Vierer- statt Sechsermannschaften

Gravierende Neuerung für den Tischtennis-Spielbetrieb der neuen Saison

mho/um

23.9.2022, 12:44 Uhr
Die Zeit der (bestens gelaunten) Sechser-Teams im Tischtennis ist vorbei. Unser Bild zeigt die Herren der SpVgg Weiboldshausen in der Saison 2019/2020. 

© SpVgg Weiboldshausen, WT Die Zeit der (bestens gelaunten) Sechser-Teams im Tischtennis ist vorbei. Unser Bild zeigt die Herren der SpVgg Weiboldshausen in der Saison 2019/2020. 

Aufgrund der Reduzierung von sechs auf vier Spieler beziehungsweise Spielerinnen haben etliche Vereine die Zahl ihrer Mannschaftsmeldungen erhöht, beim FC Berolzheim-Meinheim zum Beispiel. Oliver Kränzlein ist hier der Abteilungsleiter. Der Igelsbacher ist aber auch Funktionär im Bayerischen Tischtennis-Verband (BTTV) und dort als Spielleiter für zwei Bezirksklassen sowie als Fachwart für Vereinsservice im Vorstand des Bezirks Mittelfranken-Süd zuständig.

Viele Anfragen aus den Vereinen

In letzterer Funktion ist er der Mittelsmann zwischen Vereinen und Verband. „Da kamen in letzter Zeit viele Anfragen zur Umstellung auf Vierer-Mannschaften“, erklärt Kränzlein. Diese Umstellung ist in Bayern bis Saisonbeginn 2025/2026 verpflichtend. Im Bezirk Mittelfranken-Süd hat man sich die aktuelle Runde 2022/2023 als Starttermin für alle Spielklassen und einheitlich für Damen und Herren ausgesucht und schlüpft damit auch in eine Vorreiterrolle – Mittelfranken-Nord spielt zum Beispiel noch mit Sechser-Teams. Letztlich geht es bei der Reform darum, den Spielbetrieb und die Mannschaftsgrößen zu vereinheitlichen.

Die Nachteile aus Kränzleins Sicht sowie aus den Gesprächen mit den Vereinsvertretern heraus: „Es gibt viele eingeschworene Sechser-Mannschaften, die werden jetzt zerrissen. Und für zwei Mannschaften reicht es dann bei manchen Vereinen nicht, deshalb melden sie nur noch eine und nicht mehr alle können spielen.“ Und ein Problem, das vor allem Mannschaften in höheren Ligen feststellen werden: „Das Coaching ist nicht mehr in der Form möglich wie bisher“, sagt Kränzlein. Weil zwei Spieler an den beiden Tischen im Einsatz sind, ein Dritter muss zählen (an jedem Tisch stellt eine Mannschaft einen Zähl-Schiedsrichter) – bleibt nur noch ein Aktiver als Coach/Betreuer für zwei Tische übrig.

Vereins- und Verbandsfunktionär im Tischtennis: Oliver Kränzlein vom FC Berolzheim-Meinheim.

Vereins- und Verbandsfunktionär im Tischtennis: Oliver Kränzlein vom FC Berolzheim-Meinheim. © privat/FC Markt Berolzheim-Meinheim, NN

Und dennoch, für Oliver Kränzlein überwiegen die positiven Aspekte. Ganz pragmatisch, „weil man mit einem Auto zum Auswärtsspiel kommt. Das sollte man bei den Spritpreisen nicht unterschätzen“. Und weil man Planungssicherheit hat, jeder Spieler kommt mit dem einheitlichen System, in dem alle (zehn) Duelle ausgespielt werden, auf zwei Einzel und ein Doppel. Und die Spiele dauern nicht mehr gar so lange. „Früher konnte eine enge Begegnung schon mal dreieinhalb Stunden dauern“, sagt Kränzlein. Und das vielleicht an einem Abend unter der Woche und bei einem Auswärtsspiel.

ESV startet erst am 1. Oktober

Die Landesliga Westnordwest, in der normalerweise die Herrenteams aus WUG spielen, hat übrigens noch nicht umgestellt. Betrifft diese Saison aber niemanden aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, weil der ESV Treuchtlingen und der FC Gunzenhausen als höchstklassige heimische Teams jeweils in der Bezirksoberliga Mittelfranken starten.

Beim ESV hat sich der Beginn verschoben. Der Auftakt beim TSV Altenberg ist zuletzt flachgefallen, weil der Gegner kurzfristig seine Mannschaft zurückgezogen hat. So starten die Treuchtlinger nun am Samstag, 1. Oktober, um 10 Uhr auswärts bei der SpVgg Greuther Fürth und haben dann am Mittwoch, 5. Oktober, um 20 Uhr das erste Heimspiel gegen den TV 1848 Schwabach.

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