3:6 gegen Schwenningen

Schon wieder eine Niederlage gegen den Letzten: Was ist los mit den Ice Tigers?

2.1.2022, 21:40 Uhr
Abkühlung dringend vonnöten: Niklas Treutle musste fünfmal den Puck aus seinem Tor holen. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Abkühlung dringend vonnöten: Niklas Treutle musste fünfmal den Puck aus seinem Tor holen. 

Ryan Stoa trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Der 34 Jahre alte US-Amerikaner hat in seinem Eishockeyleben alles gesehen, weshalb er dem Alltag in der DEL meist stoisch begegnet. Nachdem er, Dane Fox und Jake Ustorf in handgestoppten 2,8 Sekunden an Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson gescheitert waren, da musste selbst Stoa grinsen.

Es war nicht die einzige Szene in einem kuriosen Spiel, die mit Humor leichter zu ertragen war. Beim 3:6 (1:2, 2:1, 0:3) gegen die Wild Wings profitierten die Ice Tigers von Fehlern des schwedischen Torhüters, nach hübsch herausgespielten Angriffen aber war es meist Eriksson, der hinter seine Maske hätte grinsen dürfen. Wie schon beim 2:3 nach Penaltyschießen in Krefeld dominierte Nürnberg auch im neuen Jahr, leistete sich dabei aber immer wieder Ungenau- und Übereifrigkeiten.

Tom Rowe war offenbar auch aufgefallen, dass seinen Ice Tigers zwischen den Jahren die Konzentration abhanden gekommen war. Der Cheftrainer reagierte so, wie in der DEL eher selten reagiert wird: Rowe nahm mit Chris Brown einen erfahrenen Importspieler aus der Aufstellung. Stattdessen kehrte der gebürtige Nürnberger Lukas Ribarik (20) zurück in die Aufstellung. Auch das ist kurios: Während Omikron andernorts bereits für Spielverschiebungen sorgt, hat der Nürnberger Coach genug Spieler, um disziplinarisch auf seine Mannschaft einzuwirken.

Schwacher Eriksson, starker Eriksson

Zu viele positive PCR-Tests in Iserlohn verhinderten derweil die Partie in Straubing. Es wird nicht die letzte Spielabsage bleiben, auch weil die DEL ihre Mannschaften ausdrücklich zum Boostern aufgefordert hat – und deshalb ebenfalls Verlegungen zu akzeptieren bereit ist. Bis auf die kürzlich genesenen Marko Friedrich und Andrew Bodnarchuk hatten die Ice Tigers bereits eine unfreiwillige Pause zur dritten Impfung genutzt.

In Mannheim hat sich indes nicht mehr verbergen lassen, was Pavel Gross vom Impfen hält, weshalb es erst eine Ansage von Daniel Hopp gab und am Freitag eine Aussprache mit dem Klubchef. Am Sonntag gewannen die Adler 5:1 in Köln, am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) sind sie in Nürnberg zu Gast. Umso wichtiger wäre ein Sieg gegen den Tabellenletzten nach zwei vermeidbaren Auswärtsniederlagen gewesen. Vielleicht entwickelte sich das Spiel deshalb so nervös. Charlie Jahnke überwand Eriksson auf der Fanghandseite (4. Minute), dafür luden die Ice Tigers Travis Turnbull (14.) und ihren Ex-Kollegen Brett Pollock zu leichten Gegentreffern ein. Ein weiterer Fehler von Eriksson ermöglichte Tim Fleischer den Ausgleich (24.), 35 weitere Schüsse parierte der Torhüter in den ersten zwei Dritteln wiederum souverän. Sein Gegenüber Niklas Treutle hatte beim 2:3 durch Ken Olimb keine Chance (36.). Und auch Daniel Schmölz Power-Play-Treffer war zu schön herausgespielt (37.).

Es blieb wild: Johannes Huß wurde beim 3:4 nicht aufgehalten (48.). Tylor Spink erhöhte per Schlittschuh (51.), auf dem Bildschirm erkannten die Schiedsrichter keine Kickbewegung. Diesmal kamen die Ice Tigers nicht mehr zurück. Fouls von Friedrich und Fleischer nahmen ihnen den Schwung. Alexander Karachun traf ins leere Tor (59.) Danach grinste niemand mehr.

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