5:1 gegen Augsburg

Zurück zur Arbeit: Ice Tigers schießen sich aus ihrer kurzen Krise

6.1.2022, 19:31 Uhr
Angenehm: Tyler Sheehy lässt sich zum 3:0 gratulieren. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Angenehm: Tyler Sheehy lässt sich zum 3:0 gratulieren. 

In nahezu jedem Eishockeyspiel gibt es diese eine Szene, die alles hätte verändern können. Am Donnerstag waren zwischen den Ice Tigers und den Panthern keine drei Minuten gespielt, als Jesse Graham perfekt freigespielt vor Niklas Treutle an den Puck kam. Der Kanadier ist ein herausragender DEL-Spieler, Topscorer seiner Mannschaft mit 27 Punkten. Ein Tor allerdings hat er bislang noch nicht geschossen und in dieser 3. Minute bekam man eine Ahnung davon, warum das so sein könnte. Graham zielte gegen die Rutschrichtung von Treutle, aber nicht präzise genug.

57 Minuten später waren sowohl Grahams Chance als auch Treutles Parade vergessen. Die Ice Tigers dürfen sich nach einem 5:1 (3:0, 1:1, 1:0) zurück auf ihrem Erfolgsweg wähnen. Zuletzt hatte es drei Niederlagen gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel gegeben. Dazu zählt auch Augsburg. Im vierten Anlauf aber zeigten sich die Nürnberger fokussierter und konsequenter. Dazu war es Torhüter Treutle, der in weiteren entscheidenden Szenen für einen souverän anmutenden Heimsieg sorgte.

Eskalation zum Drittelende

Nach drei Nürnberger Toren im ersten Abschnitt aber bekam das Spiel noch einen anderen unangenehmen Handlungsstrang. Nach einem aufsehenerregenden Check von Julius Karrer im neutralen Drittel musste auf der Augsburger Bank erst der Gesundheitszustand von TJ Trevelyan gecheckt werden. Der Routinier konnte danach nicht weiterspielen. Nach Eishockey-Maßstäben war Karrers Einsatz fair. Die Augsburger aber hatten sich die Nummer des jungen Verteidigers gemerkt

Unnötig: Adam Payerl wird von Charlie Jahnke verfolgt, nachdem er den Nürnberger mit einem Kniecheck aus dem Spiel genomme hatte.

Unnötig: Adam Payerl wird von Charlie Jahnke verfolgt, nachdem er den Nürnberger mit einem Kniecheck aus dem Spiel genomme hatte. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Adam Payerl war es, der Karrer gegen Ende an der Bande stellte – ebenfalls mit einem heftigen Einschlag. Karrer spielte seinen Wechsel noch zu Ende, verschwand danach aber ebenfalls vorzeitig in der Kabine. Zum Schlussdrittel meldete er sich kurz wieder zurück, brach den Versuch aber noch vor dem ersten Bully ab. Payerl hingegen durfte nicht mehr mitspielen. Der kanadische Stürmer erwischte auch Charly Jahnke abseits des Pucks mit einem Kniecheck (39.), wofür er von den Schiedsrichtern vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Nachdem der Augsburger Scott Valentine im langen Nürnberger Power-Play danach einen Schuss von Patrick Reimer mit dem Handschuh geblockt hatte, wurde er von Chris Brown provoziert – wofür wiederum der Ice Tiger zehn Minuten aussetzen musste.

Treutle verhindert weitere Spannung

Es war die unnötige Eskalation eines einseitigen Spiels. Brown hatte früh einen Fehler von Matt Puempel an der blauen Linie antizipiert. Seinen Alleingang (4. Minute) konnte Panther-Torhüter Olivier Roy ebenso wenig aufhalten wie den Nachschuss von Dane Fox (8.), nachdem Blake Parlett den Puck vors Tor gebracht hatte. In Unterzahl spielte Karrer wenig später Tyler Sheehy frei, der Torjäger spitzelte den Puck durch Roys Schoner (11.). Fox beendete im zweiten Drittel freundlicherweise die Leidenszeit eines Hauptschiedsrichters, der lange mit gestrecktem Arm eine Strafe gegen Augsburg anzeigen musste (28.). Marco Sternheimers etwas glückliches 4:1 wäre bedeutender gewesen, hätte nicht Treutle noch stark gegen durchgebrochenen Puempel reagiert.

Nach der zweiten Drittelpause schien sich Stimmung wieder abgekühlt zu haben. Nick Welsh, dessen Vertragsverlängerung um eine weitere Saison am Dienstag bekanntgegeben worden war, schlenzte die Scheibe im Power-Play zum 5:1 ins Tor (42.). Es war der letzte Höhepunkt eines Spiels, das vielleicht doch nicht hätte anders verlaufen können.

Am Sonntag steht für die Ice Tigers ein Spiel in Berlin an, die Eisbären vermeldeten aber erste positive Corona-Tests.

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