Auch Fürstner kehrt zurück

Ex-Profi Björn Schlicke wird neuer Sportlicher Leiter im Fürther Nachwuchs

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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16.8.2022, 17:45 Uhr
Vor vier Jahren arbeiteten Petr Ruman, Mirko Reichel und Björn Schlicke (von links) noch zusammen, jetzt übernimmt Schlicke Reichels einstigen Posten als Sportlicher Leiter des NLZ.

© Sportfoto Zink / WoZi, NN Vor vier Jahren arbeiteten Petr Ruman, Mirko Reichel und Björn Schlicke (von links) noch zusammen, jetzt übernimmt Schlicke Reichels einstigen Posten als Sportlicher Leiter des NLZ.

Der Name Schlicke war in den vergangenen Tagen durchaus präsent in Fürth. Der 16 Jahre junge Ben Schlicke durfte zuletzt immer wieder bei den Profis des Kleeblatts mittrainieren, am Sonntag in Düsseldorf stand er sogar erstmals im Zweitliga-Kader von Trainer Marc Schneider. Bei der Spielvereinigung halten sie sehr viel vom körperlich schon sehr starken Innenverteidiger, der allerdings behutsam über die U19 und die U23 aufgebaut werden soll.

In Zukunft wird der Name Schlicke noch ein bisschen präsenter sein. Am Dienstag gab das Kleeblatt bekannt, dass Bens Vater Björn, ein bekanntes Gesicht in Fürth, neuer Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums wird. Die Stelle war seit April und dem Rückzug des langjährigen Chefs Mirko Reichel vakant gewesen.

Der hatte sein Amt damals für viele überraschend "mit sofortiger Wirkung" und "aus privaten Gründen" niedergelegt. "Mirko war und ist immer ein wichtiger Bestandteil der Spielvereinigung", betonte Geschäftsführer Rachid Azzouzi damals in einer eigenes einberufenen Presserunde. "Fußball ist wichtig, aber es gibt viel Wichtigeres im Leben."

Künftig soll Ex-Profi Schlicke die Jugendarbeit beim Kleeblatt gemeinsam mit dem Administrativen Leiter Jürgen Brandl vorantreiben und dafür sorgen, dass an der Kronacher Hard die Profis von morgen ausgebildet werden. Brandl hatte in den vergangenen Monaten Reichels Aufgaben kommissarisch mit übernommen und war dabei unter anderem von Chefscout Sergio da Silva Pinto unterstützt worden.

In einer Mitteilung dankte Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi Brandl deshalb "für seinen leidenschaftlichen Einsatz - besonders in den vergangenen Monaten. Wie er unser Nachwuchsleistungszentrum geführt und strukturelle Reformen auf den Weg gebracht hat, war absolut beispielhaft“, so Azzouzi. Damit die Zukunft wieder schöner wird als die jüngere Vergangenheit, in der unter anderem die U19 aus der Bundesliga abgestiegen ist, hat Azzouzi mit Schlicke einen alten Bekannten zurückgeholt.

Der 41-Jährige spielte von 2000 bis 2003 beim Kleeblatt und anschließend unter anderem beim Hamburger SV, dem MSV Duisburg und dem FSV Frankfurt. 2015 kehrte er zurück nach Fürth, kickte kurz noch für die U23 und wurde anschließend deren Teammanager. Anschließend war er unter anderem Sportlicher Leiter beim Regionalligisten 1. FC Schweinfurt, die Zusammenarbeit endete 2020 aber "aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen die sportliche Ausrichtung betreffend", wie die Schweinfurter damals verkündeten.

Azzouzi lobte Schlicke als einen, "der die Spielvereinigung bestens kennt“, künftig soll er "gemeinsam mit dem gesamten NLZ-Staff die Basis für eine umfassende Ausbildung auf und neben dem Platz noch stärker vorantreiben, aber auch den Übergang zu den Profis weiter optimieren". Dabei wird er ab dem 5. September auch mit Petr Ruman zusammenarbeiten, der neben seiner Arbeit als Cheftrainer der U23 inzwischen "Übergangs-Koordinator" ist.

Neben Schlicke kehrt Anfang September auch ein anderes bekanntes Gesicht zurück. Stephan Fürstner spielte von 2009 bis 2015 in Fürth und stieg 2012 in die Bundesliga auf. Zuletzt war er zwei Jahre lang als "Führungsspieler" in der U23 des FSV Mainz 05 aktiv, im Sommer hat er seine aktive Karriere beendet.

Dass er nach Fürth zurückkehren wird, war schon länger ein offenes Geheimnis und unter den Fans zuletzt immer wieder eifrig diskutiert worden. Jetzt ist klar, welche Aufgabe er übernimmt. Der 34-Jährige fängt beim Kleeblatt als "Trainee" im NLZ an und soll dort erst einmal in alle Bereiche hineinschnuppern. "Er kann bei uns nicht nur seine Erfahrung aus der aktiven Karriere, sondern besonders seine Persönlichkeit einbringen", betont Rachid Azzouzi. "Mit seinem Engagement, seiner Empathie und Motivationsfähigkeit ist er ein wichtiger Baustein für die Entwicklung junger Spieler."

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