Entscheidung

Kein neues Weißenburger Tor in Ellingen

Jan Stephan

Weißenburger Tagblatt

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30.11.2022, 11:07 Uhr
Wird so bleiben: vom alten Weißenburger Tor in Ellingen ist nur die Andeutung  des Bogens und das alte Torhaus übrig. Frühere Pläne, das Tor wiederaufzubauen  wurden nun im Stadtrat ad acta gelegt.

© Jan Stephan, WT Wird so bleiben: vom alten Weißenburger Tor in Ellingen ist nur die Andeutung des Bogens und das alte Torhaus übrig. Frühere Pläne, das Tor wiederaufzubauen wurden nun im Stadtrat ad acta gelegt.

Das Ellinger Tor in Weißenburg kennt jeder, das Weißenburger Tor in Ellingen kaum einer. Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass von ihm lediglich noch ein angedeuteter Torbogen übrig ist. Ein kleiner Vorsprung zwischen Ellinger Friedhof und Georgskirche zeigt, wo früher die Stadtmauer lief und die von Weißenburg kommenden Besucher die Befestigung passieren konnten.

Wie nun in der jüngsten Sitzung des Ellinger Stadtrats deutlich wurde, wird es bei diesem Torbogen auch bleiben. Nicht dass das völlig überraschend käme, seit Jahren war ein Wiederaufbau nicht mehr so richtig konkret im Gespräch. Bis heute hat die Ellinger Verwaltung allerdings 150 000 Euro an Mitteln vorgesehen, die jedes Jahr aufs Neue in Richtung Städtebauförderung anmeldet wurden.

Keinen ersthaften Willen

Nun hat man sich aber entschlossen, den Wiederaufbau des Tores von der Liste zu streichen. „Ich glaube, es gibt da im Moment keinen ernsthaften Willen, das zu verfolgen“, stellte Bürgermeister Matthias Obernöder (CSU) in der jüngsten Sitzung fest. Und die restlichen Stadtratsmitglieder nickten zustimmend. Die bereits vor Jahrzehnten ins Auge gefasste Idee, den südlichen Stadteingang Ellingens grundlegend umzubauen, ist damit vom Tisch. Sie ist mittlerweile wohl auch ein wenig aus der Zeit gefallen. Denn historisierende Nachbauten will man auch aus denkmalfachlicher Hinsicht eigentlich nicht mehr haben.

Das Tor stammte ursprünglich aus dem Jahr 1609 und war ein zweigeschossiger Bau. Mehr als 300 Jahre prägt das Bauwerk den südlichen Eingang der Stadt. Erst 1945 wurde das Tor zerstört.

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