Qualitätsprüfung

Jugendwerkstatt Langenaltheim erhält erneut das Gütesiegel

Miriam Zöllich

Weißenburger Tagblatt

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21.2.2022, 15:25 Uhr
Jugendwerkstatt Langenaltheim erhält erneut das Gütesiegel

© Jugendwerkstatt Langenaltheim, NN

Das Gütesiegel der LAG Jugendsozialarbeit gibt es bereits seit 2004, nur ein Jahr später erhielt die Jugendwerkstatt Langenaltheim erstmals die Auszeichnung. „Damit ist Langenaltheim eine der ersten Jugendwerkstätten, die sich dem Audit unterzogen haben“, erklärte Barbara Klamt, die Geschäftsführerin der LAG im Rahmen der Urkundenüberreichung, die aus Infektionsschutzgründen heuer digital stattfand.

Die Jugendwerkstatt Langenaltheim bietet jungen Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt durch ihre persönlichen, sozialen oder schulischen Defizite keine Chancen haben, eine Eingliederung unter realen Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen. Es fanden sich etliche Gäste zur digitalen Feierstunde ein wie etwa Landrat Manuel Westphal, Vize-Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß und Ministerialrat Andreas Holste, der Leiter des Referats Jugendhilfe zur sozialen, schulischen und beruflichen Integration.

Ständige Weiterentwicklung

Für den sozialen Bereich sei die Einführung eines Qualitätsmanagements mit DIN- und ISO-Normen zunächst neu und ungewöhnlich gewesen, erklärte die LAG-Geschäftsführerin Barbara Klamt. „Aber es ist ja nicht nur ein Siegel“, betonte sie. Es sei auch ein System, das zur ständigen Weiterentwicklung der Betriebe führe.

Die Auditoren sind Fachkräfte aus der Berufspraxis, die nicht nur den Betriebsablauf dokumentieren, Interviews mit den Mitarbeitern führen und die Ergebnisse auswerten, sondern auch ihre Erfahrungen, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge einbringen. Ständig finde eine Entwicklung in der Arbeitswelt statt, und damit auch eine Entwicklung und Veränderung der Standards als Voraussetzung für das Gütesiegel, so Klamt.

Dass die Jugendwerkstatt Langenaltheim ihren Betrieb nun schon zum fünften Mal mit dem Siegel schmücken darf, sei daher besonders lobenswert, sagte Barbara Klamt: „Hut ab!“

Sechs Ausbildungsberufe

Auch im weiteren Verlauf ihrer Ansprache sparte die Geschäftsführerin der LAG Jugendsozialarbeit nicht mit Lob. Mit den drei Arbeitsbereichen Schneiderei, Schreinerei und Garten- und Landschaftsbau sowie den sechs Ausbildungsberufen Änderungsschneider, Maßschneider, Polster- und Dekorationsnäher, Schreiner, Fachpraktiker für Holzverarbeitung und Forstwirt sei man breit aufgestellt.

Das sei besonders bemerkenswert, weil die meisten Jugendwerkstätten eher im städtischen Raum beheimatet seien. „So ländlich seid ihr die einzigen.“

In einigen Bereichen hat die Jugendwerkstatt Langenaltheim mit exzellenter Punktzahl abgeschnitten, „höher geht‘s nicht.“ Etwa in der guten Vernetzung mit dem Jugendamt, der Arbeitsagentur und den Betrieben in Weißenburg-Gunzenhausen. „Nur so kann‘s gehen.“

Ineinandergreifen von Pädagogik und Handwerk

Hier schaffe die Einrichtung auch „die Quadratur des Kreises“, nämlich die Anforderungen der Arbeitswelt und der Kunden mit den pädagogischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Dieser „Zopf“, also das Ineinandergreifen von Pädagogik und Handwerk, sei eine entscheidende Voraussetzung für die Qualität.

Insgesamt, so Barbara Klamt, sei sie nach dem Lesen des Auditberichts zu dem Ergebnis gekommen: „Das ist eine tolle Werkstatt!“ Einrichtungsleiterin Anette Pappler dankte für die gute Beurteilung und erklärte: „Mit diesem Zeugnis können wir sehr zufrieden sein.“

Sie bedankte sich vor allem bei ihrem Team für das großes Engagement und „den respektvollen Umgang mit den Jugendlichen“. Einen großen Dank richtete sie auch an die lokalen Kooperationspartner, allen voran das Jugendamt des Landkreises und die Arbeitsagentur beziehungsweise das Jobcenter.

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