Unter Neu-Trainer Zorniger

Das Ende der Ungerechtigkeit: Am Sonntag startet das Kleeblatt in die Vorbereitung

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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2.12.2022, 18:00 Uhr
Jetzt auch mit dem Oberbürgermeister vertraut: Alexander Zorniger (links) lernte kürzlich bei der Jahreshauptversammlung Fürths Stadtoberhaupt Thomas Jung kennen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Jetzt auch mit dem Oberbürgermeister vertraut: Alexander Zorniger (links) lernte kürzlich bei der Jahreshauptversammlung Fürths Stadtoberhaupt Thomas Jung kennen.

Die Winterpause nutzte Alexander Zorniger für eine ganz besondere Fortbildung. In den vergangenen drei Wochen hat der neue Trainer des Kleeblatts die Stadt Fürth und ihren besten Fußballverein nochmal ein bisschen besser kennengelernt. Bei der Jahreshauptversammlung durfte er unter anderem die Hände des langjährigen Oberhaupts Helmut Hack sowie von Oberbürgermeister Thomas Jung schütteln und die Inthronisation des neuen Präsidenten Volker Heißmann erleben.

Man sah Alexander Zorniger aber auch auf dem Sportplatz des TSV Burgfarrnbach, wo die Fürther U23 ihre Heimspiele austrägt. Die gute fränkische Bratwurst vom Holzkohlegrill dürfte ihm dabei besser gemundet haben als das, was er auf dem Rasen sah - so wirklich drängte sich zuletzt keines der Talente auf für die Profi-Mannschaft, die der 55-Jährige ja seit Oktober betreut. Und mit der Zorniger in vier Spielen genauso viele Punkte holte wie sein Vorgänger Marc Schneider in zwölf.

Mit drei Siegen und einem Unentschieden hat sich das Kleeblatt bis auf den zehnten Platz nach oben geschoben - wie trügerisch die Gesamtsituation ist, hat der neue Trainer aber immer wieder betont. Zuletzt auf dem Fürther Weihnachtsmarkt, den Zorniger auf seiner ganz besonderen Fortbildung zusammen mit dem TV-Sender "Sky" ebenfalls kennenlernen durfte. "Es fühlt sich so an, dass wir vorne anklopfen", sagte der Trainer vor einer Glühweinbude. "De facto sind wir drei Punkte weg von den Abstiegsplätzen. Dementsprechend sorgsam gehen wir mit der Situation um."

Sorgen, dass einige seiner Spieler jetzt übermütig werden, macht sich Alexander Zorniger aber nicht. Dafür waren die ersten 17 Spiele dieser Saison zu lehrreich, haben sie allen in Fürth gezeigt, dass zwischen Trauer und Freude oft nur wenige Tage liegen können. "Ich habe eine Mannschaft, die hoch sensibel dafür ist, wie schnell es gehen kann", betont Zorniger. "Es ist angenehm gerade eben, es gibt viele lachende Gesichter, die Mitarbeiter sind sehr herzlich auf uns zugegangen."

Damit das erste Halbjahr 2023 noch schöner wird und bald noch mehr Menschen in Fürth lachen können, startet das Kleeblatt bereits am Sonntag um 10.30 Uhr in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Die knapp drei Wochen bis Weihnachten will der neue Trainer auch dazu nutzen, um sich ein genaueres Bild von seiner Mannschaft zu machen. In seinen ersten vier Spielen hatte Zorniger ja meist demselben Personal vertraut, "ich wusste bei denen, die gespielt haben, dass sie Intensität sofort gehen können".

Das Ende der Ungerechtigkeit

Welche weitere Optionen sein Aufgebot noch beinhaltet, wer vielleicht zu Unrecht wochenlang auf der Bank saß - all das will der Trainer im Dezember herausfinden. "Ich war maximal ungerecht gegenüber ein paar Spielern in der Phase, weil ich sie nicht so reingebracht habe, wie sie es sich gewünscht hätten", sagt Zorniger. "Diese Ungerechtigkeit würde ich gerne in der Vorbereitungsphase aufheben und jedem die Möglichkeit geben, auch in Spielen zu zeigen, was er drauf hat."

Bereits am kommenden Freitag testet das Kleeblatt erstmals beim Bayernligisten ATSV Erlangen, am 15. Dezember reist die Spielvereinigung zum Drittligisten FC Ingolstadt, ehe es vier Tage vor Weihnachten zur TSG nach Hoffenheim geht. Zwischendurch ist vielleicht auch nochmal Zeit für einen Bummel über den Weihnachtsmarkt. "Ich genieße den Geruch und das Gefühl von Weihnachten", verriet Zorniger im "Sky"-Interview. Nur Alkohol kommt bei ihm nicht in die Tasse.

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