Vogel des Jahres 2022

Seltener "Punk" unter den Vögeln im Fränkischen Seenland gesichtet

Miriam Zöllich

Weißenburger Tagblatt

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24.8.2022, 18:39 Uhr
Seltener

© NABU/CEWE/Thomas Hinsche, NN

Der "Punk" unter den Vögeln gilt als gefährdet, nur etwa 800 bis 950 Brutpare gibt es in ganz Deutschland. Die Sichtung war zunächst vor allem für Alois Osiander große Freude.

Seit Kindheitstagen, so erzählt der Röttenbacher, ist er ein Vogelfreund und Vogelkenner. Einen Wiedehopf hat er nun erstmals seit über vierzig Jahren entdeckt. Osianer war auf einer Wanderung zwischen Stirn und Röttenbach unterwegs und erblickte auf einer Pferdekoppel einen Wiedehopf, der mit seinem langen Schnabel unentwegt in den trockenen Wiesenboden nach Insekten pickte.

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© Alois Osiander, NN

"Der nahezu taubengroße Vogel mit seinem rostbraunen Körper, den weiß gebänderten Flügeln, dem langen, gebogenen Schnabel, dem schwarzen Schwanz und der auffallenden Federhaube am Kopf mutete regelrecht exotisch an", berichtet Osiander. "Manchmal ließ er offensichtlich genüssliche "Up-pu!"-Laute hören, um dann weiter in der Erde nach Larven oder Engerlingen zu stochern." Aufgrund dieses prägnanten Lautes trägt der Wiedehopf den wissenschaftlichen Namen Upupa.

Vogel des Jahres 2022

Wie passend, dass der Wiedehopf beim Naturschutzbund NABU ausgerechnet heuer zum Vogel des Jahres gewählt wurde. "Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel – mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube wurde der Wiedehopf auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt", weiß man beim NABU. Der Wiedehopf gilt in Deutschland als gefährdet, derzeit gibt es etwa 800 bis 950 Brutpaare.

Doch die Population erholt sich, was nicht zuletzt ein Anzeichen des Klimawandels ist. Denn der Wiedehopf liebt die Wärme, seine Winter verbringt er in Afrika. Mancher kennt vielleicht auch die Redewendung "Du stinkst wie ein Wiedehopf": Sie kommt daher, weil Weibchen und Jungvögel mit einem stark riechenden Sekret Feinde vom Nest vertreiben.


Wer einen Wiedehopf gesehen hat, kann dies über ein Online-Formular beim Landesbund für Vogelschutz melden und so helfen, die Populationsgröße einzuschätzen. www.lbv.de/naturschutz/arten-schuetzen/voegel/wiedehopf/wiedehopf-melden

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