Am Samstag Testspiel in Prag

Sörensen gegen den Club: "Komisch, auf der anderen Seite zu stehen"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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20.1.2023, 06:00 Uhr
Drei Jahre Nürnberg: Asger Sörensen hat sich beim Club "sehr wohl gefühlt".

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Drei Jahre Nürnberg: Asger Sörensen hat sich beim Club "sehr wohl gefühlt".

Die Fußballsaison hätte für Asger Sörensen nicht viel schlechter beginnen können: Eine Niederlage mit seinem alten und zwei mit seinem neuen sind wohl alles andere als ein Traumstart. Vier Tage nach dem 2:3 zum Zweitliga-Auftakt mit dem 1. FC Nürnberg beim FC Sankt Pauli verabschiedete sich der Däne nach drei Jahren überraschend zu Sparta Prag, wo er den nächsten Schritt in seiner Karriere machen wollte.

Es lockte gar das internationale Geschäft, aber nicht mehr lange, Sörensens Debüt ging ziemlich in die Hose. Nach dem 0:0 im Hinspiel unterlagen die Tschechen Ende Juli im Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa Conference League 1:2; erst in der Nachspielzeit kassierten Sörensen und Sparta noch den entscheidenden Gegentreffer.

Nur drei Tage später setzte es zum Liga-Start eine 1:2-Heimniederlage gegen Slovan Liberec. Sörensen wähnte sich im falschen Film, machte sich aber keine Sorgen, dass er mit der Wahl seines neuen Arbeitgebers möglicherweise etwas danebengelegen haben könnte. „Klar war das ein harter Anfang für mich, trotzdem haben wir die Spiele dominiert, wir waren besser als Stavanger und Liberec.“

Umbruch im Sommer

Zehn Spieler hatte Sparta im Sommer verpflichtet und einen neuen Trainer, den Dänen Brian Priske. Sörensen kannte ihn bereits vom FC Midtjylland, wo Prise einst Co-Trainer der ersten Mannschaft war und sich im Juli für die Verpflichtung seines Landsmannes einsetzte. Der lange Innenverteidiger sollte den Erwartungen mehr als gerecht werden.

„Es braucht halt alles seine Zeit“, sagt Sörensen mit Blick auf sein auf etlichen Positionen neu zusammengestelltes Teams, das sich aber zügig fing und als Tabellen-Dritter überwintert, sieben Punkte hinter Spitzenreiter Viktoria Pilsen, aber was sind schon sieben Punkte. Für die Rückrunde plant Sparta deshalb eine fulminante Aufholjagd.

Der Ex-Nürnberger Sörensen, bis auf ein Pokalspiel durchweg in der Startelf und gegen Pardubitz, Kralove und Boleslav jeweils nach einer Standardsituation auch Torschütze, zählt zu den Leistungs- und vor allem Hoffnungsträgern. „Die ersten sechs Monate hier liefen für mich richtig gut, ich habe viel gespielt“, sagt Sörensen, der erst unmittelbar nach dem Sankt-Pauli-Spiel vom konkreten Interesse der Tschechen erfuhr: „Dann ging alles ganz schnell.“

Nach dem Derby in der Kabine

Dass er wegwollte, hatte er für sich schon vorher entschieden. Der Abschied sei ihm zwar schwergefallen, „ich habe mich in Nürnberg richtig wohl gefühlt, musste jetzt aber mal etwas anderes probieren als Zweite Liga, etwas Neues, für den Kopf.“ Wirklich verabschieden konnte er sich erst nach dem Derby, als Sörensen hinterher in die Kabine ging.

Ausgeben, sagt er am Telefon, musste er damals nichts, „das war nach dem Sieg gegen Fürth nicht notwendig, die Stimmung war ja auch so super.“ Den Ex-Verein verfolgt er noch, soweit es sein Terminplan zulässt, mit Tim Handwerker und Fabian Nürnberger steht er nach wie vor in engem Kontakt. Am Samstag um 14 Uhr kommt’s in Prag zum Wiedersehen.

„Klar ist das ein besonderes Spiel für mich, ich kenne die Jungs alt seht gut“, sagt Sörensen und findet es „ein bisschen komisch, jetzt auf der anderen Seite zu stehen.“ Bis zu 3000 Club-Fans werden im Stadion sein, Sparta erwartet knapp 10.000 Zuschauer zu seiner Generalprobe für den Rundenstart eine Woche später. Der auch für Sörensen viel schöner werden soll als sein Einstand bei Sparta im Sommer.

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