Gute Entwicklung

Der FCN ist zehn Punkte besser als in der Vorsaison

19.12.2021, 17:39 Uhr
Der Club obenauf: Nikola Dovedan nach seinem dritten Tor in Aue

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Der Club obenauf: Nikola Dovedan nach seinem dritten Tor in Aue

Als für den 1. FC Nürnberg alles zu einem schönen Ende gefunden hatte im Erzgebirgsstadion von Aue, da hatte der Trainer noch eine gute Idee. Man solle, riet also Robert Klauß dem Club-Anhang in einer Videobotschaft und mit Blick auf die nahenden Feiertage, vielleicht nicht ständig an den Fußball denken.

Dafür, dass die Übung gelingen könnte, hatten Klauß und seine Mannschaft in den 90 Minuten zuvor die Voraussetzungen geschaffen. Ein letztes Mal hatte der 1. FCN all die Aspekte seines Spiels gezeigt, die ihn 2021 ausgemacht haben. Wunderbare Angriffsaktionen wechselten sich da ab mit misslungenen, letzten Pässen. Auf abgeklärte Abwehraktionen folgte defensives Durcheinander. Der Unterschied zum Start in das Jahr, als sie sich mal wieder einer ausgeprägten Ergebniskrise hingaben: Diesmal überwogen die positiven Aspekte, setzte sich der Club mit 3:1 (2:1) durch und startet deshalb in das neue Jahr als eine tatsächliche Spitzenmannschaft der zweiten Liga.

Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die so im Januar nicht abzusehen war. Stellvertretend für diesen Prozess stand in Aue Nikola Dovedan. Der hatte das Jahr begonnen als einer, der fremdelt mit dem Verein und der Stadt. 0:2 verlor der Club Anfang Januar in Heidenheim, Dovedan wurde zur Pause eingewechselt, ohne irgendeine Wirkung auf das Spiel entfalten zu können. Nach der Niederlage in Heidenheim stand der Club mit 19 Punkten aus 14 Spielen auf Platz elf. Vier Spieltage später war nur ein Punkt dazu und der FCN der Abstiegszone wieder einmal bedrohlich nahe gekommen. Ein Tor hatte Dovedan bis dahin erzielt.

Ein Tor für die Fans

Jetzt sind wieder 18 Spiele absolviert, der Club hat zehn Punkte mehr gesammelt als zum vergleichbaren Zeitpunkt der Vorsaison – und Dovedan hat dazu fünf Tore und eine Torvorarbeit beigetragen. Unbedingt rechnen musste man mit diesem Formanstieg nach zwei schwierigen Jahren nicht, das weiß Dovedan, der sich ebenfalls mit einem Video und lächelnd an die Fans wenden durfte: "Nicht jeder hat an mich geglaubt, aber die, die an mich geglaubt haben: Vielen Dank, die Tore sind für euch."

Die Tore sind natürlich auch für ihn, dessen Vertrag im Sommer endet. Und sie sind für eine Mannschaft, die nach dem 1:4 auf Schalke die letzte Chance nutzen wollte, sich mit einem guten Gefühl in den Weihnachtsurlaub zu verabschieden. Das gelang, weil der Club Aue in der ersten Halbzeit dominierte. Im 4-2-3-1 startete der Gast aus Nürnberg und ging mit der ersten Gelegenheit nach einer Ecke in Führung: Nur zwei Minuten hatte der zupackende Dovedan für seinen dritten Saisontreffer gebraucht. Bereits 180 Sekunden später und nach feiner Vorarbeit von Tim Handwerker hätte er ein zweites Mal an diesem Nachmittag treffen müssen, setzte den Ball aber frei vor Aues Torwart Martin Männel mit links am Tor vorbei.

Dovedan hat auch das letzte Wort

Die Chancenverwertung war das größte Problem des Clubs. Für die Halbzeitführung reichte es dennoch, weil Aue zwar glücklich zum Ausgleich kam (8.), erneut Dovedan nach einer Kombination über Fabian Nürnberger und Erik Shuranov den Vorsprung aber wieder herstellte (22.).

Man habe sich, so sagte es Klauß später, "nicht lange aufhalten" wollen am Ball. Das direkte Spiel gelang ihnen im ersten Durchgang so gut, dass dieser Ein-Tor-Vorsprung fast mickrig wirkte in der Betrachtung. Zumal die Gastgeber nicht gewillt waren, sich von der Nürnberger Überlegenheit beeindrucken zu lassen.
So wurde in der zweiten Halbzeit alles noch einmal anstrengend, die Souveränität ging verloren und Aue durfte so lange vom Ausgleich träumen, bis Dovedan eingesetzt von Shuranov von der Strafraumgrenze für die Entscheidung sorgte (81.).

Mal schauen, was geht

Der Club ist nun mittendrin im Aufstiegsrennen, verkündete am Sonntag mit der Vertragsverlängerung von Enrico Valentini die nächste, gute Nachricht - und schaffte es, sogar Klauß zu Euphorie zu verleiten. Jedenfalls sagte der über den Rest der Saison, dass man zwar beim Saisonziel Platz fünf bis acht bleibt, versah das aber mit dem Zusatz: "Dann schauen wir mal, was da geht". Ein schöner Zusatz, aber keiner, der dazu angetan ist, über die Feiertage nicht ab und an daran zu denken, was 2022 so möglich ist im Fußball. Tendenz: Da geht was.


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