6:2 gegen Krefeld

Reimer spielt, Ribarik trifft: Ice Tigers holen sich Selbstvertrauen

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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20.3.2022, 14:45 Uhr
Premiere: Irgendwo freut sich Lukas Ribarik in diesem Rudel über seinen ersten DEL-Treffer. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Premiere: Irgendwo freut sich Lukas Ribarik in diesem Rudel über seinen ersten DEL-Treffer. 

Er sah wirklich gut aus im schwarzen Anzug, wirkte elegant, dennoch lässig. Er lachte, scherzte, klopfte auf Schultern, so richtig wohlzufühlen aber schien er sich nicht in der Rolle hinter der Bande. Noch nicht. Patrick Reimer muss Eishockey spielen. Und so wurde der Sonntag zum unverhofften Freedom Day für den Kapitän und zwischenzeitlichen Co-Trainer der Ice Tigers.

Ursprünglich war die letzte Woche der Hauptrunde für Reimers Comeback angepeilt worden. Vor den Playoffs sollte der 39-Jährige Zeit bekommen, um sich wieder an den Alltag in der Deutschen Eishockey Liga zu gewöhnen. Nach seiner hartnäckigen Rückenverletzung erteilten die Team-Ärzte dem Rekordspieler der DEL aber früher die Freigabe. Tatsächlich war dafür das Heimspiel gegen Krefeld ideal. Bei den Pinguinen scheint sich allein der charismatische Multifunktionär Sergej Saveljev noch nicht mit dem Abstieg in die DEL2 abgefunden zu haben.

Der achte Nürnberger

Beim 6:2 (1:0, 3:2, 2:0) hatten es die Ice Tigers nur phasenweise mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun. Im Power-Play feuerte Robert Sabolic den Puck über Niklas Treutles Schulter (31. Minute), 26 Sekunden später nutzte Justin Volek eine Unkonzentriertheit in der Nürnberger Abwehr zum zweiten Krefelder Treffer – und plötzlich stand es vor 2811 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung nur noch 3:2. Wirklich spannend aber wurde es in diesem ungleichen Spiel nie.

Es hätte auch nicht zu diesem entspannten Nachmittag gepasst, an dem die Ice Tigers lange Zeit nur auf das Tor von Nikita Quapp spielten. Verteidiger Nick Welsh war der erste Nürnberger, der eine Lücke fand (9.). Rechnerisch ist für Krefeld noch alles möglich, nur schien das den Pinguinen in der ersten Drittelpause niemand gesagt zu haben. Nach Abstiegskampf sah das auch weiterhin nicht aus, Tyler Sheehy kam unbedrängt vors Tor, Lukas Ribarik stocherte nach, musste dann aber warten, bis die Schiedsrichter auf der Bewegtbildaufzeichnung sahen, dass der Puck in vollem Umfang die Torlinie überquert hatte. Der 21 Jahre alte Ribarik ist (nach Michael Weinfurter, Marcus Görlitz, Gerrit Fauser, Marius Möchel, Sven Ziegler, Lukas und Thomas Reichel) der achte gebürtige Nürnberger, dem es gelungen ist, in der DEL einen Treffer zu erzielen.

Auch Mebus trifft

Während Ribarik noch angemessen gefeiert wurde, legte Tim Fleischer den dritten Treffer nach (25.). Nach den Krefelder Lebenszeichen sorgte Andrew Bodnarchuk mit einem platzierten Schuss (zugleich sein erster Saisontreffer) von der blauen Linie wieder für Entspannung (37.). Aus der Drehung erhöhte Daniel Schmölz auf 5:2 (48.).

Nach drei Heimspielen in Folge mit jeweils nur einem Treffer nutzten die Ice Tigers den Zustand des Gegner, um vor den herausfordernden Spielen in München (Mittwoch, 19.30 Uhr) und am Freitag gegen Berlin (ebenfalls 19.30 Uhr) das Selbstvertrauen aufzufrischen. Oliver Mebus traf sogar im Power-Play (52.), Fabrizio Pilu im Nahkampf ein paar Schläge gegen Dominik Tiffels.

Patrick Reimer lachte nach der kleinen Faustkampfeinlage. In Trikot, Helm und auf Schlittschuhen sah er sehr gut aus.

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