Freitag beim FCK

Das perfekte Auswärtsspiel? Wie das Kleeblatt erneut in Kaiserslautern gewinnen will

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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7.8.2024, 16:20 Uhr
Ausgelassene Freude: Im November 2023 gewann die Spielvereinigung überraschend souverän 2:0 auf Betzenberg.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink Ausgelassene Freude: Im November 2023 gewann die Spielvereinigung überraschend souverän 2:0 auf Betzenberg.

Am 4. November 2023 gelang dem Kleeblatt ein perfektes Auswärtsspiel. Das kam zu diesem Zeitpunkt durchaus überraschend, weil die Mannschaft ein paar Tage zuvor nach einer schwachen Leistung beim Viertligisten FC 08 Homburg aus dem Pokal ausgeschieden war. Doch die Reaktion war beachtlich: Gideon Jung köpfte die Fürther früh in Führung, Julian Green ließ die oft so leidenschaftlichen Anhänger am Betzenberg mit dem 2:0 kurz nach Wiederanpfiff nahezu verstummen.

Es war der erste Auswärtssieg der vergangenen Spielzeit, dem im weiteren Saisonverlauf noch drei weitere folgten. Mit insgesamt 16 Punkten holte das Kleeblatt sechs mehr als in der Vorsaison, während der Alexander Zorniger beinahe alle zwei Wochen wieder über leidige Thema "Auswärtsschwäche" hatte reden müssen.

SpVgg Greuther Fürth mit "gewisser Balance" im Spiel

Damit derlei Diskussionen im neuen Fußballjahr gar nicht erst aufkommen, will das Kleeblatt am Freitagabend (18.30/Sky) in Kaiserslautern wieder so gut und seriös auftreten wie an diesem kalten Novembernachmittag. Damals spielten die Fürther nicht mehr so aggressiv und intensiv wie noch bei früheren Auswärtsspielen, sondern etwas kontrollierter und defensiver - eine Herangehensweise, die auch beim ersten Auswärtsspiel dieser Saison erfolgsversprechend wäre.

Im November 2023 hätte seine Mannschaft "eine gewisse Balance" im Spiel gehabt, ohne "die Grundaggressivität" zu vernachlässigen - und insgesamt aus Räumen agiert, "die sich für die Spieler zunächst passiver anhören". Das war womöglich gegen die fußballerische Identität manches Spielers, ein Problem dürfte das inzwischen nicht mehr sein. In der neuen Mannschaft, die ein Dreivierteljahr später "auf den attraktivsten Berg Deutschlands" fährt, sieht der Trainer "nochmal ein paar mehr Ballbesitzspieler" als damals.

Dennis Srbeny kann wohl spielen für die SpVgg Greuther Fürth

"Wir hatten damals vorne mit Tim Lemperle und Armindo Sieb Spieler, die über den Speed und die Tiefe kommen", erinnert sich Zorniger. "Da sind wir jetzt bissl anders aufgestellt." Angreifer Dennis Srbeny, der gegen Münster traf, hat seine Stärken ja eher im Spiel mit dem Ball als im dauerhaften Sprinten - und dürfte am Freitag auch wieder einsatzfähig sein. Nach den "leichten Muskelproblemen", wegen derer er zuletzt ausgewechselt werden musste, habe der 30-Jährige am Donnerstag "große Teile der Einheit mitgemacht", weshalb der Trainer davon ausgeht, "dass er einsatzfähig ist".

Eine etwas kontrolliertere Spielweise könnte auch helfen, den FCK seiner Stärken zu berauben. "Sie kommen "extrem übers Umschalten und über Standardsituationen", betonte der Trainer, der im Lauterer Aufgebot "jede Menge Geschwindigkeitsspieler" sieht. "Ihnen Raum hinter unserer Kette zu nehmen, ist sicherlich ein probates Mittel", sagte Zorniger. "Ihnen erst gar nicht den Ball zu geben, auch. Und wenn wir den Ball verlieren, dann nur in einem Raum, der uns in der Tiefe nicht ganz so wehtut."

Maximilian Dietz wird nach seinem Ausflug zu Olympia noch nicht direkt starten, weshalb Zorniger auf dem stets sehr emotionalen Betzenberg höchstwahrscheinlich wieder der gleichen Startelf wie beim 3:1 gegen Münster vertrauen wird. "Wir haben mit den Spielern gesprochen, bei denen wir eine Erwartungshaltung haben, die noch nicht ganz erfüllt wurde - vor allem in Punkto Kommunikation", so der Trainer. "Wir müssen emotional dagegenhalten und gleichzeitig mit der breiten Brust, die wir nach dem Start-Sieg haben können, auftreten."

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