Hochtalentierter Stürmer verlängert

Überraschung für die Fans der Ice Tigers: MacLeod bleibt

24.12.2021, 11:44 Uhr
Meist mindestens einen Schlittschuhschritt schneller: Gregor MacLeod.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Meist mindestens einen Schlittschuhschritt schneller: Gregor MacLeod.

Die Nummer 89 werden die großen Verteidiger der Kölner Haie nicht so schnell vergessen. Viel mehr als den Aufdruck auf dem Rücken haben sie von Gregor MacLeod beim 1:6 in Nürnberg schließlich nicht gesehen. Der Kanadier war zu schnell, zu beweglich, zu kreativ. Vor allem seine Vorlage zum 2:1 durch Daniel Schmölz wird von seiner herausragenden Leistung in Erinnerung bleiben – nicht nur jenen, die vergeblich versucht hatten, den Stürmer der Ice Tigers aufzuhalten.

MacLeod hat noch keine sechs Punkte in einem DEL-Spiel gesammelt, wie Dane Fox das beim 7:3 in Bremerhaven gelungen ist. Er schießt auch noch nicht so viele Tore wie Tyler Sheehy, der ebenfalls im Sommer aus Nordamerika nach Nürnberg gezogen ist. Von Partie zu Partie aber scheint der 23 Jahre alte Angreifer sein Spiel zu verfeinern. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Managern aus Schweden, der Schweiz oder der russischen KHL auffällt, welch außergewöhnlichen Spieler man da in Nürnberg entdeckt hatte.

Vielleicht sogar gut genug für die NHL?

Natürlich war das auch Stefan Ustorf klar. Der Sportdirektor hatte im Sommer in Sheehy, MacLeod und Welsh drei junge, weitgehend unbekannte Importspieler geholt. Keiner von ihnen galt den Klubs der National Hockey League als talentiert genug, keiner konnte im erbarmungslosen Ligensystem nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Schon zur Hälfte der DEL-Saison gelten alle drei aber als absolute Volltreffer auf dem Transfermarkt. Im Fall von Sheehy hatte Ustorf dem Klub bereits ein zweites Jahr per Option gesichert. Nun hat er auch MacLeod ein weiteres Jahr an die Ice Tigers gebunden.

Unter den Erfolgsmeldungen ist das vielleicht sogar die wichtigste Nachricht. Denn mit seiner Schnelligkeit, seinen Händen und seiner Spielintelligenz hätte MacLeod auch den Sprung in eine vermeintlich bessere Liga wagen können. Für einen weiteren Anlauf auf die NHL fehlt es ihm vielleicht an Masse, in der richtigen Rolle kann man sich den eleganten Schlittschuhläufer allerdings auch auf höchstem Niveau vorstellen. Tatsächlich dürfen sich die Fans MacLeod nun weiterhin im Trikot der Ice Tigers vorstellen.

Fünf Spiele, sieben Punkte

MacLeod hatte beinahe die gesamte Saisonvorbereitung wegen einer Rückenverletzung verpasst. Als er in Spiel vier dann mit auf dem Eis stand, war davon nichts zu sehen. Vor allem, weil er nur selten stehenbleibt. MacLeod ist immer in Bewegung, scheint aber erst allmählich sein Potenzial zu verwirklichen. Zuletzt hat er in fünf Spielen sieben Punkte gesammelt, auch wenn auch er das missratene zweite Drittel in Bietigheim nicht mehr ausgleichen konnte.

Tom Rowe, dessen Vertragsverlängerung ebenfalls ein drängendes Thema ist, wurde nach dem 6:1 gegen Köln nach MacLeod gefragt, in seiner Antwort ging der Cheftrainer der Ice Tigers aber nicht direkt auf den Kanadier ein: „Wenn du schnell spielst und hart, dann werden dir gute Dinge widerfahren.“ Und wenn du schnell entscheidest und hart verhandelst, bleiben gute Spieler in deinem Klub.

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