Trainingsauftakt

Vorfreude bei Fans und Mannschaft: Der Club startet mit einem Lächeln in die neue Saison

Fadi Keblawi

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13.6.2022, 17:32 Uhr
Gute Laune: Der Club und Taylan Duman sind zurück auf dem Platz.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Gute Laune: Der Club und Taylan Duman sind zurück auf dem Platz.

Dass seine Fußballspieler mitunter am Beginn einer Arbeitswoche etwas schwer in Schwung kommen, hat Robert Klauß in der vergangenen Saison mal erzählt. Dem Trainer des 1. FC Nürnberg geht es da also nicht anders als anderen Abteilungsleitern und Abteilungsleiterinnen.

Vielleicht hat Klauß also ein wenig Sorge gehabt, wie seine Mannschaft die letzten vier Wochen verkraftet hat in Sachen Arbeitsmoral, da ja alle im Urlaub waren. Am Montag ging es wieder los, der Club startet in die Vorbereitung auf ein weiteres Zweitligajahr. Es war noch kein ernsthaftes Training, sondern eine Art Folklore-Auftritt vor Publikum.

Das bleibt auch in den kommenden Wochen vom Trainingsbetrieb weitestgehend ausgesperrt, scheint damit aber nun kein allzu größeres Problem zu haben. Sonderlich viele Menschen waren es nicht, die den Nachmittag am Valznerweiher verbringen wollten, um einen ersten Eindruck davon zu erhaschen, ob sich da vielleicht ein künftiger Aufsteiger vorbereitet.

Immerhin das Rahmenprogramm passte, auch wenn es ein relativ kleiner Rahmen war. Der Trainer sprach ein paar unverbindliche Worte und so taten es ihm der Sportvorstand und ein paar Neuzugänge gleich. Fünf sah man dann auch bei den Übungen wieder: Jan Gyamerah, Erik Wekesser, Manuel Wintzheimer, Sadik Fofana und Louis Breunig sollen den Club besser oder im schlimmsten Fall zumindest nicht schlechter machen als in der Vorsaison.

Im Fokus: der Ball

Der Start gelang schonmal. "Erstaunlich rund", sagte Klauß über die Bemühungen seiner Spieler, "es war nicht so holprig wie erwartet." Wäre es so gewesen, die Rücksicht des Trainerteams wäre spätestens ab Dienstag eh aufgebraucht gewesen. "Ab Dienstag wird es inhaltlich, ein erstes Videostudium - da geht es dann richtig los", sagte Klauß.

Was genau auf dem Programm steht, verriet er dann auch noch zumindest in Ansätzen. "In der ersten Woche geht es um das Spiel mit dem Ball", sagte Klauß. Das hört sich immer noch einigermaßen lustig an, aber in der Sprache des Fußballs ist damit das Spiel in der Offensive gemeint. Konkret: "Spieleröffnung, Übergangsspiel, Auslöser erkennen, wann man ins Tempo kommt, allgemeine Prinzipien, wie wir uns frei laufen und uns positionieren, welche Bälle wollen wir spielen - darum geht es."

Gestiegene Ansprüche

Alles Dinge, die sie in der vergangenen Saison schon auf dem Programm stehen hatten, die dann aber zumindest in der entscheidenden Saisonphase nicht so funktionieren wollten, dass es für das ganz große Ziel gereicht hätte.

Trotzdem hatten sie ihr Saisonziel erreicht, dass die Ansprüche aufgrund einer guten Saison rund um den Club aber gestiegen sind, wissen sie auch im Verein selbst. Ein Saisonziel will Klauß aber noch nicht formulieren, weil die Zeit noch nicht gekommen ist. Erst einmal muss man sehen, sagt er, wie die Konkurrenz aufgestellt ist und was sich in der eigenen Mannschaft noch tun wird.

Suche nach der Basis

Da der Transfermarkt noch etwas länger geöffnet ist, könnte es also dauern, ehe jemand konkret wird in dieser Hinsicht. Sowieso, sagt Klauß, dürfe niemand davon ausgehen, dass das jetzt alles einfacher wird, nur weil das Vorjahr ganz gut gelungen ist. Sie starten nicht von Platz acht, sondern es geht, so sagt das Klauß, erst einmal darum, wieder "die Basis zu legen", um in die Nähe der Leistungen der Vorsaison zu kommen.

Klauß genießt diese Zeit, die sie nur für sich haben und in der sie ohne den Ergebnisdruck des Liga-Alltags vor sich hin arbeiten dürfen. Außerdem schön vor allem für den Trainer: "Ich muss niemanden enttäuschen." Keinen muss er auf die Bank setzen oder sagen, dass es diesmal für das Spieltagsaufgebot nicht reicht. Die Vorbereitung ist in dieser Hinsicht ein kleines und andererseits auch anstrengendes Idyll für eine Fußballmannschaft und ihren Trainer. Da ist es andersrum kein so schlechter Anfang, wenn die Mannschaft ihren Trainer nicht gleich zu Beginn enttäuscht und stattdessen "erstaunlich rund". Das wäre im Rückblick dann vielleicht auch ein gutes Motto für die Saison des FCN

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