2:1 gegen Bremerhaven
Zwei echte Nürnberger sichern den Ice Tigers den Sieg gegen Bremerhaven
30.12.2024, 21:54 UhrGäste werden in der Arena Nürnberger Versicherung immer individuell begrüßt. Für jeden der 13 Gegner der Ice Tigers wurde ein eigener Einlaufsong ausgewählt. Die Düsseldorfer EG wird beispielsweise mit "Viva Colonia" empfangen, der keinesfalls feine Witz dahinter dürfte den Nordamerikanern und Oberbayern im DEG-Trikot wahrscheinlich entgehen. Für die Fischtown Pinguins holte der Arena-DJ Ende September den größten Hit von "Klaus und Klaus" aus dem digitalen Plattenschrank. Die Gäste von der Nordseeküste bedankten sich mit einem 9:0.
Vor dem letzten Heimspiel des Kalendersjahres waren die Fische wieder im Wasser und selten an Land. Und es zeigte sich, dass der musikalische Witz eher keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Den 7220 Zuschauern wurden Checks, Blocks und verbissen geführte Zweikämpfe geboten. Mit dem 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penalty-Schießen bewiesen die Ice Tigers, dass sie so gut verteidigen wie das beste Defensivteam der Liga.
Block Party mit den Nürnberg Ice Tigers
Am späten Samstagabend, nachdem seine Mannschaft gegen einen hochkarätig besetzten Gegner nur einen Gegentreffer zugelassen hatte, erklärte Mitch O‘Keefe, warum es derzeit undenkbar scheint, dass die Ice Tigers noch einmal neun Tore kassieren, auch nicht gegen die beeindruckend stabilen Pinguins. "Wir verteidigen mit mehr Stolz", sagte der Cheftrainer. Was er damit meinte, war am Montag in einer Szene kaum zu übersehen. Niklas Treutle hatte seinen Schläger und kurz die Kontrolle verloren, seine Kollegen aber verhinderten mit diesem Stolz und Akrobatik Schüsse. Zu diesem Zeitpunkt führte Nürnberg 1:0. Hayden Shaw hatte die Scheibe im zweiten Versuch am wenig überraschend starken Krister Gudlevskis vorbei ins Tor gedrückt (30. Minute). Es hätte durchaus das einzige Tor des Abends bleiben können.
Kurz nach den Rettungstaten für den schlägerlosen Treutle vertändelte Evan Barratt den Puck aber mit einer Lässigkeit, die sich nicht einmal der Topscorer der DEL leisten darf. Exakt auf solche Fehler warten die Bremerhavener in den vielen Erfolgsjahren seit ihrem Aufstieg. Ross Mauermann schoss Treutle verdeckt durch die Schoner (33.). Und so begann die harte Arbeit von Neuem. In Unterzahl - Jeremy McKenna hatte zum zweiten Mal einen von Fischtowns Slowenen abseits des Geschehens gefoult - blockten Will Graber und Barratt weitere Schüsse.
Niklas Treutle schickt das Spiel ins Penalty-Schießen
Das Spiel hatte beiden Mannschaften da bereits wehgetan. Im Schussdrittel kamen noch einmal so viele Blocks und blaue Flecken hinzu, dass Ice Tigers und Pinguins bei ihren Silvesterparties ein Trinkspiel daraus machen können. Phillip Bruggisser hinderte McKenna mit einem ordentlichen Check am Abschluss, auf der anderen Seite überstanden die Ice Tigers eine kaum gerechtfertigte Strafe gegen Owen Headrick. Es schien nur noch darum zu gehen, wer noch gekonnter, noch leidenschaftlicher verteidigt. Dass auch dieses Spiel verlängert werden musste, war naheliegend.
In der Verlängerung versuchten es die Ice Tigers zunächst zu schön. Treutle bügelte zwei Fehler seiner Kollegen aus (63.). Im Penalty-Schießen blieb der gebürtige Nürnberger souverän. Der in Nürnberg aufgewachsene Roman Kechter traf zweimal, einmal davon entscheidend und sicherte den zweiten Punkt gegen den Vizemeister.
Die Ice Tigers spielen erst im kommenden Jahr wieder: Am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) führen sie ihre neuen Verteidigungsqualitäten in Augsburg vor.
Nürnberg: Treutle; Headrick/Weber, Shaw/Braun, Haiskanen/Böttner - McKenna/Graber/Barratt, Gerard/Maier/Stoa, Ustorf/Dove-McFalls/Alanov, Eham/Kechter/Heigl, Ribarik. - Tore: 1:0 Shaw (29:54), 1:1 Mauermann (32:58), 2:1 Kechter (Penalty). - Schiedsrichter: Frano/Moosberger. - Zuschauer: 7220. - Strafminuten: 6 - 4.
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