Noch immer vereinslos

Bekanntes Gesicht beim Training: Kehrt Sercan Sararer zum Kleeblatt zurück?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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13.8.2022, 15:00 Uhr
Topfit und gutgelaunt: Sercan Sararer (rechts) im Gespräch mit Rachid Azzouzi.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Topfit und gutgelaunt: Sercan Sararer (rechts) im Gespräch mit Rachid Azzouzi.

Sercan Sararer arbeitet hart. Sehr hart. Auf Instagram kann man quasi live mitverfolgen, wie sich der 32-Jährige fithält, wie er läuft, sprintet, trainiert - und auch, was er nach all den Trainings zu sich nimmt, um dem Körper wieder die verlorengegangen und dringend benötigten Nährstoffe zuzuführen. Es ist nicht sehr viel, wie man sieht - und vor allem sind es ausschließlich sehr gesunde Dinge. Das war nicht immer so in Sararers Leben, in dem nicht wenige Trainer verzweifelten an der Wankelmütigkeit des hochtalentierten Straßenfußballers.

Sein Instagram-Profil wirkt jedenfalls wie ein sich dauernd aktualisierendes Bewerbungsschreiben für einen neuen Job. Denn den hat Sercan Sararer noch immer nicht gefunden. Seit März ist er inzwischen schon vereinslos, weil sein letzter Arbeitgeber Türkgücü München zuerst Insolvenz anmelden und dann sogar den Spielbetrieb einstellen musste. Für den Investorenklub hatte Sararer in der Saison 2020/2021 mit 22 Scorerpunkten in 29 Drittliga-Spielen aufhorchen lassen, doch dann brach das instabile Gebilde in sich zusammen.

"Ich will mit diesem Verein nie mehr etwas zu tun haben, nicht mal den Namen will ich noch in den Mund nehmen", sagte Sararer im Sommer in der "Abendzeitung". "So eine Katastrophe habe ich noch nie erlebt." Im Interview mit dem Münchner Blatt brachte sich der 32-Jährige dann sogar bei einem anderen Klub aus der Landeshauptstadt ins Gespräch. "Sechzig wäre eine geile Sache", sagte er. "Da wäre ich sicher nicht abgeneigt."

Die Löwen waren aber offenbar abgeneigt - genauso wie Zweitliga-Aufsteiger FC Magdeburg. Dort trainierte Sararer im Juli eine Woche zur Probe mit, einen Vertrag bekam er aber auch beim Team von Christian Titz nicht. Also muss er weiter warten - und trainieren. Oder sich einfach mal bei seinem Ausbildungsverein vorstellen?

Am Mittwoch schaute Sararer, der ab der C-Jugend das weiß-grüne Trikot getragen hatte und 2012 in die Bundesliga aufgestiegen war, jedenfalls beim Training der Kleeblatt-Profis zu - und unterhielt sich dort auch ausgiebig mit Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi.

Ob sich da ein Transfer anbahnt? Anruf bei Azzouzi, der Sararer schon sehr lange kennt und ihn unter anderem in seinem einen Jahr als U17-Coach trainiert hatte. Der Fürther Geschäftsführer schätzt seinen ehemaligen Schützling noch immer, wird ihn aber, wie sein Magdeburger Kollege, nicht verpflichten. "Serci wollte einfach beim Training vorbeischauen", betont Azzouzi. "Es ist immer schön, ehemalige Spieler zu sehen, aber er ist keine Option für uns."

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