Lokale Hilfsaktionen

Weißenburger stellen schnelle Hilfe für Erdbebenopfer in der Türkei auf die Beine

Ina Brechenmacher

Redakteurin

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10.2.2023, 11:00 Uhr
Windeln, haltbare Nahrungsmittel, Kleidung für kalte Nächte: Das Lager des Supermarktes SeSam hat sich in den vergangenen Tagen zu einem kleinen Logistikzentrum verwandelt. Die Sachspenden werden von Freiwilligen sortiert und neu verpackt, damit sie so über die Grenzen bis in die Türkei kommen.

© Ina Brechenmacher, WT Windeln, haltbare Nahrungsmittel, Kleidung für kalte Nächte: Das Lager des Supermarktes SeSam hat sich in den vergangenen Tagen zu einem kleinen Logistikzentrum verwandelt. Die Sachspenden werden von Freiwilligen sortiert und neu verpackt, damit sie so über die Grenzen bis in die Türkei kommen.

„Die Dörfer bekommen noch keine Hilfe,“ erzählt Eray Eroglu vom Döner-Imbiss Bosporus in der Altstadt. Sakçagözü, das Heimatdorf von Eren und Eray Eroglu, wurde beim schweren Erdbeben am Montagmorgen zu 80 Prozent zerstört. Viele Häuser liegen am Hang und waren nicht erdbebensicher gebaut. Mit einer Spendendose auf der Theke und einer GoFundMe-Spendenseite im Internet wollen sie 5000 Euro sammeln. 1800 wurden schon gespendet.

Verwandte vor Ort berichten

„Das ist in der Türkei viel Geld“, sagt Eray Eroglu. Mit dem Geld kauft der Schwager vor Ort Hilfsgüter. Berichten wollen sie davon auf ihrer Instagram-Seite. Das Dorf Sakçagözü liegt 45 Minuten nördlich der Großstadt Gaziantep, von der aus auch Hilfe aus Deutschland koordiniert wird. Eray und Eren Eroglu hoffen, dass diese Hilfe auch bald ihre Verwandten erreicht. Diese berichten laufend, wen sie aus den Trümmern retten konnten und wen nicht.

Ihnen war es wichtig, schnell zu handeln: Eren und Eray Eroglu vom Döner-Imbiss Bosporus sammeln Spenden für ihr Heimatdorf im Erdbebengebiet.  

Ihnen war es wichtig, schnell zu handeln: Eren und Eray Eroglu vom Döner-Imbiss Bosporus sammeln Spenden für ihr Heimatdorf im Erdbebengebiet.   © Archiv: Ina Brechenmacher, WT

Ein Logistikzentrum eingerichtet

Beim SeSam Supermarkt in der Augsburger Straße werden fleißig Kisten gepackt: Helferinnen und Helfer sortieren die vielen Sachspenden, die kurz nach dem Aufruf im Laden eintrafen. „Gleich am ersten Tag kam schon sehr viel“, erzählt Geschäftsführer Serhat Uzun. Nicht nur Mitglieder der lokalen türkischen Gemeinde brachten Kleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel vorbei. Gerade trägt ein älterer Herr Winterjacken an die Annahmestelle im Lager.

„Das spricht sich auch sehr schnell herum in Weißenburg,“ sagt Uzun. Viele der Helfer haben Familie in den betroffenen Gebieten. Mit vier Lkws eines Nürnberger Döner-Produzenten können sie ihre Pakete in die Türkei schicken. Alle Anhänger sind schon voll, der erste Transport ist gerade unterwegs. „Mit nur zwei Lkws haben wir angefangen, jetzt sind es schon vier“, freut sich Hüseyin Tolu, einer der Helfer vor Ort. Die Herausforderung sei nun, genügend Transporter und Fahrer zu finden, die die Güter in die Türkei transportieren.

Info: Der Caritasverband Eichstätt sammelt Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien. Nähere Informationen findet man im Internet unter www.caritas-eichstaett.de/online-spende – die Spendenseite des Döner-Imbisses Bosporus findet man unter www.gofund.me/c5b9a7de.

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