Niederbayer folgt auf Klauß

Weinzierl kommt: Club wagt Neustart mit dem einstigen Erfolgstrainer

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

4.10.2022, 10:33 Uhr
Neustart in Nürnberg: Zuletzt war Markus Weinzierl in Augsburg angestellt. 

© Matthias Balk, dpa Neustart in Nürnberg: Zuletzt war Markus Weinzierl in Augsburg angestellt. 

Stefan Reuter, beim 1. FC Nürnberg zum Bundesliga-Spieler geworden, Weltmeister und Manager des FC Augsburg, erfuhr aus dem Fernsehen, dass er einen neuen Trainer würde suchen müssen. Und noch während Markus Weinzierl auf dem Bildschirm erklärte, warum er über seine berufliche Zukunft in Augsburg nicht mehr verhandeln wolle, boten sich Reuter mögliche Nachfolge-Kandidaten. "Die Basis für weitere Gespräche fehlt", sagte Weinzierl, schon da fügte sich sein zweiter Abschied aus Augsburg in die kurioseren Personal-Episoden der Geschichte der Fußball-Bundesliga ein. Ein halbes Jahr später betritt Weinzierl wieder die Bühne, eine derzeit etwas kleinere Bühne zwar, aber dafür umso traditionsreicher.

Der 47 Jahre alte Markus Weinzierl wird neuer Trainer des 1. FC Nürnberg, um 14 Uhr stellt der Club den gebürtigen Straubinger am Valznerweiher vor. Am späten Montagabend noch hatte Weinzierl einen Cheftrainervertrag unterschrieben, wenige Stunden zuvor hatte Sportvorstand Dieter Hecking angekündigt, dass es jetzt schnell gehen könne.

Besser als Guardiola und Klopp

Weinzierl kommt mit der Erfahrung aus 102 Bundesliga-Spielen als Trainer des FC Augsburg, des FC Schalke 04 und des VfB Stuttgart. Zuletzt trainierte er wieder den FCA - bis zum seinem überraschenden Abschied am 34. Spieltag nach dem 2:1 gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Kurios: Die 2. Liga kennt Weinzierl bisher nur als Spieler. 2012 war er zwar mit dem SSV Jahn Regensburg ins Unterhaus aufgestiegen, wechselte aber noch im Sommer nach Augsburg. Nach einer schwierigen ersten Saison führte er den FCA auf Platz acht. Von der Vereinigung der Vertragsfußballer wurde auch deshalb in der Saison 2013/2014 zum Trainer des Jahres gewählt - noch vor Pep Guardiola und Jürgen Klopp. Im Jahr darauf wurde Augsburg sogar Fünfter und qualifizierte sich für die Europa League.

Man kennt sich: Künftig arbeiten Markus Weinzierl und Dieter Hecking für denselben Arbeitgeber. 

Man kennt sich: Künftig arbeiten Markus Weinzierl und Dieter Hecking für denselben Arbeitgeber.  © Sportfoto Zink / DaMa, NN

Auf Schalke und in Stuttgart sabotierten dann die Ergebnisse seinen Ruf als Erfolgstrainer. Erst in Augsburg hatte Weinzierl wieder Erfolg: Zweimal sicherte er dem FCA den Klassenverbleib. Doch intern schien die aufgewärmte Beziehung keine Zukunft zu haben. "Es ist viel passiert, ich will für mich einen Schlussstrich ziehen", sagte Weinzierl. In Nürnberg wagt er mit dem Club einen Neustart.

96 Kommentare