Wegen Herthas Abschneiden

Abschied mit zweitem Saisontor? Die Zukunft von Fürths Ngankam ist weiter ungewiss

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

16.5.2022, 06:00 Uhr
"Ich bin gereift sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz": Jessic Ngankam fühlt sich in Fürth sehr wohl. Ob er bleiben darf, ist aber ungewiss.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink "Ich bin gereift sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz": Jessic Ngankam fühlt sich in Fürth sehr wohl. Ob er bleiben darf, ist aber ungewiss.

Der vorerst letzte Arbeitstag von Jessic Ngankam in Fürth endete früher als erwartet. Schon nach knapp einer gespielten Stunde sah man den Angreifer des Kleeblatts in Augsburg enttäuscht hinter Sascha Burchert an der Torauslinie entlangspazieren. Aushilfs-Trainer Andre Mijatovic hatte entschieden, den 21-Jährigen vorzeitig vom Feld zu nehmen - warum er das tat, war hinterher nicht zu ergründen.

In der digitalen Pressekonferenz nach dem abschließenden Fürther 1:2 ging es vor allem um den überraschenden Abschied von Augsburgs Trainer Markus Weinzierl, Mijatovic hingegen tat deutlich kund, dass er an seinem definitiv letzten Arbeitstag keine Lust mehr auf eine tiefergehende Analyse hatte. Und so durfte man eine knappe halbe Stunde lang sehen, was dem Kleeblatt ohne Jessic Ngankam fehlt. Was dem Kleeblatt auch in der kommenden Saison fehlen könnte, sollte der Angreifer demnächst zur Hertha zurückkehren.

Ein Symbolbild der Fürther Saison: der lädierte und enttäuschte Simon Asta am Samstagnachmittag in Augsburg.

Ein Symbolbild der Fürther Saison: der lädierte und enttäuschte Simon Asta am Samstagnachmittag in Augsburg. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

In Augsburg traf Ngankam nach 23 Minuten mit dem ersten Fürther Torschuss zum Ausgleich. Es war sein zweites Tor im sechsten Spiel fürs Kleeblatt, womit er mit Cedric Itten, Jeremy Dudziak und Havard Nielsen gleichzog. Mit seiner Wucht, Präsenz und Torgefahr war der lange Zeit verletzte Stürmer in den vergangenen Wochen einer der größten Hoffnungsträger der Fürther - es braucht nicht viel Phantasie, um vorauszusagen, dass er das auch eine Liga tiefer wäre.

Doch die Zukunft von Jessic Ngankam ist noch nicht entschieden. Hätte sein Stammverein Hertha BSC am letzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft, hätten die Fürther und Berliner Verantwortlichen ihre Gespräche demnächst abschließen können. So aber geht die Hängepartie weiter, weil die Hertha in den nächsten Tagen noch in der Relegation spielen muss. Die anderen Ergebnisse im Tabellenkeller erfreuten Kleeblatt-Geschäftsführer Rachid Azzouzi, der Ngankam sehr gerne weiter in Fürth sehen würde, natürlich eher weniger. Schon seit Wochen kämpft der Geschäftsführer für eine Weiterbeschäftigung – wie auch immer diese aussieht.

Auf Nachfrage, ob die Fürther die neue Sturm-Hoffnung weiter ausleihen oder sogar fest verpflichten wollen, hielt sich Azzouzi sehr bedeckt. Der Spieler selbst würde sehr gerne weiter in Fürth spielen, das hat er zuletzt mehrfach betont. Doch vorerst muss auch er sich aus Fürth verabschieden - und tat das am Samstagabend auf Instagram.

"Für mich geht eine turbulente Saison zu Ende. An erster Stelle möchte ich mich beim Kleeblatt bedanken dafür, dass sie sich tagtäglich um mich gekümmert haben in einer der schwersten Phase meines Lebens", schrieb er. "Auch wenn wir abgestiegen sind, habe ich sehr viel dazu gelernt. Ich bin gereift sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz."

Auch beim anderen Leihspieler sind die Fürther schon sehr weit. Der aus Freiburg geliehene Luca Itter habe ihm gegenüber "ein klares Bekenntnis" abgegeben, erzählte Rachid Azzouzi am Sonntag. "Er will bei uns bleiben."

Verwandte Themen


1 Kommentar