Zum ersten Mal dabei
Wollfüllung zum Wohlfühlen, Kugeln aus Kaschmir: Das ist neu am Christkindlesmarkt
28.11.2022, 18:56 Uhr
Zugegeben: Mit Neuheiten am Nürnberger Christkindlesmarkt ist das keine einfache Sache: Bleiben sie aus, gibt es Beschwerden, weil es doch „immer das selbe“ sei. Halten sie Einzug, sagen kritische Besucher: Das ist doch kein traditioneller Markt mehr.
Aber mit den Neuheiten 2022 dürfte eigentlich ein ganz guter Konsens gefunden worden sein. Jedenfalls haben die Novizen auf dem weltberühmten Weihnachtsmarkt ihre Stände mit ansteckender Begeisterung bei einem Rundgang für die Presse vorgestellt.
Marco von Dobschütz-Dietl als Leiter der Nürnberger Märkte und Wirtschaftsreferent Michael Fraas führten durch die Gänge des „längstmöglichen Christkindlesmarktes“, wie Fraas betonte. Eine kalendarische Besonderheit, dass man heuer auf 30 Tage komme. 30 Tage in denen die rund 180 Händler in 165 Holzbuden Zeit haben, ihre sorgsam geprüfte Ware an die Herren und Frauen oder an die Kinder zu bringen.
Der Kuschelfaktor ist dabei ganz enorm. Dafür sorgt etwa die Familie Enßner mit ihrer Alpaka-Bude. Socken, Mützen und Plüschexemplare aus der Wolle des kamelartigen Tieres gibt es dort. Auch die Facchinis ein paar Stände weiter haben was gegen Kälte: Nämlich Lammfellprodukte in Variationen. Besonders die wollgefüllten Schuhe würden zum Wohlgefühl beitragen. Und – natürlich – trägt Anja Facchini selbst ihre wärmenden Produkte an den Füßen um der Bodenkälte zu trotzen. Die beste Werbung.
Aus Kaschmir sind die zauberhaften Schmuckkugeln von den Fröhlings. Diesmal geht es aber nicht um den Stoff, sondern mit Kaschmir ist die Himalaya-Region gemeint. Dort werden die detailliert verzierten Papier-Maché-Kugeln gefertigt, die es heuer am Christkindlesmarkt erstmals gibt.
Auf Echtholzspielzeug hat sich Helena Stempfel spezialisiert. Die junge Frau freut sich sichtlich, ihre Ware präsentieren zu können, weil an den Eigenkreationen auch ihr Herz hängt: Die putzige Schnecke zum Beispiel, deren Haus sich in die Höhe puzzeln lässt.
Tina Wendrich hat jenes Sortiment, dass Kinder wie ein Magnet anzieht. Puppen, Kaleidoskop, hochwertige Spiele, Schmuck. Mit „Goldkind“ betreibt sie einen gleichnamigen Laden in Nürnberg. Heuer genießt sie es, am Christkindlesmarkt stehen zu dürfen.
Einen gefährlichen Stand hat Andjelka Jukic. Die annähernd 80 belgischen Pralinensorten sehen tatsächlich so verlockend aus, dass man am versucht sein könnte dauerzunaschen. Doch sie und ihr Sohn Dominik haben sich ebenso im Griff wie Mahmut Kayhan mit seinen Bonbons und Lutschern an Stand mit der Nummer 126.
Ursprünglich, so sagt Kayhan, habe er seiner Frau Bonbons schenken wollen. „Herausgekommen ist das“, sagt er und zeigt auf eine lange Reihe rosafarbener Tütchen.
Zwetschgenmännle und Bratwurst – klar, gehören zum Markt wie der Senffleck auf der Jacke. Aber auch hier gibt es Neulinge: Julian Scheller, der auch ein leidensfähiges Club-Zwetschgenmännle in seinen Reihen stehen hat und Georg Bernhard, der mit Biobratwürsten für ein echtes Christkindlesmarkt-Feeling sorgt.
Und noch eine ist neu am Markt, auch wenn sie erst belebt werden muss: Eine leuchtende Christkind-Silhouette, durch die ein jeder und eine jede mal für ein Foto seinen Kopf stecken kann. Einmal Christkind sein – der Wunsch wird wahr.
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