Jetzt gilt's in der Liga - Heimspiel in Nürnberg
Nach Berlin ist vor Berlin: Der HCE will die Füchse wieder nerven
6.10.2023, 12:02 UhrGenervt war Bertram Obling trotzdem. Was daran lag, dass der meist sehr fröhliche Däne kurz nach Niederlagen immer genervt ist. Von einem gefühlten Sieg? Wollte Erlangens auch mit sich selbst hadernder Schlussmann nach dem 35:38, in das Oblings HCE gegen favorisierte Füchse erst in der Verlängerung einwilligen musste, am Dienstag also nicht sprechen.
"Vom Gefühl her ist gerade alles scheiße. Wir verlieren knapp und fliegen aus dem Pokal", erfasste der Torwart damit einen Teil der Würzburg-Wahrheit.
Elf Obling-Paraden hatten Berlin bis kurz vor Ende der Zusatzschicht nicht enteilen zu lassen. Sie hatten in einer 70-minütigen Pokalschlacht aber auch nicht gereicht, um die Partie gegen den Seriensieger komplett zu drehen.
Augenhöhe reloaded?
"Ich muss noch mehr halten", hielt der Keeper, der auch Füchse-Star Gidsel ein ums andere Mal entnervt hatte, entsprechend fest. Einen vergleichbaren Arbeitsnachweis wird es auch brauchen, um Berlin am Samstag (17.30 Uhr, Dyn) erneut auf Augenhöhe zu begegnen.
Wenn sich beide Teams in Nürnberg zum zweiten Mal binnen fünf Tagen treffen, hofft der Torhüter, auf einer starken Leistung aufbauen zu können. Dass der Auftritt gegen das von Jaron Siewert orchestrierte Starensemble ein sehr gelungener war, betonte schließlich auch Obling. "Wir hatten eine super Einstellung und sie auch im Griff. Hintenraus haben wir uns halt ein paar Fehler zu viel erlaubt und den Kopf verloren."
Kraftvolle Würfe und die neue Kaderbreite
Zu beanstanden gab es ansonsten wenig. Einen zu betulichen Beginn und einen Vier-Tore-Rückstand korrigierte Erlangen mit viel Moral und Aktivität. Über eine geordnete Abwehr, die es den Hochgeschwindigkeitshandballern aus der Hauptstadt schwerstmöglich machte, fand der HCE im Angriff besser statt. Im linken Rückraum überzeugte Neuzugang Jonathan Svensson, der erstmals in der Startsieben nicht nur Erlangens Probleme im Rückzug besser löste als Simon Jeppsson, sondern mit kraftvollen Durchbrüchen und Würfen wertvoll wurde. Dass die neugewonnene, am Main auch qualitativ erkennbare Kaderbreite am Samstag wieder ein enges Spiel heraufbeschwören könnte, ist möglich.
An ein erneutes Paroli-Bieten gegen Berliner, die zwischen den Partien nach Hause gereist sind, glaubt auch der in Würzburg bockstarke Christoph Steinert. "Wir sollten positiv sein", erklärte Erlangens Zehn-Tore-Mann. "Wir haben das über weite Phasen richtig gut gemacht. Kämpferisch waren wir unfassbar stark und haben auch vorne die richtigen Lösungen gefunden."
Steinert fordert Galligkeit und Konsequenz
Einen Füchse-Nerv-Plan für den Samstag hat Nationalspieler, der sich aus schier unmöglichen Winkeln etwa selbst aus dem Formtief warf, bereits entwickelt. "Wenn wir noch ein bisschen galliger und aggressiver sind und konsequenter bei den Gegenstößen, dann wird das was."
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