Bayernliga der Ringer

Weißenburger Kämpfer verpassten den Überraschungscoup gegen die "Gladiators"

um/wt

5.12.2022, 08:27 Uhr
Friedrich Hüttmeyer (oben) zeigte als einer von fünf Jugendringern in der Männerstaffel des TSV 1860 einen beherzten Kampf, der als einziger Fight des Abends über die volle Zeit (aber verloren) ging.  

© Uwe Mühling, WT Friedrich Hüttmeyer (oben) zeigte als einer von fünf Jugendringern in der Männerstaffel des TSV 1860 einen beherzten Kampf, der als einziger Fight des Abends über die volle Zeit (aber verloren) ging.  

Dass es diesmal ein Bayernliga-Duell in Rekordzeit wurde, hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen war jede der beiden Mannschaften in einer Gewichtsklasse unbesetzt, wodurch sich die Zahl der Kämpfe von zehn auf acht reduzierte; zum anderen ging nur ein einziger Fight über die volle Distanz – zumeist waren die Vergleiche schon vorzeitig und in der ersten Runde entschieden.

150 Kilometer Anreise

Die Gäste aus Unterfranken, die sich „Dürrbach Gladiators“ nennen, sind Tabellenzweiter und hatten die rund 150 Kilometer weite Reise von dem Würzburger Stadtteil nach Weißenburg als klarer Favorit angetreten. Erst letzte Woche hatte Unterdürrbach dem Spitzenreiter ASV Hof die erste Niederlage beigebracht. Der TSV 1860 rechnete sich somit wenig Chancen aus, doch im Nachhinein muss man anhand des Kampfverlaufes sagen, dass eine Überraschung möglich war und die Weißenburger den Sieg verschenkten.

Mit dieser jungen Staffel schlugen sich die Weißenburger sehr wacker gegen den Tabellenzweiten aus dem Würzburger Stadtteil Unterdürrbach.

Mit dieser jungen Staffel schlugen sich die Weißenburger sehr wacker gegen den Tabellenzweiten aus dem Würzburger Stadtteil Unterdürrbach. © Uwe Mühling, WT

In der Klasse 75 B nämlich gewann der Ringer des TSV 1860 durch einen Schultersieg, doch weil er auf der Waage über dem vorgegebenen Limit lag, gingen die Punkte an den TV Unterdürrbach, der letztlich mit 23:16 die Oberhand behielt. Ansonsten wäre der Kampf mit 20:19 für Weißenburg ausgegangen. Doch der Reihe nach (Weißenburg immer zuerst genannt):

In der Klasse 57 kg (griechisch-römisch) stand auf Weißenburger Seite Fritz Stockhausen wieder zur Verfügung, hatte aber mit Bibulat Movsurov eine schwierige Aufgabe vor sich. Der Gästeringer holte per Schultersieg die ersten vier Wertungspunkte für sein TV-Team (Zwischenstand: 0:4). Im Schwergewicht (bis 130 kg, Freistil) stand für Weißenburg Mugtada Albunjayyim auf der Matte. Mit Ion Bondarenco hatte er einen körperlich überlegenen Gegner und er musste sich nach Punkten geschlagen geben (0:8).

Spannendes Duell

In der Klasse bis 61 kg (Freistil) startete Friedrich Hüttmeyer und hatte es mit M-Amin Ajjo zu tun. Beide lieferten sich einen ausgeglichenen, spannenden und abwechslungsreichen Kampf, der mit einem Punktsieg für den Unterdürrbacher endete (0:11). In der Klasse bis 98 kg, Freistil kämpften David Hilpert und Julian Hemmrich um die Punkte. Der Weißenburger machte kurzen Prozess mit seinem Kontrahenten und legte ihn gleich in der ersten Minute auf beide Schultern (4:11).

Weißenburgs Nachwuchstalent Simon Hilpert (in Rot) überraschte seinen Gegner Marvin Richter mit einer sehenswerten Griffaktion und legte ihn danach auf beide Schultern.  

Weißenburgs Nachwuchstalent Simon Hilpert (in Rot) überraschte seinen Gegner Marvin Richter mit einer sehenswerten Griffaktion und legte ihn danach auf beide Schultern.   © Uwe Mühling, WT

In der Gewichtsklasse bis 66 kg (Freistil) gingen die Punkte kampflos an Unterdürrbach, da der TSV 1860 hier unbesetzt war (8:11). So war schnell „Halbzeit“. Nach der Pause ging es ebenso flott mit der Gewichtsklasse bis 86 kg (Freistil) weiter, denn Jonathan Hilpert bekam die vier Punkte kampflos zugesprochen – diese Klasse konnten die „Gladiators“ nicht besetzen (8:15).

Simon Hilpert (Klasse bis 71 kg, Freistil) und Gastringer Marvin Richter lieferten sich einen abwechslungsreichen Fight auf Augenhöhe. Der Weißenburger überraschte seinen Gegner dann allerdings mit einer sehenswerten Griffaktion und holte sich einen Schultersieg (12:15). Anschließend ging Simon Will (Klasse bis 80 kg, Freistil) gegen Gianni Giuca auf die Matte. Bereits in der ersten Minute schulterte der Weißenburger seinen Gegner und brachte seine Staffel erstmals in Führung (16:15).

Für Simon Will (rechts) ging als einem von insgesamt vier Weißenburger Siegern der Arm nach oben.  

Für Simon Will (rechts) ging als einem von insgesamt vier Weißenburger Siegern der Arm nach oben.   © Uwe Mühling, WT

In der Gewichtsklasse bis 75 kg kämpften Rahim Hagiev im freien Stil und Mohammed Mammadli im griechisch-römischen Stil für die Hausherren. Sie hatten Matthias Bedel und Timo Hoepstein als Gegner. Mammadli schulterte seinen Gegner, er hatte jedoch nicht das geforderte Gewicht und so gingen die Wertungspunkte an die Gäste aus Unterdürrbach (16:19). Für Hagiev Rahim gab es im letzten Fight des kurzen Ringerabends eine vorzeitige Punktniederlage. Endstand somit aus Weißenburger Sicht: 16:23.

Kellerduell in Neumarkt

Der TV Unterdürrbach war also doch noch seiner Favoritenrolle gerecht geworden, wobei ein Unentschieden oder gar ein Sieg für den TSV 1860 drin gewesen wäre und einen Coup im Abstiegskampf bedeutet hätte. So aber spitzt sich für die Weißenburger (6:18 Punkte) alles auf das Kellerduell am kommenden Samstag, 10. Dezember, beim ASV Neumarkt (4:20) zu. Neumarkt hat zuletzt mit 10:23 in Hof verloren. Zum Saisonabschluss folgt für den TSV 1860 am Samstag, 17. Dezember, noch der Heimkampf gegen den Tabellenführer aus Hof (19.30 Uhr, Landkreishalle).

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