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Trainer Stephan Harlander geht bei den VfL-Baskets in seine 15. Saison

Uwe Mühling

21.5.2022, 06:21 Uhr
Die Erfolgsgeschichte soll weitergehen: Trainer Stephan Harlander hat bei den VfL-Baskets mit den Abteilungsleitern Stefan Schmoll und Josef Ferschl (von links) für ein weiteres Jahr verlängert. Seit 2008 ist er bereits bei den Treuchtlingern tätig.  

© Uwe Mühling, WT Die Erfolgsgeschichte soll weitergehen: Trainer Stephan Harlander hat bei den VfL-Baskets mit den Abteilungsleitern Stefan Schmoll und Josef Ferschl (von links) für ein weiteres Jahr verlängert. Seit 2008 ist er bereits bei den Treuchtlingern tätig.  

Und die Zusammenarbeit läuft weiter: Im Sommer/Herbst geht der 53 Jahre alte Nürnberger in seine 15. Saison bei den Treuchtlingern. Die beiden Spartenleiter Stefan Schmoll und Josef Ferschl haben sich mit Harlander für die nächste Spielzeit 2022/2023 auf eine Verlängerung geeinigt. „Wir freuen uns, dass wir mit Harli eine Konstante auf dieser Position haben“, erklärte Abteilungschef Schmoll, der zugleich Kapitän der VfL-Regionalligamannschaft ist. Mit Blick auf das fachliche Können und die langjährige Erfahrung des früheren Bundesliga-Spielers und -Trainers Stephan Harlander stellte Schmoll zudem fest: „Wir sind froh, dass wir ihn haben.“

„Reset-Kopf drücken“

Sowohl die Abteilungsleitung als auch der Coach haben sich sehr (selbst)kritisch mit der jüngeren Vergangenheit und den Entwicklungen in der Corona-Zeit auseinandergesetzt und sind zum gemeinsamen Schluss gekommen, „dass wir auch Sachen verändern und wieder besser machen müssen“, wie Schmoll sagt. Oder wie es Harlander ausdrückt: „Wir werden den Reset-Knopf drücken. Jeder Einzelne inklusive dem Trainer muss neu starten“.

Aktuell ist erst einmal Pause angesagt. In den kommenden Wochen sollen sich die Spieler und der Trainer von einer körperlich wie mental sehr schwierigen Saison erholen. Es werden auch personelle Entscheidungen fallen. Allen voran die Frage, ob der von Profivereinen umworbene VfL-Topscorer Luca Wörrlein bleibt. Der erste Teil der Vorbereitung soll um den 1. Juli herum starten, Teil zwei folgt ab Mitte/Ende August (zu Beginn der Sommerferien gibt es nochmals eine Pause). Ziel ist es, so Trainer Stephan Harlander, im Oktober zum Saisonstart der 1. Regionalliga Südost „wie eine Eins dazustehen“.

Die Treuchtlinger wollen nächste Saison ganz vorne angreifen, hoffen, dass keine weitere Corona-Spielzeit folgt, und wollen gerade in der Phase nach der Pandemie „wieder Vollgas geben“. Der Coach wird sich dabei sportlich ganz auf seine Arbeit beim VfL konzentrieren. Seinen zusätzlichen Posten als Landestrainer des Bayerischen Basketball-Verbandes (BBV) im Nachwuchsbereich gibt er Ende Juli nämlich auf.

Für diese Entscheidung gab es vor allem zwei Gründe. Zum einen braucht der BBV aus Harlanders Sicht einen Landestrainer vor Ort in München. Zum anderen gab und gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man junge Leistungssportler entwickelt. Darüber habe man immer wieder diskutiert. „Meine Chefs beim BBV waren immer fair, wir trennen uns im Guten“ betont Harlander, der um Vertragsauflösung gebeten hatte. Das Jahr beim Verband bereut er aber keineswegs. Er habe viele interessante und tolle Menschen kennengelernt und neue Erfahrungen gesammelt.

„Neuer Schwung“

Aufgrund der Trennung vom BBV gab es für Stephan Harlander durchaus andere Optionen im höherklassigen Bereich, unterm Strich stand jedoch die Entscheidung, beim VfL weiterzumachen. In Treuchtlingen wird der 53-Jährige wohl auch wieder als Lehrer an die Senefelder-Schule zurückkehren und unterrichten, was er dort bereits bis 2021 getan hat. Die Entscheidung ist dabei allerdings noch nicht gefallen, vielmehr müssen hier die entsprechenden Amtswege abgewartet werden.

So oder so: Beim VfL wird Stephan Harlander ins 15. Jahr gehen und packt die Aufgabe voll motiviert an. Der Coach freut sich über das Vertrauen, das Schmoll, Ferschl, die Mannschaft und auch die Fans in ihn setzen. „Ich sehe mich absolut in der Pflicht, etwas hinzustellen, das wumst“, drückt es Harlander klar und zugleich ein wenig flapsig aus. Und auch Schmoll setzt auf einen „neuen Schwung“ nach den vielen Unkonstanten, die vorwiegend die Corona-Zeit mit sich gebracht habe. „Der Fokus muss wieder ganz auf dem VfL liegen, und das geht bis runter in die Jugend“, unterstreicht der Abteilungsleiter.

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