2021 mit dem 1. FCN

"Mal schauen, was da geht": Das Club-Jahr in Zitaten, Teil II

26.12.2021, 13:12 Uhr
Es war ein heißer Tag, als der 1. FC Nürnberg Mitte August und am dritten Spieltag den ersten Saisonsieg feierte. Es war kein souveräner Sieg, den Endstand zum 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf stellte Enrico Valentini mit einem Elfmeter in praktisch letzter Minute her. Schon nicht mehr auf dem Platz stand da: Mats Möller Daehli, dem natürlich die Temperaturen zusetzten, der aber trotzdem so lange ihn die Beine trugen, das Nürnberger Offensivspiel orchestrierte. Von den klugen Nürnberger Transferentscheidungen im Sommer war die, Mats Möller Daehli nach seiner Leihe fest zu verpflichten, vielleicht die klügste. Wobei ihnen auch sonst sehr viel gelungen ist auf dem Transfermarkt. Das zeigte sich gegen die Fortuna, als der die Abwehr endlich stabilisierende Innenverteidiger Christopher Schindler per Kopf zum 1:0 traf und Taylan Duman nicht nur den Düsseldorfer Edgar Prib mit Aggressivität beeindruckte. Wie gut der eingewechselte Lino Tempelmann noch werden würde, ahnte damals niemand.  
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„Dieses Wetter ist nicht so gut für mich, ich komme aus Norwegen“

Es war ein heißer Tag, als der 1. FC Nürnberg Mitte August und am dritten Spieltag den ersten Saisonsieg feierte. Es war kein souveräner Sieg, den Endstand zum 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf stellte Enrico Valentini mit einem Elfmeter in praktisch letzter Minute her. Schon nicht mehr auf dem Platz stand da: Mats Möller Daehli, dem natürlich die Temperaturen zusetzten, der aber trotzdem so lange ihn die Beine trugen, das Nürnberger Offensivspiel orchestrierte. Von den klugen Nürnberger Transferentscheidungen im Sommer war die, Mats Möller Daehli nach seiner Leihe fest zu verpflichten, vielleicht die klügste. Wobei ihnen auch sonst sehr viel gelungen ist auf dem Transfermarkt. Das zeigte sich gegen die Fortuna, als der die Abwehr endlich stabilisierende Innenverteidiger Christopher Schindler per Kopf zum 1:0 traf und Taylan Duman nicht nur den Düsseldorfer Edgar Prib mit Aggressivität beeindruckte. Wie gut der eingewechselte Lino Tempelmann noch werden würde, ahnte damals niemand.
  © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Manchmal erfährt man eben erst mit Verzögerung, welches Glück man hatte. Eine Erfahrung, die Robert Klauß und sein Trainerteam auch am fünften Spieltag gemacht haben. Der Karlsruher Sportclub spielte im Max-Morlock-Stadion vor und es lief eher mittelmäßig. Tempelmann hatte den Club zwar in Führung gestochert, aber Karlsruhe sah nicht so aus, als wäre es von diesem Rückstand sonderlich beeindruckt. Was macht ein Trainer, wenn es nur so mittelmäßig läuft? Er bringt frisches Personal. So stand nach etwas mehr als 70 Minuten Dennis Borkowski an der Seitenlinie bereit. Kommen sollte er für Erik Shuranov. Dumm nur für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Klauß und seine Trainerkollegen ordentlich ausflippten. Gut für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Shuranov einen Fehler in der Karlsruher Defensive nutzen konnte, um das 2:0 zu erzielen. Kurz darauf kam Borkowski, der Club hatte am Ende wieder einmal gewonnen und Klauß vielleicht gelernt, dass es manchmal ganz gut ist, seine innere Mitte nicht zu verlieren, wenn der Vierte Offizielle dies oder das macht oder eben nicht. Manchmal erfährt man eben erst mit Verzögerung, welches Glück man hatte. Eine Erfahrung, die Robert Klauß und sein Trainerteam auch am fünften Spieltag gemacht haben. Der Karlsruher Sportclub spielte im Max-Morlock-Stadion vor und es lief eher mittelmäßig. Tempelmann hatte den Club zwar in Führung gestochert, aber Karlsruhe sah nicht so aus, als wäre es von diesem Rückstand sonderlich beeindruckt. Was macht ein Trainer, wenn es nur so mittelmäßig läuft? Er bringt frisches Personal. So stand nach etwas mehr als 70 Minuten Dennis Borkowski an der Seitenlinie bereit. Kommen sollte er für Erik Shuranov. Dumm nur für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Klauß und seine Trainerkollegen ordentlich ausflippten. Gut für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Shuranov einen Fehler in der Karlsruher Defensive nutzen konnte, um das 2:0 zu erzielen. Kurz darauf kam Borkowski, der Club hatte am Ende wieder einmal gewonnen und Klauß vielleicht gelernt, dass es manchmal ganz gut ist, seine innere Mitte nicht zu verlieren, wenn der Vierte Offizielle dies oder das macht oder eben nicht.
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„Wir haben uns direkt bei ihm bedankt“

Manchmal erfährt man eben erst mit Verzögerung, welches Glück man hatte. Eine Erfahrung, die Robert Klauß und sein Trainerteam auch am fünften Spieltag gemacht haben. Der Karlsruher Sportclub spielte im Max-Morlock-Stadion vor und es lief eher mittelmäßig. Tempelmann hatte den Club zwar in Führung gestochert, aber Karlsruhe sah nicht so aus, als wäre es von diesem Rückstand sonderlich beeindruckt. Was macht ein Trainer, wenn es nur so mittelmäßig läuft? Er bringt frisches Personal. So stand nach etwas mehr als 70 Minuten Dennis Borkowski an der Seitenlinie bereit. Kommen sollte er für Erik Shuranov. Dumm nur für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Klauß und seine Trainerkollegen ordentlich ausflippten. Gut für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Shuranov einen Fehler in der Karlsruher Defensive nutzen konnte, um das 2:0 zu erzielen. Kurz darauf kam Borkowski, der Club hatte am Ende wieder einmal gewonnen und Klauß vielleicht gelernt, dass es manchmal ganz gut ist, seine innere Mitte nicht zu verlieren, wenn der Vierte Offizielle dies oder das macht oder eben nicht.
Manchmal erfährt man eben erst mit Verzögerung, welches Glück man hatte. Eine Erfahrung, die Robert Klauß und sein Trainerteam auch am fünften Spieltag gemacht haben. Der Karlsruher Sportclub spielte im Max-Morlock-Stadion vor und es lief eher mittelmäßig. Tempelmann hatte den Club zwar in Führung gestochert, aber Karlsruhe sah nicht so aus, als wäre es von diesem Rückstand sonderlich beeindruckt. Was macht ein Trainer, wenn es nur so mittelmäßig läuft? Er bringt frisches Personal. So stand nach etwas mehr als 70 Minuten Dennis Borkowski an der Seitenlinie bereit. Kommen sollte er für Erik Shuranov. Dumm nur für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Klauß und seine Trainerkollegen ordentlich ausflippten. Gut für den Club: Der Vierte Offizielle ignorierte den Wechselwunsch, weshalb Shuranov einen Fehler in der Karlsruher Defensive nutzen konnte, um das 2:0 zu erzielen. Kurz darauf kam Borkowski, der Club hatte am Ende wieder einmal gewonnen und Klauß vielleicht gelernt, dass es manchmal ganz gut ist, seine innere Mitte nicht zu verlieren, wenn der Vierte Offizielle dies oder das macht oder eben nicht. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Wie sehr die Ansprüche an das eigene Tun relativ früh in der Saison schon gestiegen waren, zeigte sich in und vor allem nach der Heimpartie gegen den FC Hansa Rostock. Der Club setzte sich mit 1:0 durch, weil Lukas Schleimer erst den Zweitligaspieler in sich erkannt hatte und nach seiner Einwechslung im Strafraum Shuranov sah. Der verwandelte die Hereingabe Schleimers so trocken, wie es sich Shuranov allmählich auf fast allerhöchstem Niveau zu eigen macht. Es war dieser einzige Treffer ein großer Ausbruch der Freude im flutlichtbestrahlten Max-Morlock-Stadion. Es war aber eben auch der einzige Grund zu jubeln, weil die Gäste für einen Aufsteiger doch recht mutig mitspielten. Deshalb hatte Klauß nach der Partie doch ein paar Dinge zu kritisieren: „Das war heute ein glücklicher Heimsieg. Mit der Art und Weise bin ich nicht einverstanden.“ Den 25000 Zuschauern war es letztlich egal. Den emotionalen Höhepunkt feierten sie eh erst, als alles schon vorbei war. Hanno Behrens – seit dem Sommer ein Rostocker, aber für immer ein Herzens-Nürnberger – durfte sich auf eine tränenrührige Abschiedsehrenrunde machen. Und sprach danach das über den Club aus, was sich da schon der ein oder andere Beobachter ebenfalls dachte.  
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„Ich glaube, der Club ist auf einem guten Weg.“

Wie sehr die Ansprüche an das eigene Tun relativ früh in der Saison schon gestiegen waren, zeigte sich in und vor allem nach der Heimpartie gegen den FC Hansa Rostock. Der Club setzte sich mit 1:0 durch, weil Lukas Schleimer erst den Zweitligaspieler in sich erkannt hatte und nach seiner Einwechslung im Strafraum Shuranov sah. Der verwandelte die Hereingabe Schleimers so trocken, wie es sich Shuranov allmählich auf fast allerhöchstem Niveau zu eigen macht. Es war dieser einzige Treffer ein großer Ausbruch der Freude im flutlichtbestrahlten Max-Morlock-Stadion. Es war aber eben auch der einzige Grund zu jubeln, weil die Gäste für einen Aufsteiger doch recht mutig mitspielten. Deshalb hatte Klauß nach der Partie doch ein paar Dinge zu kritisieren: „Das war heute ein glücklicher Heimsieg. Mit der Art und Weise bin ich nicht einverstanden.“ Den 25000 Zuschauern war es letztlich egal. Den emotionalen Höhepunkt feierten sie eh erst, als alles schon vorbei war. Hanno Behrens – seit dem Sommer ein Rostocker, aber für immer ein Herzens-Nürnberger – durfte sich auf eine tränenrührige Abschiedsehrenrunde machen. Und sprach danach das über den Club aus, was sich da schon der ein oder andere Beobachter ebenfalls dachte.
  © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Wie gut der Weg ist oder werden kann, das zeigte sich im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Die Gäste wehrten sich lange, gingen dann aber förmlich unter in der Nürnberger Angriffslust, die Mats Möller Daehli mit seinem Treffer kurz vor der Pause ein erstes Mal belohnt hatte. Es folgten ein Shuranov-Tor nach einem schnellen Angriff, ein Freistoßtreffer von Johannes Geis aus der Distanz und ein Heidenheimer Eigentor. Verständlich also, dass nicht nur Tempelmann auch nach dem Abpfiff noch seiner Freude darüber kund tat, was ihnen da gerade wieder gelungen war. Dummerweise markierte dieser Sieg auch die Serie ungeschlagener Spiele. Wie sehr die Ansprüche an das eigene Tun relativ früh in der Saison schon gestiegen waren, zeigte sich in und vor allem nach der Heimpartie gegen den FC Hansa Rostock. Der Club setzte sich mit 1:0 durch, weil Lukas Schleimer erst den Zweitligaspieler in sich erkannt hatte und nach seiner Einwechslung im Strafraum Shuranov sah. Der verwandelte die Hereingabe Schleimers so trocken, wie es sich Shuranov allmählich auf fast allerhöchstem Niveau zu eigen macht. Es war dieser einzige Treffer ein großer Ausbruch der Freude im flutlichtbestrahlten Max-Morlock-Stadion. Es war aber eben auch der einzige Grund zu jubeln, weil die Gäste für einen Aufsteiger doch recht mutig mitspielten. Deshalb hatte Klauß nach der Partie doch ein paar Dinge zu kritisieren: „Das war heute ein glücklicher Heimsieg. Mit der Art und Weise bin ich nicht einverstanden.“ Den 25000 Zuschauern war es letztlich egal. Den emotionalen Höhepunkt feierten sie eh erst, als alles schon vorbei war. Hanno Behrens – seit dem Sommer ein Rostocker, aber für immer ein Herzens-Nürnberger – durfte sich auf eine tränenrührige Abschiedsehrenrunde machen. Und sprach danach das über den Club aus, was sich da schon der ein oder andere Beobachter ebenfalls dachte.
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„Es hat sich auf dem Platz nur noch geil angefühlt.“

Wie gut der Weg ist oder werden kann, das zeigte sich im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Die Gäste wehrten sich lange, gingen dann aber förmlich unter in der Nürnberger Angriffslust, die Mats Möller Daehli mit seinem Treffer kurz vor der Pause ein erstes Mal belohnt hatte. Es folgten ein Shuranov-Tor nach einem schnellen Angriff, ein Freistoßtreffer von Johannes Geis aus der Distanz und ein Heidenheimer Eigentor. Verständlich also, dass nicht nur Tempelmann auch nach dem Abpfiff noch seiner Freude darüber kund tat, was ihnen da gerade wieder gelungen war. Dummerweise markierte dieser Sieg auch die Serie ungeschlagener Spiele.
Wie sehr die Ansprüche an das eigene Tun relativ früh in der Saison schon gestiegen waren, zeigte sich in und vor allem nach der Heimpartie gegen den FC Hansa Rostock. Der Club setzte sich mit 1:0 durch, weil Lukas Schleimer erst den Zweitligaspieler in sich erkannt hatte und nach seiner Einwechslung im Strafraum Shuranov sah. Der verwandelte die Hereingabe Schleimers so trocken, wie es sich Shuranov allmählich auf fast allerhöchstem Niveau zu eigen macht. Es war dieser einzige Treffer ein großer Ausbruch der Freude im flutlichtbestrahlten Max-Morlock-Stadion. Es war aber eben auch der einzige Grund zu jubeln, weil die Gäste für einen Aufsteiger doch recht mutig mitspielten. Deshalb hatte Klauß nach der Partie doch ein paar Dinge zu kritisieren: „Das war heute ein glücklicher Heimsieg. Mit der Art und Weise bin ich nicht einverstanden.“ Den 25000 Zuschauern war es letztlich egal. Den emotionalen Höhepunkt feierten sie eh erst, als alles schon vorbei war. Hanno Behrens – seit dem Sommer ein Rostocker, aber für immer ein Herzens-Nürnberger – durfte sich auf eine tränenrührige Abschiedsehrenrunde machen. Und sprach danach das über den Club aus, was sich da schon der ein oder andere Beobachter ebenfalls dachte. © Sportfoto Zink / Daniel Marr via www.imago-images.de

Weil sie sich aber auch nach den Niederlagen gegen den HSV im Pokal, in Darmstadt oder gegen Werder nicht nachhaltig irritieren haben lassen, gehört der 1. FC Nürnberg am Jahresende tatsächlich zu den Spitzenmannschaften der zweiten Fußball-Bundesliga. Gesehen hat man das beim abschließenden Auftritt in Aue, den sich Nikola Dovedan mit drei Treffern zu einem Festtag machte. Jener Dovedan, der ein bisschen stellvertretend steht für den Weg dieser sehr lange sehr zu recht kritisierten Mannschaft. Der Trainer Klauß hat einige Dinge entscheidend verändert in diesem Jahr 2021 – und hat sich in Aue sogar zu einer Modifikation des Saisonziels hinreißen lassen. Vielleicht geht ja ein Aufstieg. Es würden neben Enrico Valentini noch ein paar andere Menschen durchdrehen - wie damals 2018 nach der Rückkehr aus Sandhausen an den Valznerweiher.  
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„Mal schauen, was da geht.“

Weil sie sich aber auch nach den Niederlagen gegen den HSV im Pokal, in Darmstadt oder gegen Werder nicht nachhaltig irritieren haben lassen, gehört der 1. FC Nürnberg am Jahresende tatsächlich zu den Spitzenmannschaften der zweiten Fußball-Bundesliga. Gesehen hat man das beim abschließenden Auftritt in Aue, den sich Nikola Dovedan mit drei Treffern zu einem Festtag machte. Jener Dovedan, der ein bisschen stellvertretend steht für den Weg dieser sehr lange sehr zu recht kritisierten Mannschaft. Der Trainer Klauß hat einige Dinge entscheidend verändert in diesem Jahr 2021 – und hat sich in Aue sogar zu einer Modifikation des Saisonziels hinreißen lassen. Vielleicht geht ja ein Aufstieg. Es würden neben Enrico Valentini noch ein paar andere Menschen durchdrehen - wie damals 2018 nach der Rückkehr aus Sandhausen an den Valznerweiher.
  © Sportfoto Zink / DaMa

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