4:0 gegen Wien

Finale: Ice Tigers steigern sich bei ihrem ersten Auftritt in Nürnberg

2.9.2022, 18:50 Uhr
Torschütze im dritten Versuch: Charlie Jahnke.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Torschütze im dritten Versuch: Charlie Jahnke.

Die öffentliche Eiszeit in Nürnberg begann mit einer netten Geste. Vor seinem 1001. Spiel als Schiedsrichter bekam Benjamin Hoppe von den Nürnberg Ice Tigers ein gestreiftes Regelhütertrikot mit der Nummer 1000 überreicht. Und vielleicht zum ersten Mal wurde ein Schiedsrichter in der Arena Nürnberger Versicherung von warmem Applaus umarmt.

Der kurze feierliche Moment passte zur lockeren Atmosphäre des zweiten Spiels beim zumindest dem Namen nach neuen BMW-Cup. Auf den Tribünen saßen die Menschen noch in kurzen Hosen und auf dem Eis hatten die Nürnberger zunächst noch Probleme das Vorurteil von Sommereishockey zu widerlegen. Erst ab dem zweiten Drittel fanden die Ice Tigers nach vollkommen unterschiedlichen Auftritten in Straubing und Südtirol zu ihrem Spiel. Mit einem 4:0 (0:0, 2:0, 2:0) gegen die Vienna Capitals zogen sie ins Finale des eigenen Turniers ein. Am Sonntag um 18 Uhr trifft die Mannschaft um DEL-Rekordspieler Patrick Reimer auf den HC Energie Karlovy Vary.

Jahnke im dritten Versuch

Gegen die Gäste aus Wien durfte sich zunächst ein Spieler aus der Jugend präsentieren. Maximilian Merkl ist gerade einmal 16 Jahre alt, fiel aber schon beim Warmspielen durch technisch feine Einlagen auf. Für Einsätze in der DEL ist er wohl noch nicht eingeplant. Mit den 108 Sekunden Eiszeit im ersten Drittel aber wollte man dem Verteidiger wohl zeigen, dass er dazugehört. Roman Kechter, noch ein echter Nürnberger, kam zu seinem ersten Einsatz in der Vorbereitung. Dafür durfte Ryan Stoa pausieren, Max Kislinger fehlte leicht angeschlagen.

Debüt mit 16: Maximilian Merkl. 

Debüt mit 16: Maximilian Merkl.  © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Das erste Drittel muss hier nicht erwähnt werden, mit einem Power-Play zu Beginn des zweiten begann auch für die Gastgeber das Spiel. Diese erste längere Druckphase beendete Charlie Jahnke, bedrängt und in den Rücken gecheckt, stocherte er den Puck im dritten Versuch hinter dem überzeugenden österreichischen Nationaltorhüter Bernhard Starkbaum über die Linie (25.). Danach kontrollierte Nürnberg das Spiel, ohne es zu dominieren. Danjo Leonhardt und Hayden Shaw, zwei der lediglich vier Zugänge, hatten dabei gute Szenen – beide scheiterten vielversprechend an Starkbaum. Dass Dane Fox auf 2:0 erhöhte (39.), ging ein wenig unter, weil der Ex-Berliner James Sheppard derweil in der Rundung für Ärger sorgte.

Leonhardt trifft herrlich

Das auch für Starkbaum überraschende 3:0 durch Daniel Schmölz wurde dann nicht mehr gestört. Ansonsten hatte Max Merkl noch erste Erfolgserlebnisse im Männer-Eishockey (ein Check, ein tiefer Vorstoß ins Wiener Drittel). Die Capitals schienen sich derweil mit einer Teilnahme am rein österreichischen Spiel um Platz drei (Sonntag, 14 Uhr) gegen die Blackwings Linz, Tom Rowes ehemalige Mannschaft, arrangiert zu haben.

Danjo Leonhardt erhöhte mit einem herrlich herausgespielten und herrlich abgeschlossenen Treffer auf 4:0 (54.). 1798 Zuschauer erlebten so doch noch einen unterhaltsamen Abend. Am Sonntag dürfte es gegen die Mannschaft aus Karlsbad anspruchsvoller werden.

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