3:2 am Samstag

Erfolgserlebnis vor dem Rückrundenstart: Kleeblatt gewinnt Testspiel gegen 1860 München

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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11.1.2025, 16:14 Uhr
1:0 fürs Kleeblatt: Branimir Hrgota traf zur Fürther Führung - nachdem Noel Futkeu einen Elfmeter verschossen hatte.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink 1:0 fürs Kleeblatt: Branimir Hrgota traf zur Fürther Führung - nachdem Noel Futkeu einen Elfmeter verschossen hatte.

Zehn Tage vor dem historischen Tag konnte man das Unheil schon kommen sehen. Am 10. Oktober verlor das Kleeblatt ein Testspiel gegen den TSV 1860 München mit 1:3, vor allem in der zweiten Hälfte enttäuschten die Fürther gegen den Drittligisten komplett. Am 20. Oktober verlor die Mannschaft von Alexander Zorniger dann 0:4 im Derby gegen den 1. FC Nürnberg und der Trainer zwei weitere Tage später seinen Job.

Inzwischen kümmert sich Jan Siewert als Chefcoach um die Spielvereinigung. In der Vorbereitung auf die Rückrunde in der zweiten Liga hatten sich die Fürther am Samstagnachmittag erneut die Münchner Löwen auf ihren Trainingsplatz eingeladen - diesmal machten es die Fürther besser und gewannen, trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes, mit 3:2.

SpVgg Greuther Fürth beginnt im gewohnten 3-4-1-2

Eine Woche vor dem Rückrundenauftakt schickte Siewert eine Mannschaft auf den Platz, die so auch in Münster starten könnte. Nachdem Julian Green noch immer mit Knieproblemen kämpft, die sogar die Teilnahme am Mannschaftstraining verhindern, Jomaine Consbruch sich nach seiner Knie-OP erst langsam rantasten muss und sich mit Philipp Müller der einzig verbliebene Mittelfeldspieler angeschlagen abgemeldet hatte, musste Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer im 3-4-1-2 neben Sacha Bansé im Zentrum ran.

Wie schon vergangene Woche gegen Unterhaching, übernahmen die Fürther von Anfang an die Kontrolle. Immer wieder ließen sie den Ball durch die Reihen laufen, wirkliche Gefahr entwickelten sie offensiv aber erneut nicht. Aufs Tor schoss das Kleeblatt in den ersten 30 Minuten kein einziges Mal, der "beste" Versuch von Noel Futkeu ging einen guten Meter über die Latte (20.). Nach einem klaren Foul an Gideon Jung wollten die Fürther einen Elfmeter, die Pfeife von Marcel Krauß blieb aber stumm (26.).

Die Szene hatte Folgen: Der Innenverteidiger musste danach länger behandelt werden und auch in der ersten Pause des auf viermal 30 Minuten angesetzten Spiels vom Platz. Für ihn übernahm Reno Münz in der Dreierkette, die bis dato gar nichts zugelassen hatte. In der 37. Minute schoss Florian Bähr erstmals auf das von Nils Körber gehütete Fürther Tor - es sollte, bis auf einen Freistoß ans Außennetz, für längere Zeit die einzige Münchner Chance bleiben.

Dafür jubelten die Fürther in der 43. Minute: Nach einem Foul an Branimir Hrgota vergab Noel Futkeu den fälligen Strafstoß, Kapitän Hrgota drückte den Abpraller aber zum 1:0 über die Linie. Bis zur zweiten Unterbrechung nach einer Stunde hatte das Kleeblatt wieder viel den Ball, wusste damit aber nicht so viel anzufangen. Das rächte sich in der 60. Minute: Münz verlor leichtfertig die Kugel, Körber konnte gerade noch das 1:1 verhindern - doch nach der Ecke stieg Tim Kloss am höchsten und köpfte zum Ausgleich ein.

Für die zweite Stunde wechselte Siewert dreimal, unter anderem durfte Nachwuchsspieler Jakob Engel Meyerhöfers Platz im Mittelfeld übernehmen. Mit leicht verändertem Personal erspielten sich die Fürther auch wieder Chancen, doch weder Roberto Massimo, der zweimal abschloss, noch Futkeu, der das Außennetz traf, konnten ihre Mannschaft in Führung schießen.

Stattdessen trafen die Löwen ein zweites Mal. Die Fürther Defensive bekam keinerlei Zugriff, Julian Guttau spielte sich durch die komplette Abwehr und traf zum 1:2 (74.). Direkt danach brachte Siewert mit Matti Wagner und Nemanja Motika zwei frische Spieler und wollte im 4-2-3-1 den Ausgleich erzwingen. Doch sowohl Asta als auch Bansé und Futkeu vergaben ihre Möglichkeiten. In der letzten halben Stunde durften sich weitere fünf Spieler beweisen. Leander Popp tat sich dabei besonders hervor: Der junge Angreifer glich in der 98. Minute aus und traf kurz vor Schluss auf Vorlage von Engel sogar noch zum 3:2.

"In der ersten Hälfte haben wir uns reingeschleppt, da habe ich schon gemerkt, was wir die letzten zwei Wochen gemacht haben", sagte Trainer Siewert hinterher. "Es hat die Frische gefehlt, aber die Positionierung war da. Das Ding am Ende noch rüberzudrücken, ist eine Willensleistung gewesen. Das fand ich nach den zwei Wochen gut."

Fürth: Körber (91. Schulze); Jung (46. Münz), Dietz (75. Motika), Itter (61. Michalski) - Asta (91. Mhamdi), Bansé (91. Popp), Meyerhöfer (61. Engel), Gießelmann (75. Wagner) - Hrgota (61. Srbeny) - Massimo (91. Pfaffenrot), Futkeu (91. Mustapha).

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