Verhandlungen mit Klinikum Nürnberg
Wer führt künftig die Klinik Hallerwiese in Nürnberg? Diakoneo sucht neuen Träger
10.7.2024, 13:25 UhrDie Defizite steigen und steigen: Trotz großer Einsparungen musste der freigemeinnützige Sozial- und Gesundheitskonzern Diakoneo im vergangenen Jahr mit einem Defizit in zweistelliger Millionenhöhe für seine Klinik-Standorte kalkulieren. Deshalb hat sich das Unternehmen unter anderem nach einem neuen Träger für die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg umgesehen. Inzwischen deutet einiges darauf hin, dass das Klinikum Nürnberg die finanziell angeschlagene Einrichtung übernehmen wird.
"Die Verhandlungen mit potenziellen Partnern über die Zusammenarbeit in den Diakoneo Krankenhäusern in Schwäbisch Hall und Nürnberg gehen in die nächste Stufe", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Sozialkonzerns. Die Gremien von Diakoneo hätten nach Prüfung aller Angebote beschlossen, die Verhandlungen mit ausgewählten Interessenten weiterzuführen.
"Für unser Ziel, eine nachhaltige Zukunft für unsere Mitarbeitenden zu schaffen, eine optimale Gesundheitsversorgung vor Ort für unsere Patientinnen und Patienten sicherzustellen und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen zu treffen, tun wir alles in unserer Macht Stehende", sagt Dr. Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Diakoneo. Deshalb haben Aufsichtsrat und das Kuratorium zugestimmt, dass Diakoneo vertiefende Gespräche und Vertragsverhandlungen mit den Interessenten führen kann. Darüber hinaus haben die Gremien den Weg freigemacht, je nach Verhandlungsergebnis, Häuser anteilig oder vollständig aus der Trägerschaft von Diakoneo zu geben.
Diakoneo: Spätestens im Herbst will man sich einig sein
Spätestens im Herbst möchte Diakoneo dazu die weitere Ausgestaltung der medizinischen Versorgung ab 2025 fixieren und sich vertraglich mit den potenziellen Partnern über die Höhe einer Beteiligung oder über einen Übergang in andere Trägerschaft einig sein.
In Schwäbisch Hall spricht Diakoneo nun sowohl mit dem Landkreis Schwäbisch Hall und SRH Kliniken als Bietergemeinschaft, als auch mit der Sana Kliniken AG. "Sie haben Angebote gemacht, in denen wir Chancen sehen, unsere wichtigsten Ziele für das Diakoneo Diak Klinikum zu erreichen", sagt Hartmann.
In Schwabach schließlich ist Diakoneo weiterhin in engen Gesprächen mit dem Mitgesellschafter, der Stadt Schwabach. Besonders herausfordernd dabei ist, dass die Rahmenbedingungen der Gesundheitsreform zur Einstufung der Kliniken durch das Bundesministerium für Gesundheit noch immer nicht beschlossen sind.
Kritik an der aktuellen Gesundheitspolitik
Diakoneo sei als freigemeinnütziger Träger willens, seinen Anteil an der Gesundheitsversorgung zu leisten. "Doch wenn die Politik nicht bereit ist, klare Entscheidungen zu treffen, um das Gesundheitssystem gut zu strukturieren und finanziell auszustatten, bleibt uns nichts anderes übrig, als selbst zu handeln", sagt Dr. Hartmann. Angesichts des Tempos der Entscheidungen in Berlin dürfe man in nächster Zeit auch nicht damit rechnen, dass die Krankenhäuser auskömmlich betrieben werden können.
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