Doppel-Rot animiert Bissels Team zum Sieg

Richtungsweisender Ruck: Deshalb blieb der HC Erlangen gegen Leipzig obenauf

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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24.3.2023, 13:01 Uhr
Ein Bild mit Aussagekraft: Christopher Bissel: oben, Leipzig-Star Viggo Kristjansson: unten.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / Oliver Gold Ein Bild mit Aussagekraft: Christopher Bissel: oben, Leipzig-Star Viggo Kristjansson: unten.

Der HCE schlägt in der Hinrunde die Spitzenteams nicht. In der Rückrunde entzaubert er die Mannschaft, die die Spitzenteams reihenweise geschlagen hat. Nach dem 36:32 gegen den SC DHfK Leipzig sprach Aktivposten Christopher Bissel auch deshalb gerne über den aufregenden Heimsieg. Ruhig und analytisch, wie es Christopher Bissels Art ist. Trotzdem begeistert. Wie die allermeisten der 4038 in der Arena am Kurt-Leucht-Weg über das, was dort vom Videowürfel blinkte.

Entnervte Gäste

"Wir wollten einen Schritt nach vorne machen, über 60 Minuten hinweg", fasste der Vize-Kapitän das Umgesetzte in Worte. "Von Beginn an waren wir gut drauf", resümierte der Linksaußen des HCE. Und stellte wie die Zuschauer fest, dass "durch die ganze Emotionalität, die Roten Karten, die Wahnsinnsstimmung darüber" das Spiel noch mal zu einem ganz besonderen gemacht wurde. Erlangen nervte und entnervte Leipzig mit Körperlichkeit und Konsequenz, später mit Temposteuerung.

Dass Doppel-Rot für Firnhaber und Link in einer da giftigen Partie eher dem HCE half und Auftrieb in der heißgelaufenen Arena gab, stellte auch Bissel danach fest. "Wenn wichtige Kräfte wie Flamme und Niko ausfallen, weiß jeder, dass er in der Pflicht ist, sich keinen Fehler mehr erlauben kann", erklärte Erlangens Das-Thermostat-nach-oben-Treiber. "Das schweißt zusammen, Man hat gemerkt, dass ein Ruck durch die Mannschaft ging", sagte Bissel. Und ergänzte, dass zur Unterstützung "die Halle nach diesen Entscheidungen total da war, uns super unterstützt hat".

So sehen Sieger aus: Die Erlanger Yannik Bialowas und Christopher Bissel.

So sehen Sieger aus: Die Erlanger Yannik Bialowas und Christopher Bissel. © Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / Oliver Gold

Erlangen machte aus einem Nachteil einen Vorteil. Zog sich hoch, zwang dem SC DHfK veritable Zeitstrafen auf, war zur Pause mit zwei Toren vorne. Die Konsequenz und mannschaftliche Geschlossenheit behielt der HCE, der durch den Sieg gegen die Sachsen seinen Anspruch auf eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte verdeutlicht, auch nach dieser bei.

So geht's

Dass es Erlangen dabei schaffte, aus einer zupackenden Defensive heraus "übers Tempospiel einfache Tore zu machen und die Außen ins Spiel zu bringen", gefiel Bissel natürlich besonders . Dieser hatte als Vorarbeiter und Vollstrecker in einer gut funktionierenden 5-1-Deckung nach der entsprechenden Umstellung immer wieder getroffen. Dass das beim ersten Heimsieg im neuen Jahr zum Ausklang der Partie einmal weniger als bei Außenbahn-Pendant Hampus Olsson der Fall war, grämte den Fünffach-Torschützen nach Spielende nicht.

Eine Pause als Wohltat

Etwas ausruhen will und darf sich nach diesem frühlingshaft-erfolgreichen Donnerstagabend nun auch Christopher Bissel. Viel Zeit dafür wird es in der Restsaison, in der man auch noch auf die Spitzenteams trifft, danach nicht mehr geben.

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