Die erste hoffnungsspendende Szene nach einem niederträchtigen Check: Marcus Weber verlässt mit Hilfe von Cody Haiskanen und dem Straubinger Mannschaftsarzt das Eis.
© Sportfoto Zink / Thomas Hahn
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Die erste hoffnungsspendende Szene nach einem niederträchtigen Check: Marcus Weber verlässt mit Hilfe von Cody Haiskanen und dem Straubinger Mannschaftsarzt das Eis.

Lange Sperre für Lipon

Gehirnerschütterung: Ice Tigers-Kapitän Marcus Weber fällt aus, sein Peiniger auch

Auf dem Weg zur Strafbank zuckte JC Lipon demonstrativ mit den Schultern. Eine Geste, die wohl bedeuten sollte: Na, und? So ist es eben, dieses Eishockey. Doch als er Platz nahm, um auf das Unvermeidliche zu warten, da war dem Kanadier bereits anzusehen, dass er ahnte, was da kommen würde. Währenddessen schauten sich die Schiedsrichter noch einmal genau an, wie Lipon seinen linken Ellbogen ungebremst in das Gesicht von Marcus Weber gerammt hatte.

Als sie wieder kamen, um das Strafmaß für diesen "Check gegen den Kopf" zu verkünden, durfte der Straubinger Stürmer die Strafbank wieder verlassen, am Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers aber nicht mehr teilnehmen. Am Samstag verkündete dann die Deutsche Eishockey-Liga, dass Lipon auch an den kommenden sieben Spielen der Straubing Tigers nicht würde teilnehmen dürfen.

Wie lange der Kapitän der Ice Tigers ausfällt, ist nicht vorherzusagen

Die Ice Tigers hatten die Öffentlichkeit da bereits darüber informiert, dass Kapitän Weber auf unbestimmte Zeit ausfallen würde. Das war in der 40. Minute am Abend zuvor bereits zu befürchten. Weber wurde von der Wucht des Checks aufs Eis geschleudert und blieb dort regungslos liegen. Während Webers Kollege Will Graber sofort auf Lipon losging, kümmerten sich erst Torhüter Leon Hungerecker, dann Physiotherapeut Thomas Schinko und Straubings Mannschaftsarzt um Weber.

Der 32-Jährige hatte sich eine Gehirnerschütterung zugegezogen. Das bestätigten am Samstag weitere Untersuchungen. Weber hatte vor sechs Jahren diese gerade im Eishockey so gefährliche Verletzung schnell und folgenlos überstanden. Eine seriöse Prognose lässt aber selbst diese Vorgeschichte nicht zu. Die Ice Tigers vermeldeten: "Wie bei derartigen Kopfverletzungen üblich, lässt sich eine Ausfallzeit nicht vorhersagen." Und: "Es ging ihm gestern nach dem Spiel schon den Umständen entsprechend gut."

Die DEL reagierte überraschend und angemessen hart auf den Check, wies Lipon nach, "rücksichtlos eine schwere Verletzung in Kauf genommen" zu haben. Lipons Sperre ist die längste, die in dieser Saison ausgesprochen wurde.

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