht wieder los: Die VfL-Baskets (links Luca Wörrlein, rechts Jonathan Schwarz im Spiel gegen TTL Bamberg) starten am 8. und 9. Oktober mit einem Spiele-Doppelpack in die neue Saison.   © Uwe Mühling, WT

Doch noch mal zum Spielplan: Das Heimspiel gegen Nördlingen findet nun am Sonntag, 9. Oktober, um 17 Uhr in der Weißenburger Landkreishalle statt. Tags zuvor muss Treuchtlingen im ersten Saisonspiel auswärts in Rosenheim ran. Rot markiert haben sich die Fans der VfL-Baskets und von hapa Ansbach sicherlich den 22. Oktober und 18. Dezember haben. An diesen Terminen finden nämlich die Nachbarduelle der mittelfränkischen Rivalen statt. Derby-Doppelpack also schon vor Weihnachten (siehe auch Termine)!

Das VfL-Team

Die Treuchtlinger Korbjäger gehen mit einer weitgehend unveränderten Mannschaft in die neue Runde. Nicht mehr zur Verfügung steht Dauerbrenner Arne Stecher, der als Jugendtrainer nach Vilsbiburg gewechselt ist. Gegenüber dem Vorjahr ist auch Aaron Lyuverovych nicht mehr dabei. Mit Jens Kummer rückt ein Eigengewächs nach. „Er ist ein VfL-ler durch und durch“, sagt Harlander über den Youngster und fügt hinzu: „Jens macht sich exzellent – wie die anderen ganz jungen Spieler auch.“ Gemeint sind Paul Mutterer und Jakob Vitzethum, die schon etwas Regionalliga-Erfahrung haben.

Die Vorbereitung

„Überhaupt nicht zufrieden“ ist Stephan Harlander mit dem Verlauf der Vorbereitung. Zu oft fehlten Spieler aus diversen Gründen, zu schwierig ist die Hallensituation. Die VfL-Baskets sind zwar sehr dankbar, dass mit der Grundschulturnhalle in Treuchtlingen und der Landkreishalle in Weißenburg unbürokratisch Trainings- und Spielstätten zur Verfügung gestellt wurden. Die Flexibilität und die Möglichkeiten, die man zuvor in den Hallen der „Sene“ hatte, fehlen jedoch. Hier wird bekanntlich gebaut, Anfang 2023 soll die neue Sporthalle endlich zur Verfügung stehen. Bis dahin muss der VfL damit leben, dass er meistens nur auf einem oder zwei Hallendritteln trainieren kann.

„Wir fremdeln noch mit der Landkreishalle“, gibt Trainer Harlander zu, will sich aber keineswegs beklagen. Wie gesagt: Beim VfL ist man froh über die Interimslösung, auch wenn sie „nicht die besten Voraussetzungen“ bietet. Und deshalb geht es für den Coach vor allem auch darum, „trotz schwieriger Vorbereitung ein gutes Gefühl zu erzeugen“. Dazu sollen nicht zuletzt auch Erfolgserlebnisse beitragen und damit wären wir schon beim nächsten Punkt:

Die Testspiele

Dreimal testeten die Treuchtlinger. In Neustadt/Waldnaab gewannen sie mit 91:68 und haben bei dem Team der 2. Regionalliga laut Harlander „ein gutes Vorbereitungsspiel“ abgeliefert. Dann kam das Turnier in Breitengüßbach. Aufgrund zahlreiche Ausfälle war der Trainer schon kurz davor, die Teilnahme abzusagen. Doch das hätte der VfL als unfair empfunden. Gut so, denn im ersten Spiel gegen den FC Bayern München II legten die VfL-Youngster einen „unfassbaren“ Auftritt hin. „Ohne sechs“ – unter anderem fehlten Stefan Schmoll, Claudio Huhn und Jonathan Schwarz – gewannen die Altmühlstädter in der Verlängerung mit 90:79 gegen die Bayern-Zweite (2. Bundesliga, ProB).

„Alle, die dabei waren, haben ihr letztes Hemd gelassen“, schwärmte der Trainer und konnte es seiner jungen Truppe dann auch nachsehen, dass im Finale nicht mehr viel ging: Breitengüßbach fertigte den erneut stark ersatzgeschwächten VfL mit 90:34 ab. Der Coach und sein Team ziehen aber das Positive aus dem Turnier: Das Match gegen die Bayern hat gezeigt, was möglich ist.

Die Ziele

Und damit wären wir bei den Zielen der neuen Saison. Ganz oben steht für Trainer Harlander eines: „Wir wollen unseren Fans VfL-Basketball präsentieren“. Was er darunter versteht? „Intensiv spielen, die Leute müssen spüren, dass jeder sein letztes Hemd für den VfL reinfeuert“.

Zudem, so Harlander, sollen die moderne Spielweise und die jungen Spieler konzentriert weiterentwickelt werden. Und in der Tabelle? „Klares Ziel ist die Qualifikation für die Playoffs“, sagt der Coach. Mindestens Platz vier also, was schwer wird, „denn wir müssen einiges aufholen“. Und dann ist da ja noch die „bockstarke Südgruppe“ (siehe „Die Liga“).

Das Kuriosum

In über 40 Jahren Basketball hat Stephan Harlander schon einiges erlebt. Eigentlich schon alles – dachte er zumindest, bis er jetzt im Finale in Breitengüßbach ein neues, absolutes „Highlight“ erleben durfte. Der VfL hatte Einwurf, der Ball kam zu Luca Wörrlein, der auf den Korb zueilte und einen spektakulären Rückwärts-Dunking versenkte. Das sieht man sonst praktisch nur bei den Profis. Dementsprechend jubelte Wörrlein, aber nur kurz . . .

. . . denn er war im Eifer des Gefechts auf den falschen Korb gestürmt und baute die Führung des Gegners mit seiner Aktion auf 12:6 aus. Als ihm das bewusst wurde, schlug der VfL-Topscorer die Hände vors Gesicht. Schnell konnte man bei den Treuchtlinger Korbjägern über den „Eigenkorb“ lachen. Man darf sicher sein, dass diese Anekdote noch lange in VfL-Kreisen erzählt wird. Genauso sicher darf man sein, dass Luca Wörrlein als Treuchtlinger Leistungsträger in der neuen Saison nur auf der richtigen Seite treffen wird – und das ziemlich häufig.

Der VfL-Kader

Trikotnummer Name Alter Größe
2 Yannick Rapke 25 1,84
5 Kevin Vogt 26 1,93
6 Moritz Schwarz 22 1,98
8 Simon Geiselsöder 31 1,90
9 Claudio Huhn 32 1,85
10 Jens Kummer 22 1,90
11 Stefan Schmoll 32 1,98
12 Tobias Hornn 22 1,83
14 Florian Beierlein 26 1,96
15 Luca Wörrlein 21 2,04
16 Jonathan Schwarz 26 2,03
18 Jakob Vitzethum 18 1,80
19 Paul Mutter 18 1,86
20 Moritz Rettner 24 1,94
Trainer: Stephan Harlander 53 1,86

Die VfL-Termine

Vorrunde

Samstag, 8. Oktober, 19.00 Uhr
SB DJK Rosenheim – VfL Treuchtlingen
Sonntag, 9. Oktober, 17.00 Uhr
VfL Treuchtlingen – TSV Nördlingen
Samstag, 15. Oktober, 19.00 Uhr
VfL Treuchtlingen – MTSV Schwabing
Samstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr
hapa Ansbach – VfL Treuchtlingen
Samstag, 30. Oktober, 16.00 Uhr
Baskets Vilsbiburg – VfL Treuchtlingen
Samstag, 5. November, 17.00 Uhr
Haching Baskets – VfL Treuchtlingen

Rückrunde

Samstag, 19. November, 19.00 Uhr
VfL Treuchtlingen – Haching Baskets
Samstag, 26. November, 19.30 Uhr
TSV Nördlingen – VfL Treuchtlingen
Sonntag, 4. Dezember, 16.00 Uhr
VfL Treuchtlingen – SB DJK Rosenheim
Freitag, 9. Dezember, 20.00 Uhr
MTSV Schwabing – VfL Treuchtlingen
Sonntag, 18. Dezember, 16.00 Uhr
VfL Treuchtlingen – hapa Ansbach
Samstag, 14. Januar, 19.00 Uhr
VfL Treuchtlingen – Baskets Vilsbiburg

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