Die Relegation droht

Nur 0:0 gegen Rostock: Der Club muss im Abstiegskampf weiter zittern

Fadi Keblawi

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21.5.2023, 15:33 Uhr
Wieder kein Tor: Auch Duah trifft nicht.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Wieder kein Tor: Auch Duah trifft nicht.

Am Samstag hatten fast alle rund um den 1. FC Nürnberg nach Bielefeld geschaut und erfreuliche Dinge gesehen. Die Arminia, Nürnbergs großer Konkurrent im Abstiegskampf, kam gegen den SC Paderborn nicht über ein 2:2 hinaus. Hieß für den Club am Sonntag: Ein Sieg im Heimspiel gegen Hansa Rostock und am 33. Spieltag einer grausamen Saison wäre der Klassenverbleib doch noch geschafft.

90 Minuten und ein 0:0 später wussten die 38.579 Zuschauer: Ist er nicht. Es bleibt weiterhin grausam rund um den Club. Gewinnt Bielefeld nächste Woche in Magdeburg und verliert Braunschweig nicht in Rostock, braucht der Club einen Sieg beim SC Paderborn, um der Relegation noch zu entkommen. Außer Dieter Hecking sind in Nürnberg nur noch wenige davon überzeugt, dass das gelingen kann.

Seit Wochen versucht ja der Sportvorstand-Trainer Zuversicht rund um den Club zu verbreiten. Wie schlecht das gelingt, zeigten die ersten 45 Minuten im Max-Morlock-Stadion. Der 1. FC Nürnberg, der im Vergleich zum 2:2 in Magdeburg Lukas Schleimer für Fabian Nürnberger aufbot, fand überhaupt nicht in die Partie.

Langer Pass, Ballverlust

Hansa reichte ein Punkt, um den Klassenverbleib sicher zu machen - und das sah man der Mannschaft von Trainer Alois Schwartz auch an. Sehr entspannt machte Rostock hinten dicht und stellte den Club damit vor große Probleme. Immer wieder sah der Spielaufbau so aus: Langer Pass aus der defensiven Kette und vorne dann ein Ballverlust.

Die Fans in der Nordkurve präsentierten parallel zum schlechten Spiel Plakate gegen beide Vorstände und den Aufsichtsrat. Zwischendurch wurde auch mal gepfiffen - als wieder ein Rückpass jegliche Gefahr vertrieb. In diese ungute Mischung hinein hatte Hansa tatsächlich die besseren Gelegenheiten. Die beste nach 23 Minuten, als Hinterseer freistehend vor dem Tor über den Ball trat.

Jubel über den VAR

Nach 29 Minuten verabschiedete sich dann Angreifer Felix Lohkemper verletzt - es passte alles zur bedrohlichen Situation. Ein Tor für Hansa fiel auch noch: Nach einem Fehler von Torwart Carl Klaus gab es in der ersten Minute der Nachspielzeit Freistoß an der Strafraumkante. Abgefälscht landete der Ball bei Roßbach, der ihn über die Linie zitterte - und dabei im Abseits stand. Nie war der Jubel über den Video-Schiedsrichter größer im Max-Morlock-Stadion größer.

In der Pause blieb es emotional. Jürgen Bergmann, der langjährige Fan-Beauftragte, wurde verabschiedet. Unter anderem von Thomas Grethlein (Pfiffe) und dem ehemaligen Aufstiegs-Kapitän Hanno Behrens (Applaus).

Nach der Pause kam dann Taylan Duman für den unauffälligen Mats Möller Daehli und brauchte der Club knapp zehn Minuten, um zu erkennen, dass Hansa auch nicht unbedingt eine Übermannschaft der Liga ist. 56 Minuten musste nur gewartet werden und es gab die erste Gelegenheit: Duman bediente Kwadwo Duah, dessen Schuss aber noch geblockt wurde.

Sofort war Stimmung im Stadion und legte der Club eine kleine Zwischenoffensive hin: Wieder Duah war es, der nach 61 Minuten an Torwart Markus Kolke scheiterte. Danach war aber schnell wieder Schluss: Rostock überließ dem Club den Ball und der wusste außer ein paar verzweifelten Versuchen aus der Distanz nichts damit anzufangen. Erst in der 89. Minute tauchte Tim Handwerker eher zufällig frei vor dem Hansa-Tor auf - und schoss weit daneben. So blieb es bis zum Ende tor- und trostlos und man hatte wieder einmal nichts Erfreuliches gesehen im Max-Morlock-Stadion.

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